16.03.2016Dem Hoch folgt für Damen des HC Sachsen ein Tief
Schlimmer geht’s nimmer. So in etwa endet der Kontext des Ergebnisses der Damen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz auf die überaus heftige Pleite von 38:7 beim Tabellenführer in Markranstädt. Auch in der Höhe spielgelt das Ergebnis das Kräfteverhältnis in der Liga wider. Es macht den Unterschied zwischen Tabellenführung und Schlusslicht mehr als deutlich. Da ist es kein Wunder, dass die Gastgeber nach der Partie frohlockten, das sie sich „an kein Spiel in der Mitteldeutschen Oberliga erinnern, in dem eine Mannschaft nur so wenige Gegentore bekommen hat.“ Natürlich sind die mageren sieben Treffer des HC Sachsen ein besonderer Tiefpunkt, der aber gegen den Spitzenreiter weniger ins Gewicht fällt als es das gegen ebenbürtigere Teams der Fall wäre. Zur Ehrenrettung der Gäste zählt auf alle Fälle deren permanente Schwächung durch Verletzungen, Krankheiten und andere Ausfälle. So fehlte diesmal Martina Wiele ganz besonders heftig. Auch Coach Norman Komar konnte krankheitsbedingt nicht einmal mitreisen. Diese Misere sah er nicht als Ausreden an, musste aber doch feststellen: „Nur einige wenige konnten zuletzt trainieren, weil sie unter anderem wegen Grippe ausfielen. Darüber, dass 60 bis 70 Prozent der Spielerinnen nicht trainieren konnten, bin ich nicht begeistert. Erkältung, Verletzungspech und anderes sollen keine Ausreden sein. Die Höhe der Niederlage ist in der Höhe schon ärgerlich. Wir wussten auch, dass es dort schwer würde. Es war ohnehin kein Spiel, in dem wir uns eine realistische Chance ausrechnen durften. Das Spiel ist abgehakt, und gut. Jetzt bereiten wir uns auf Koweg vor, was auch nicht einfacher wird.“ Selbst der Gegner honorierte den Neustädter Einsatzwillen: „Trotz der Unterlegenheit kämpften die ersatzgeschwächten Gäste dennoch weiter bis zum Schluss.“ Das ist eher eine Geste, als dass sie den Wiekiera, Eckhardt und Co. bei der nötigen Frustbewältigung helfen würde. Eine Besonderheit dürfen die Neustädter immer wieder auch bei ihren Kontrahenten bewundern. So spielen immer meist gleich mehrere ehemalige HCS-lerinnen bei der Konkurrenz mit. Diesmal war es unter anderen Vicky Schütze. Wenigstens zeugt das von den tollen und erfolgreichen Neustädter Zeiten der Vergangenheit. Die heute antreten, haben es eben viel schwerer und machen es aus Spaß am Sport. Ob die Pause vor dem Spiel in Markranstädt gut war, bleibt unklar. Jetzt gilt jedenfalls alle Konzentration den Görlitzerinnen, bei denen wie der ehemalige Neustädterinnen mitwirken. Von denen fällt allerdings Jenny Kolewa aus, die Mutterfreuden entgegen sieht. Sie war immerhin letztmalig für Görlitz im Hinspiel gegen den HC Sachsen aktiv. Am Sonntag zu gewohnter Zeit sind auch wieder die Fans gefragt, um das Team aufzubauen.
Eberhard Neumann