07.01.2018Die Neustädter Damen schlagen sich zu Jahresbeginn wieder einmal selbst
Trainer Bernd Berthold war nach dem Spiel seiner HC Sachsen-Frauen mächtig angefressen und vor allem enttäuscht: „Das Spiel hier bei den Oberlosaerinnen mussten wir gewinnen. Wir hatten derart viele gute Möglichkeiten, versagten aber im Angriff auf ganzer Linie. Dabei war die Angriffsleistung noch recht gut und wir erarbeiteten uns da eine Unmenge an Chancen, machten die vielen freien Würfe dann aber nicht rein. Wir brauchten für ein Tor fünf Angriffe. Da wird es eben schwer, zu gewinnen. Es war einfach furchtbar, 60 Minuten wurde nicht getroffen oder die statisch stehende Torhüterin angeworfen. In einem Spiel zweier schlechter Mannschaften waren wir heute die schlechtere.“ Dabei wollte er die Kritik so nicht stehen lassen. Immerhin wurde hinten richtig gut gearbeitet und für den Vorwärtsgang eine Menge getan, was Berthold dann auch noch als positiv hervorhob: „Wir haben hinten vieles gut und richtig gemacht. Die Vorgaben wurden dabei exakt eingehalten und so viele Ballgewinne erzielt. Im guten Zusammenspiel konnte sich da auch Katarzyna Wiekiera auszeichnen und einen guten Rückhalt bilden, das auch mit Vereiteln klarer gegnerischer Chancen.“ Die 21 Gegentore in fremder Halle beweisen zudem, dass es hinten stimmte. Dabei wurde vorn vielfach sogar ganz ordentlich gespielt und Nicole Eckhardt war um den Spielfluss bemüht. Wenn dann aber beim Abschluss alle versagen, stehen halt nur kreisligaverdächtige magere 15 Treffer zu Buche. Vieles beim Abschluss erschien so unkonzentriert und beinahe ängstlich, dass selbst Berthold kaum hinsehen konnte. Zudem war Martina Wiele körperlich angeschlagen, konnte auch kaum eingreifen und wurde vom Trainer sinnvollerweise geschont. Die anderen sorgten jedoch kaum für Entlastung oder mit eigenen Treffern für mehr Spannung und den nötigen Druck auf den Gegner. Beinahe wirklich ängstlich erscheinend, wurden die Bälle reihenweise weggeworfen. Berthold noch einmal dazu: „Wir fanden trotz allen Bemühens vorn einfach nicht unseren Rhythmus. Da fehlte nach herausgespielten Möglichkeiten die Kaltschnäuzigkeit, um die Dinger rein zumachen. Das war damit unser bislang schlechtestes Spiel der Saison. Ich hoffe, dabei bleibt es nun und es gibt nur noch Steigerungen.“ Die sind auch nötig, denn leichter wird es nicht mehr, zumal sich das Team nun wieder richtig in den Abstiegskampf eingeschaltet hat. Da haben die kommenden drei Partien gegen die Kellerteams Glauchau, Chemnitz und Markranstädt entscheidende Bedeutung. Da diesmal fast alle unter ihrem normalen Niveau spielten sind Steigerungen und bessere Ergebnisse eigentlich vorprogrammiert. Berthold betonte auch noch, dass die Schiris mit der insgesamt schwachen spielerischen Leistung beider „nichts zu tun hatten. Das war okay und ich wünschte mir solche Referees auch in prekären Situationen.“ Also gab es auf der Platte wenigstens einige Lichtblicke, jetzt kann es nur besser werden.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (3/2), Wiele, Eckhardt (3), Schumacher (1), S. Bein (1), Emmrich (2/1), Drews (4), T. Martin (2) und T. Bein.
Eberhard Neumann