20.01.2014Das Unmögliche möglich machen….
Das erste Frauenteam des HC Sachsen war am Wochenende gegen den direkten Tabellennachbarn, den HV Chemnitz, gefordert. Die Zeichen zum Siegen standen nicht gut. Zu den sowieso schon Langzeitverletzten Jana Kammel (Kreuzbandriss), Anja Weithäuser (Mittelhandbruch), Sarah Hilke (Schwangerschaft), Wiebke Prenzel (Kniebeschwerden) musste die Mannschaft auch noch den Weggang von Dominika Tvrdonova zum Ligakonkurrenten Görlitz verkraften. Diese Woche reihte sich in die Verletztenliste zusätzlich noch Rebeca Cembranos Bruzon ein. Sie verletzte sich in Haldensleben am Knie und konnte gegen Chemnitz von der Bank nur zuschauen. Etwas Positives gab es trotzdem zu vermelden. Anne Zimmermann bestritt nach langer Verletzungspause wieder ihr erstes Spiel und zeigte, wie sehr sie das Torewerfen vermisst hatte. Aus der zweiten Mannschaft halfen diesmal Anne Schuhmacher und Tina Martin aus. Beide mussten einen Tag zuvor eine Niederlage der zweiten Vertretung gegen Neugersdorf hinnehmen. Goalie Anne Naumann übte sich weiterhin darin, ihre Feldspielerqualitäten zu verbessern.
Das Spiel in der Sachsenlandhalle begann sehr ausgeglichen. Schon in den Anfangsminuten zeigte sich, dass es ein Spiel des HCS-Rückraum werden wird. Allein Jenny Kolewa und Anne Zimmermann hauten in den Anfangsminuten die Bälle nur so ins gegnerische Tor. Der HC Sachsen dominierte aber nicht von Beginn an. Die ersten Tore gingen auf das Konto des HV Chemnitz. Eine erneute Umstrukturierung im Aufbau, führte zu Beginn zu einiger Nervosität beim Sachsen-Angriff. Die Chemnitzerinnen nutzen ihre Chancen und bauten ihre Führung weiter aus (3:1; 5:3). Mit der Zeit stabilisierte sich der Angriff des HC Sachsen. Mehr Ruhe im Aufbauspiel und keine überhasteten Abschlüsse brachten in der 15. Minute sogar den Ausgleich zum 6:6. Bis zur 23. Minute gab es einen direkten Schlagabtausch. Chemnitz probierte über diverse Angriffstaktiken den Ball an Katarzyna Wiekiera vorbei zu lotsen. Allerdings war sie an diesem Sonntag einer der Garanten für den Sieg. Was zu halten war, hielt sie. Trotzdem schaffte der HC Sachsen es nicht, sich von Chemnitz entscheidend abzusetzen. Im Gegenteil, Chemnitz gab sich nicht auf und holte immer wieder auf. So stand es zwar in der 23. Minute noch 8:11 für Neustadt, aber Ballverluste des Gästeteams nutzten die Chemnitzerinnen für sich und verkürzten bis zur Halbzeit auf 10:11. Ein Spielstand der das HC Sachsen-Team dennoch hoffen ließ. Damit musste der Minikader des HC Sachsen sich nicht verstecken.
Die zweite Halbzeit begann mit einer leider notwendigen Umstrukturierung in der Deckung auf Grund der bereits rot gefährdeten Anne Zimmermann (2 x 2 Minuten). Dies brachte Einsatzzeiten für Anne Schuhmacher. Sie bedankte sich auch gleich mit einer sehenswerten Einzelaktion und netze den Ball ein. Chemnitz kam in der zweiten Halbzeit nicht mehr entscheidend zum Zug. Der HC Sachsen konnte sich Mitte der zweiten Halbzeit ein Polster von 6 Toren (16:22) und später sogar 9 Toren aufbauen. Der Rückraum mit Jenny Kolewa, Martina Wiele und Anne Zimmermann war vor allem fürs Torewerfen zuständig, ob durch Einzelaktionen oder durch Würfe aus der zweiten Reihe. Die Fehlerquote war im Vergleich zum Spiel gegen Haldensleben stark gesunken. Sieben 7-Meter wurden an diesem Tag geholt und die nervenstarke Katarzyna Skoczynska verwandelte diese. Maren Emmrich war das Torewerfen heute nicht gegönnt. Sie bekam auf ihrer Außenposition fast eine Einzelbewachung. Sie setze dafür ihre Mitspielerinnen durch Abspiele gut in Szene.
Ab der 45. Minute musste der HCS ohne Anne Zimmermann auskommen. Infolge einer fragwürdigen dritten Zeitstrafe sah sie die rote Karte. Katarzyna Skoczynska rutschte in den Rückraum. Anne Naumann vom Kreis auf die rechte Außenposition. Einen Bruch im Spiel gab es deshalb aber nicht. An diesem Tag gelang alles, egal wer wo spielte. Mit viel Selbstvertrauen spielte der HC Sachen seinen Angriff weiter. Über die Stationen 18:25, 20:28 und 22:29 knallte Jenny Kolewa das 30. Tor an diesem Tag in den gegnerischen Kasten. Chemnitz versuchte in den letzten fünf Minuten durch eine Manndeckung den Vorsprung zu verkürzen. Partiell funktionierte dies auch, aber der Vorsprung war bereits zu groß. Tina Martin holte im vorletzten Angriff noch einen 7 Meter raus. Man merkt, dass ihr Selbstvertrauen steigt und sie sich immer besser ins Offensivspiel einbringt. Am Ende dieser kampfbetonten Partie stand ein 25:31 auf der Anzeigetafel. Die Mannschaft bejubelte sich selber und freute sich zu Recht über diese zwei Auswärtspunkte. Moral, Kampf und Willen waren heute ausschlaggebend für diesen Sieg. Den Fans wollte man nach der Niederlage in Haldensleben wieder zwei Punkte schenken - Mission erfolgreich! Die Mannschaft hat nun die Chance, sich zwei Wochen zu erholen, ehe es im nächsten Auswärtsspiel gegen Calbe erneut einen Kampf um zwei Punkte geben wird.
Anne Naumann
Der HC Sachsen spielte mit: Katarzyna Wiekiera (Tor), Anne Naumann, Jenny Kolewa (10/2), Anne Schuhmacher (1), Tina Martin, Martina Wiele (4), Maren Emmrich (1), Katarzyna Skoczynska (8/4), Anne Zimmermann (7)