10.03.20141. Frauenmannschaft belohnt sich mit zwei Punkten nach schwerem Spiel

Am Wochenende mussten die Frauen des HC Sachsen zur weitesten Auswärtsfahrt ins in Sachsen-Anhalt gelegene Seehausen. Die erst diese Saison in der Mitteldeutsche Oberliga aufgestiegenen Damen der SG, stehen derzeit auf dem vorletzten Platz und konnten bisher nur 4 Punkte einfahren. Die Damen des HC Sachsen waren auf Grund der aktuellen Tabellensituation als Favorit in diesem Derby angesehen, aber die angespannte Kadersituation macht jeden gewonnenen Punkt zum Erfolg. Nach gewonnener Seitenwahl hatten die Gastgeber den Vorrang und durften den ersten Angriff im Spiel durchführen. Viele Mannschaften taten sich in Seehausen schwer, was die Ergebnisse widerspiegeln. Und so ging auch der HC Sachsen ans Werk. Anstatt das eigene Spiel durchzuziehen, nahm man das Spiel des Gegners an. Die Deckung stand zu Beginn der ersten Halbzeit unkonzentriert und konnte gerade die Rückraumakteure von Seehausen nicht unter Kontrolle bekommen. Im Angriff zog sich die Unkonzentriertheit weiter. Schön herausgespielte Bälle konnten nicht im gegnerischen Tor untergebracht werden. Egal ob Pfosten, Latte, die Hallenwand oder die gut aufgelegte Seehausener Torhüterin, alles von dem wurde getroffen – das Innennetz blieb aber meist unberührt. So stand nach einer guten viertel Stunde Spielzeit gerade mal ein 5:5 auf der Anzeigetafel. Bis zu der Zeit dominierte eher der Gastgeber. Katarzyna Wiekiera konnte ihre Vorderleute mit einigen Paraden im Spiel halten, aber die Abstimmung zwischen Torhüter und Deckungsspieler stimmte an dem Tag ebenfalls nicht wirklich. Die erste Führung auf Seiten des HC Sachsen, konnte erst nach 19 Minuten erreicht werden. Der Stand von 8:7 spricht Bände. Bis dahin hätte der HC Sachsen bereits mit 10 Toren führen können. Heute sollte nichts richtig funktionieren, selbst die sonst sicher verwandelten 7-Meter konnten nicht verwandelt werden. 7 Minute vor Ende der ersten Halbzeit zog Coach Daniela Filip die grüne Karte und versuchte ihre Damen neu zu motivieren. Eine leichte Umstellung im Rückraum und neue taktische Anweisungen sollten neuen Schwung im Angriffsspiel der HC Sachsen-Damen bringen. Es zeigten sich Teilerfolge, im Angriff zeigte man nun mehr Selbstvertrauen, die Deckung stand kompakter. Und so konnte ein hauchdünner Vorsprung bis zu Halbzeitpause herausgespeilt werden. Mit einem 13:12 ging es in die Kabine.

Die gefühlte endlose zweite Halbzeit sollte besser laufen. Jetzt dominierte die Gäste aus Sachsen und drückten den Gastgebern ihr Spiel auf. Gerade in Deckung stand man im Mittelblock kompakter, Ballgewinne konnten endlich sicher verwandelt werden. Im Angriff wusste man die Gäste auszuspielen und so konnte der Vorsprung weiter ausgebaut werden. Über die Stationen 15:13; 17:15; 20:16 konnte Mitte der zweiten Halbzeit endlich ein 6 Tore Vorsprung erreicht werden. Die aus der zweiten Mannschaft mitgereiste Anne Schumacher sollte für ihren Einsatz belohnt werden. ,,Schumi“ brachte sich super in das Angriffsspiel ein und sorgte sogar auf der ihr sonst unbekannten rechten Außenbahn für ein Tor. Ab der 47 Minuten gab es nochmal Unruhe, Katarzyna Skocyzynska musste nach ihrer dritten 2-Minuten Strafe auf der Tribüne Platz nehmen. Die sowieso überschaubare Bank wurde nun noch überschaubarer. Nur noch Trainerin Filip und die verletzte Anne Zimmermann saßen auf der Bank. Jetzt hieß es die Zähne zusammenbeißen und das Spiel sicher bis zum Ende runter spielen. Zum Glück gab es keinen Bruch im Spiel, auch wenn Seehausen nochmal auf 4 Tore beim Stand von 25:21 herankam, war der Sieg nicht mehr gefährdet. Am Ende des gefühlt endlosen Spieles stand ein 28:23 auf der Anzeigetafel. Die Damen des HC Sachsen belohnten sich zum Weltfrauentag selbst mit 2 Punkten.

Die zahlreichen mitgereisten Fans sahen kein perfektes Spiel, aber eine Mannschaft die kämpfte und sich zu keiner Zeit aufgab. Auch solche Spiele müssen erstmal gewonnen werden. Die Mannschaft bedankt sich bei den treuen Trommlern und Fans, die auch die weiteste Fahrt bei herrlichstem Sonnenschein auf sich nahmen, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Mehr Fans als Spieler ist ein Zeichen von Unterstützung. Die Damen erhielten zudem drei Flaschen Sekt von den treuen Anhängern zum Leidwesen der Trainerin. Sie bekam standesgemäß eine Sektdusche in der Kabine.

"Das Spiel und das Resultat sind ein Zeichen für den starken Zusammenhalt innerhalb des Teams. Mit nur 5 aktiven Spielern aus dem A-Kader und den beiden Torleuten, wobei eine auch mal in kurzen Hosen zu sehen ist, ist jeder Punktgewinn eine Sensation. Viele schauen nur auf die Tabelle, wenige auf die aktuelle Situation. Ich als Kapitän dieser absolut genialen Truppe möchte hier einmal ein riesiges Kompliment aussprechen. Ich finde es absolut beeindruckend wie die Situation mit Kampf und Leidenschaft ,,überlebt“ wird. Wie unser Coach Filip uns immer wieder versucht zu motivieren und versucht im Training das Beste rauszuholen. Wie die Mädels aus der zweiten Mannschaft uns ständig unterstützen und helfen. Ein Zeichen von intaktem Vereinsleben, von funktionierenden Mannschaften und Leidenschaft. Danke Mädels dafür und für jeden Moment mit euch."

Statistik zum Spiel

Katarzyna Wiekiera; Anne Naumann (1); Jenny Kolewa (7/2) ; Martina Wiele (6/2); Rebe C. Bruzon (5/1); Anne Schumacher (1); Maren Emmrich (3); Katarzyna Skoczynska (5/2)

Anne Naumann