29.08.201321 Stunden unterwegs, 120 Minuten Handball, 38 Tore...
Gegen 3 Uhr in der Früh starteten zwei Kleinbusse in Richtung tschechische Grenze mit dem Ziel, am stark besetzten Swietelsky - Cup teilzunehmen. Vorab hatte der HC Pilsen auf Grund der hohen Anzahl an verletzten Spielern das Turnier absagen müssen. Somit musste der HC Sachsen nur gegen zwei Teams antreten und das Turnier verkürzte sich auf einen Tag. Gegen 8 Uhr war das Ziel erreicht. Nach einem kurzen Gespräch der Trainer der einzelnen Mannschaften ging es zu einem Frühstück ins Foyer, um die Körper für die anstehenden Stunden zu stärken. Anschließend bat Coach Filip zu einem lockeren Training in eine kleine Nebenhalle. Nach einer kurzen Erwärmung war der Fußball der Freund der Mädels. Im Anschluss wurde das Ballgefühl in der Hand wieder entdeckt und sich locker für die beiden anstehenden Spiele eingestimmt.
10 Uhr startete das Turnier, wobei sich im ersten Spiel die österreichische Mannschaft, Tecton WAT Atzgersdorf (1.Liga), gegen die Gastgebermannschaft, TJ Hazena Jindrichuv Hradec, aus Hradec (1. tschechische Liga) gegenüber standen. Nach einer Spielzeit von 2 x 30 Minuten stand es am Ende 22:22. Nach einem Mittagessen in der Innenstadt von Hradec bat Coach Filip zur Taktikbesprechung für das erste anstehende Spiel. Auf Grund von Verletzungen (M. Wiele - Sprunggelenk; Anne Zimmermann – Kreuzband; W. Prenzel – Knorpelschaden) bzw. dienstlicher oder urlaubsbedingter Verhinderung ( A. Weithäuser; J. Kammel, S. Hilke) trat der HC Sachsen in einer stark dezimierten Form auf. Auch R. C. Bruzon kämpft derzeit mit einer Schulterverletzung und J. Kolewa mit Knieproblemen. Beide konnten aber an den Spielen mitwirken. Hilfe kam aus der zweiten Mannschaft. Sahra Martin und Bliem Schumberg waren zur Unterstützung mit dabei. Der etatmäßige Goalie A. Naumann suchte eine neue Herausforderung und versuchte sich an diesem Tag als Kreisspieler.
Das erste Spiel gegen Tecton WAT Atzgersdorf war ein kampfbetontes Spiel. Bis zur 8 Minuten konnte der HCS dem schnellen Spiel standhalten. Von 4:3 zog Atzgersdorf auf 11:4 davon. Coach Filip zog die grüne Karte und gab taktische Hinweise. Angesichts des extrem dünnen Kaders blieben kaum Wechselmöglichkeiten. Die Auszeit zeigte trotzdem Wirkung. Die F1 legte nach und konnte bis zur Pause auf 15:9 verkürzen. In der ersten Phase der zweiten Halbzeit regierte erneut Atzgersdorf, ehe der HC Sachsen die Zügel anzog. Die Absprache vor allem in der Deckung verbesserte sich. Bälle wurden erkämpft. Die Mannschaft feuerte sich gegenseitig an – Mannschaftsgefühl war deutlich zu spüren. Bliem und Sahra versuchten sich ebenfalls auf den Außenbahnen. Entstand war 29:20 für Atzgersdorf. Trotz der Niederlage waren Coach Filip und ihre Spielerinnen zufrieden. Auch Goalie Naumann stemmte sich gegen die österreichische Deckung und erzielte ihr Tor. Beste Spielerinnen in diesem Spiel waren J.Kolewa (6 Tore) und D. Tvrdonova (5 Tore).
Statistik: K. Wiekiera; A.Naumann (1); K. Skoczynska (3); J. Kolewa (6);M. Emmrich (2); R.Bruzon (3); D. Tvrdonova (5); S. Schumberg; S. Martin
Nach einer guten Stunde Pause begann um 17 Uhr das zweite Spiel gegen die Heimmannschaft aus Hradec. Der HC Sachsen kam hier von Beginn an besser ins Spiel. Was möglich war, wurde an Kombinationen geübt. Die Absprache im Mittelblock zwischen Kolewa und Bruzon funktionierte, was die Basis für ein stabiles ruhiges Aufbauspiel war. Unsere Außenspieler Emmrich und Skoczynska konnten einige Konterbälle im gegnerischen Tor unterbringen. Unser Goalie K. Wiekiera lief zur Höchstform auf und brachte die ein oder andere tschechische Spielerin zur Verzweiflung. Zur Halbzeit stand es 14:9 für Hradec. Die letzten 30 Minuten standen an. Auf Grund der langen Spielzeit und des extrem dünnen Kaders lies die Kraft nach. Trotzdem kämpfte der HC weiter und schaffte in der 36 Minute den Anschlusstreffer zum 15:14. Nach ein paar sehr strittigen Entscheidungen der Heimschiedsrichter konnte sich Hradec die nächsten Minuten wieder auf 5 Tore absetzen. Nach einer kurzen Auszeit nutze der HC Sachsen die letzten zehn Spielminuten noch einmal, um taktisch umzustellen. Skoczynska ,,Scotty“ versuchte sich auf der rechten Rückraumposition. Kolewa zog sich an den Kreis zurück und Naumann nahm die rechte Angriffsseite in Beschlag. Am Ende hieß es 25:18 für Hradec. Im Anschluss fand die Siegerehrung statt. Platz drei ging an den HC Sachsen, Platz zwei an TJ Hazena Jindrichuv Hradec und auf Grund des besseren Torverhältnisses Platz eins an Österreich.
Statistik: K. Wiekiera; A.Naumann ; K. Skoczynska (6); J. Kolewa (1); M. Emmrich (4); R.Bruzon (1); D. Tvrdonova (6); S. Schumberg; S. Martin
Zwei Spiele, zwei Niederlagen aber ein zufriedener HC Sachsen. Es wurde viel gelernt, neues probiert und altes aufgefrischt. Wichtig war, dass keine schweren Verletzungen dazu kamen. Nach einem kurzen Abendbrot rollten die zwei Kleinbusse wieder Richtung Heimat, wo man gegen Mitternacht den wohlverdienten und dringend notwendigen Schlaf nachholen konnte. Auf Grund der aktuellen Kadersituation musste das gut besetzte Turnier am Wochenende in Makranstädt abgesagt werden. Da sich im Spiel gegen Österreich auch noch D. Tvrdonova am Fuß verletzte, kann der HC Sachsen nicht auf einen kompletten Rückraum zurückgreifen. Kolewa (Knie); Bruzon (Schulter); Tvrdonova und Wiele (Sprunggelenk) wurden diese Woche im Training geschont. Etwas Erfreuliches aus dem Lazarettlager ist aber zu berichten. Wiebke Prenzel (Knorpelabriss Knie) konnte in den letzten Tagen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und erste Aktionen am Kreis zeigen. Anne Zimmermann arbeitet derzeit an Ausdauer und Kraft. Das Knie ist stabil. Es wird allerdings noch ein paar Wochen dauern, ehe "Zimmi“ vollständig ins Mannschaftstraining zurückkehrt. Beide Spielerinnen sind auf einem guten Weg.
Anne Naumann