17.06.2013Damenmannschaft nimmt erfolgreich am Schiebockrennen teil

Dank einer organisatorischen Glanzleistung von Teamkäpt`n Anne fanden sich am Sonntag pünktlich 13.00 Uhr die Auswahl der F1 für das Schiebockrennen und deren Unterstützer auf dem Firmengelände unseres Sponsors, der Schoplast Plastic GmbH, in Bischofwerda ein. Dort hatte Geschäftsführer Werner Scholze schon seit Tagen das Sportgerät, den Schiebock, gewässert und getrimmt, damit unsere Auswahl ideale Hardwearvoraussetzungen vorfindet. Nach dem ersten Kontakt mit dem Holzschubkarren war allenthalben Erleichterung zu verspüren. Die Damen hatten sich das Sportgerät irgendwie schwerer vorgestellt. Danach ging es im Team ab in Richtung Austragungsort des Rennens, zum Altmarkt in Bischofswerda. Dort angekommen waren bereits diverse Rennen der Junioren im Gange und unsere Teilnehmerinnen konnten schon mal die hitzige Rennatmosphäre schnuppern. Doch zunächst waren noch einige Formalien zu regeln. So wurden die Schieböcke der teilnehmenden Mannschaften von der Rennleitung akribisch gewogen und die Startaufstellung ausgelost.


Im Rahmen dieser Auslosung kam es dann zu einem kleinen Eklat, der unsere Damen sicher noch zusätzlich motivierte. Als die Rennleitung unseren Teamkäpt`n Anne danach befragte, für welche Mannschaft sie starte, wandte Anne dem Sprecher der Rennleitung nur ihre Rückseite zu und der Sprecher las von Annes Trikot vor: "HC-Sachsen". Dann fügte er hinzu: "Das sind doch die Rödertalbienen!?" Er irrte! Die Rödertalbienen waren zwar auch mit zwei Teams zugegegen aber an ihren Trikots mit der Rückenaufschrift "2. Bundesliga" bzw. "Sachsenliga"deutlich von unseren Damen zu unterscheiden. Insgesamt waren aufgrund zweier Nachmeldungen sieben Damenteams am Start. Bei der Auslosung war uns das Glück hold. Wir bekamen den dritten Startplatz von rechts zugelost. Die taktische Marschroute war klar: Unsere Startschieberin musste versuchen, das Sportgerät möglichst als erste in die bereits nach 20 m folgende Rechtskurve zu dirigieren, weil ein Überholen auf dem Kurs sicher einige Kraftanstrengung erfordern würde. Diese Aufgabe wollte sich Anne stellen. Ihr sollten Martina und Katarzyna nachfolgen. Die Schlussrunde war Daniela vorbehalten.


Die Aufstellung und die Taktik waren also klar. Doch zunächst stand noch die Streckenbegehung mit allen Teilnehmerinnen an. Dieser Spaziergang machte deutlich, was auf die Damen zukam. Der Kurs war nämlich nicht topfeben, sondern wies eine erheblichen Höhenunterschied auf. Doch das sollte unsere Truppe nicht schrecken. Als die Teams ihre Startplätze eingenommen hatten, nahm der Geräuschpegel auf dem Marktplatz tatsächlich weltmeisterwürdige Dimensionen an. Kaum war der Startschuss zu hören, war deutlich zu sehen, dass sich das Höhentrainingslager in Altenberg in den vergangenen Jahren offenkundig gelohnt hat. Wie alle Kundigen wissen, existiert in Altenberg auch eine Bobanschub-Trainingsanlage, auf der Anne scheinbar heimlich trainiert hat. Im Stile eines Kevin Kuske bugsierte sie den Schiebock Richtung erste Kurve und zog nach innen wie Sebastian Vettel in seinen besten Tagen. Der HC Sachsen hatte die Führung des illustren Feldes übernommen. Der folgende Kampf der Teilnehmerinnen gegen Hitze, Staub und Plaster war den Blicken der Zuschauer, die auf dem Markt ausharrten, leider entzogen. Nach ungefähr einer Minute schwoll der Lärm, der das Kommen der Läuferinnen ankündigte, wieder an. Zur Freude der HCS-Damen tauchte Anne, die als erste unseren Blicken entschwunden war, auch als erste wieder auf. Der HC-Sachsen führte. Als nächste ging Martina auf die Strecke. Unbestätigten Gerüchten zufolge unterlief ihr außerhalb unseres Blickfeldes ein kleiner Steuerfehler, den die bislang zweitplatzierte Mannschaft unter Missachtung aller Fair-Play-Regeln zum Überholen nutze. Doch sofort heftete sich Martina an die Fersen der Entsprungenen und übergab den Schubkarren an Katarzyna als unsere dritte Starterin. Kasia verteidigte auf ihrer Runde den zweiten Platz souverän und gab den Staffelschiebock weiter an Daniela. Die Trainerin sollte nun also die Schäfchen ins Trockene bringen. Obwohl die anderen Mannschaften mit ihren vierten Läuferinnen nochmals alles gaben, brachte unsere Übungsleiterin das Sportgerät routiniert auf Position 2 ins Ziel und sicherte unseren Damen den Vizemeistertitel.


Die berechtigte Freude unserer Damen war groß, denn bei allem Spass sollte nicht vergessen werden, dass es eine durchaus anspruchsvolle sportliche Leistung war, ein altertümliches Transportgerät durch die engen bepflasteren Gassen von Bischofwerda zu bugsieren. Dass dies nicht so dahingeschrieben ist, zeigt folgende Tatsache: Eine Teilnehmerin war nach dem Zieleinlauf derart erschöpft, dass sie den Marktplatz in einem Krankenwagen verlassen musste. Wir wünschen gute Besserung. Unser Glückwunsch gilt natürlich auch den Siegerinnen und allen Platzierten. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung und der HCS dankt nochmals Werner Scholze für seine Einladung zu diesem außergewöhnlichen Ereignis und für die vorzügliche Bewirtung.

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