25.02.2016Der HC Sachsen läuft weiter einem Punkt hinterher
Es sollte ein Fest der Oberligisten werden. Doch was letztlich beide Teams ablieferten, war beinahe Handball zum weggucken. Das Spiel plätscherte nach einem Katapultstart der Rödertalreserve nur so dahin. Das 5:0 nach fünf Minuten war bereits die Entscheidung im Spiel. Die Gastgeberinnen taten in der Folgezeit nicht mehr als nötig und schonten die Kräfte der Spielerinnen der ersten Mannschaft nach der Pause fast gänzlich. Erst nach der Offensive des HCR zum Anfang erwachten die Damen von Trainer Norman Komar ein wenig und setzten vornehmlich durch Martina Wiele mit elf Feldtoren die Fixpunkte. Dazu hielt Keeperin Katarzyna Wiekiera ihr Team so gut es ging im Spiel, obwohl sehr oft von der nicht funktionierenden Abwehr allein gelassen. Der Coach war letztlich ebenfalls sauer und sehr wortkarg: „Es hat ja jeder gesehen, was abgelaufen ist. Heute gab es nur magere Handballkost. In der Abwehr fanden wir keinen Zugriff. Nur das Ende der ersten und das Ende der zweiten Halbzeit waren besser. Und im Angriff haben wir uns sehr schwer getan. Wir haben das alles schon viel besser gemacht.“ Dabei konnten seine Damen mit 25 immerhin wieder einen Wert deutlich über dem sonstigen 18-er Durchschnitt erzielen. Aber eben nur Wiele war daran als erfolgreichste aller auf der Platte maßgeblich beteiligt. Die Gastgeberinnen zehrten immer von ihrem Polster aus der Anfangsphase, konnten den Vorsprung zwischenzeitlich sogar auf elf Tore Differenz – beim 25:14 – ausbauen. Damit war in der 48. Minute bereits alles gegessen. Zum Ende hin gelangen so wenigstens noch eine Verkürzung und damit etwas Ergebniskosmetik. Dass sich beide Teams beinahe gleichwertig am Fehler- und Fehlwurffestival – 30 beim HCR (dav. 17 Fehlwürfe) und 34 beim HCS (14) – beteiligten, ärgerte sicher den Bienentrainer Karsten Moos mehr als Komar, der das nun schon gewohnt ist. Das zu ertragen, verlangt sicher auch ein dickes Fell, ohne wenigstens einmal auszurasten. Der kann nur hoffen, dass in den noch verbleibenden sechs Spielen wenigstens gute und bessere Spiele stattfinden. Vielleicht springt dabei doch noch der eine oder andere Punkt heraus. Die nächste Möglichkeit bietet sich schon am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SC Hoyerswerda, der verlor zu Hause gegen den THC II. Tragisch an diesem Spiel ist auch noch, dass die in der Vorwoche verletzte Nicole Eckhardt nicht einsetzbar war und dass diesmal auch noch Tina Bein verletzt aufgeben musste.
HC Sachsen spielte mit: Wikiera; Härtel (1), T. Bein (2), Prenzel (1), Eckhardt (n.e.), S. Bein, Zimmermann (4/1), Schumacher (3), S. Martin (2) und T. Martin (1).
Eberhard Neumann