17.01.2017Die Neustadt-Damen wachsen über sich hinaus
Es war wie eine Erlösung und ein Aufschrei zu rechten Zeit. Die Durststrecken der Hinspielserie wurden durch die Frauen von Trainer Norman Komar mit dem ersten Erfolg des Jahres 2017 überwunden. Nach schon gutem Spiel zum Rückrundenauftakt gegen Spitzenreiter Radeberg wurde gegen Rückmarsdorf nun noch eins drauf gesetzt. Dazu war eine geschlossene Leistung die Grundlage, zu der alle ihren Anteil einbrachten. Das nötigte auch dem Coach den nötigen Respekt ab: „Wir haben nicht unverdient gewonnen. Grundlage dafür war die geschlossene gute Mannschaftsleistung. Alle haben gespielt und beinahe alle haben sich auch in die Torschützenliste eintragen können.“ Und gerade die Einnetzer sind nicht nur das Salz in der suppe. Einmal mehr wurde unter Beweis gestellt, dass ein erfolgreicher Angriff das A und O für den Sieg ist. 26 Treffer, also mehr als 25, sind so eine magische Grenze für gewinnbringendes Angriffsspiel. Dass das auch nur erfolgreich gestaltet werden kann, wenn die Abwehr stabil steht und Ballgewinne erzielt, war auch diesmal ersichtlich. Zudem hatten die Damen des HC Sachsen einen weiteren Glücksumstand zu verzeichnen. Aufmerksam durch die schweren Verletzungen geworden, hatte Anne Zimmermann angeboten, sich zu reaktivieren. Sie meinte auch, dass sie die Pause gebraucht habe, jetzt aber wieder Lust auf Handball hat. Der Coach quittierte das dankend: „Anne hat bereits zwei, drei Wochen mit trainiert und ist gut drauf. Sie ist eine tolle Hilfe und ebensolche Alternative.“ So war sie auch diesmal variabel im Rückraum und auf der Kreismitte einsetzbar. Möglicherweise gab ihr Mitwirken den jungen Damen zusätzlich Motivation und Sicherheit, dass sie sich diesmal entsprechend steigerten. Einen unnötigen Aufreger gab es auch, denn im Spielvorspann wurde durch den HCS eine Akteurin auf dem Protokoll vergessen. Die Gäste wollten das nach Bekanntwerden für sich nutzen und das Spiel mit Einspruch anzweifeln. Bei Kenntnis der Regeln aber nur eine Formsache. Komar erhielt dafür Gelb und basta. Es zeigt aber auch, dass die Rückmarsdorfer keinesfalls verlieren wollten und sich gefallen lassen müssen, von Fans und Zuschauern als schlechte Verlierer bezeichnet zu werden. Für die betroffene Tina Martin ebenfalls ein Lapsus, aufgefallen durch ihren ersten Treffer. Das rechtfertigte schon bei ihren Toren nicht nur ihren Einsatz. Sie war so Teil einer tollen Mannschaft. Mit einer solch ordentlichen Gesamtleistung im Hinspiel wäre schon da das Ergebnis zumindest freundlicher gewesen. Nun sind die Neustädterinnen gar bis auf einen Punkt an Rang acht der Rückmarsdorferinnen heran gerutscht. Im Spiel selbst hatten die Gastgeberinnen zu Beginn längere Zeit das Nachsehen, ehe sie sich immer mehr stabilisierten. Nach dem 4:7 gelangen drei Treffer in Folge zum Remis, das bis zur Pause Bestand hatte. Danach übernahm der HCS sofort das Kommando und setzte nach dem Wechsel gleich zwei Tore drauf. Mitte der zweiten Hälfte versuchte der, sich langsam abzusetzen. Nach dem 20:19 brachten fünf Tore in Folge die Vorentscheidung. Eine solche Leistung abermals abzurufen, eröffnet auch Chancen in Glauchau. Für mögliche zwei Punkte dort soll in dieser ‚Woche weiter gut trainiert werden.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; Wiele (5), T. Bein, Prenzel (4/3), Emmrich (2/2), S. Bein (1), Zimmermann (5), Schumacher (4), A. Bräuer (3), T. Martin (2) und Storm.
Eberhard Neumann