01.05.2022Auswärtssieg unter künstlerischer Freiheit (15:16/27:35)
Letztere Genannte zierten zu diesem Zeitpunkt mit lediglich einem ergatterten Punkt aus vergangener Partien das Schlusslicht der Tabelle, sodass man (zumindest theoretisch) der Auffassung war, deutlich entspannter in die Partie zu gehen, als es die
Wochen zuvor der Fall gewesen ist. Wie in allen Bereichen des Lebens, können Theorie und Praxis allerdings himmelweite Unterschiede aufzeigen, wie den Gästen schnell bewusst wurde. Beginnen wir also bei Null … angekommen im schönen Dresden, kämpfte man sich zunächst durch die Katakomben der „JOYNEXT Arena“, unter der Vorsicht, nicht zufällig auf den Rängen der
Eishockeyhalle zu landen. Die Kabine(n) dann doch noch erreichend, erstmal durchzählen … alle da
oder jemand abhanden gekommen im Labyrinth aus Beton? Nein, gut.
Unter Ansprache durch Trainer Bernd Berthold nahm man dann Platz auf guten 10 qm, mit voller
Besetzung an diesem letzten Spieltag also noch etwas Gruppenkuscheln – gibt dem Ganzen vielleicht
auch noch etwas nette Dynamik. Spielansetzung um 20 Uhr, besetzte Halle bis dahin – hieß für die HCS-Mädels also, eine andere freie
Spielfeldfläche zum Erwärmen zugeteilt zu bekommen. In völliger Ruhe, umgeben von freundlichem
Grau an Wänden, Decke und Boden konnte man seinem Körper dann doch signalisieren, in
Spielmodus überzugehen und sämtliche Muskulatur und Gelenke auf 60 Minuten sportliche Aktivität
vorzubereiten. Nach 20 Minuten Wechsel in eigentliche Halle, hier konnte man dann auch zwei erforderliche Tore
finden, um das Torhütergespann mit einzubeziehen – wunderbar!
Kurz noch die Schuhe von dicker Staubschicht befreien, welche man während der Vorbereitung
einsammelte (und einatmete?!) und im gleichen Atemzug doch gleich mal die Halle mit dem eigenen
Körper wischte. Mit dem Startpfiff setzte sich genannte Problematik gleich fort, allerdings auf beiden Seiten.
Während man versuchte, sich durch die Defensiven der jeweiligen Mannschaft zu kämpfen, landete
man regelmäßig rutschend auf dem Hosenboden. Eine Tatsache, die es auch dem
Schiedsrichterinnen-Gespann nicht ganz so einfach machte, war das denn jetzt ein Foul oder hatte
der viele Staub hier seine Finger im Spiel?!
Sichtlich überrascht fiel es den Gästen in der ersten Hälfte der Partie schwer, ihren Stiefel zu fahren,
schlichen sich nämlich zahlreiche technische Fehler, Fehlwürfe und … ähm … „Fallobst“ ein.
So gestalteten sich die ersten 30 Minuten ohne klaren Favoriten im Hinblick auf die Anzeigetafel, mal
etwas im Rückstand, mal etwas in Führung, wechselte man sich beinahe theatralisch mit den
Gastgeberinnen ab. Hinzu kam, dass man sich dann auch, untereinander regelmäßig abwechselnd,
für 2 Minuten auf der Bank platzieren durfte, mehr oder weniger berechtigt. Dies hob die Spannung
für Hälfte 2 umso mehr, ist es doch Aufgabe der Unparteiischen, ihre Struktur kontinuierlich
aufrechtzuerhalten.
Mit einem gequälten 15:16 für die HCS’lerinnen ging es in die Pause, man nahm direkt an der Bank
Platz (wischte auch hier nochmal fleißig den Boden) und Trainer Bernd Berthold fand einige
mahnende und auch anregende Worte zur Gestaltung der zweiten Hälfte.
Also los, die HCS-Mädels rappelten sich auf, konnten wieder zurück in ihre gut trainierten Muster
finden und sich nach und nach mit ihren Treffern absetzen. Zum Leidwesen beider Mannschaften,
durften allerdings zwei Damen, jeweils eine pro Team, mit glattem Rot-Verweis das Spielfeld
verlassen und auf den Rängen Platz nehmen (ah, da ist also die kontinuierliche Struktur, auf die man
gespannt gewartet hat).
Von den zunehmenden fragwürdigen Entscheidungen ließ man sich zum Glück nicht weiter beirren,
so blieb man im Angriff größtenteils erfolgreich und konnte auch den ein oder anderen Treffer
seitens der Dresdnerinnen verkraften.
Die verbleibenden Minuten gestalteten sich dann doch recht offensichtlich für den HCS, konnte man
der Favoritenrolle, welcher man vor der eigentlichen Partie zugeschrieben wurde, also endlich
gerecht werden. Mit dem Schlusspfiff fielen letztlich alle Spannungen ab und man war grundlegendeinfach froh, dass diese Begegnung ein Ende fand – zu Gunsten der HCS-Damen mit einem deutlichen
27:35.
Im Anschluss der Partie versammelte man sich in der Kabine und stürzte sich hungrig auf zahlreiche
mitgebrachte Leckereien, um der kuriosen Saison 21/22 noch einen netten Ausklang zu bescheren.
Für den HCS spielten:
K. Wiekiera (TW), F. Grünberger (TW), A. Bräuer (9), E. Kreisch, F. Storm (7), R. Cembranos Bruzon
(5/2), N. Eckhardt (3), L. Mosig (5), S. Bein, S. Lange, M. Pietsch, S. Martin (6), M. Leiser, S. Leiser