11.01.2017Eine tolle Steigerung der Neustädter Damen gegen Spitzenreiter Radeberg
Das Spiel ließ sich so an wie schon viele des HC Sachsen zuvor. Nervosität und dadurch Unkonzentriertheiten prägten den Spielbeginn. Diesmal taten es ihm die Gäste gleich, ehe die besser in die Partie fanden. Nach acht Minuten hieß es immer noch 1:1 und keiner deutete eine Änderung an. Dabei begannen die Radebergerinnen überfallartig und erzielten bereits nach 28 Sekunden das erste Tor des Jahres. Da deutete sich an, der Favorit spielt die Neustädter Frauen auseinander. Martina Wiele blieb es vorbehalten, den ersten HCS-Treffer zu setzen. Nach vier Minuten und 37 Sekunden war es nach ihrem Wackler soweit und es stand 1:1, danach wieder beiderseitige Flaute. Die Gäste bewiesen anschließend, warum sie Tabellenführer sind. Sie nutzten die vielen Fehler der Gastgeber für ihre nächsten Treffer. Ebenfalls nicht fehlerfrei benötigten auch sie immerhin zehn Minuten für deren fünf. Für genauso viele wie gesagt brauchte der HC 30 Minuten. Da konnte noch niemand im Sportforum damit rechnen, dass sich die jungen Röllig, Bräuer und Co. dermaßen steigern würden, um den Gast tatsächlich mehr als zu ärgern. Ja, wenn deren Leistung nach dem Wechsel endlich einmal in den gesamten 60 Minuten abgerufen würde, dann könnten auch die nötigen Punkte gelingen. So waren es wieder nur eine tolle Steigerung und die mit 15:13 gewonnene zweite Hälfte, die ein achtbares Ergebnis erzeugten. So wie sich zuvor der RSV seinen Vorsprung aufbaute, so holte der HCS nach dem 5:14 sukzessive auf. Beim 15:16 in der 46. Minute war er sogar dran. Eine Zwei-Minuten-Strafe, ein Fehlabspiel und ein Fehler verhinderten da sogar den Ausgleich. Zwei Gegen-Konter durch ihre Erfahrensten Doreen Zerbst und Franziska Käppler brachten dagegen den Gast auf drei Tore vor. Einmal ins Rollen gekommen, auch gepuscht durch die Paraden der jungen Linda Röllig im Tor, ließ sich der HC nicht mehr abschütteln. Die größere Reife der Gastmannschaft verhinderte für die nach dem 20:22 Schlimmeres und nutzte in den letzten drei Spielminuten Fehler, Fehlwürfe und Unterzahl der Gastgeberinnen zum schmeichelhaften Fünf-Tore-Erfolg. Beide Trainer waren sich einig, dass die Pause doch ihre Spuren hinterlassen hatte und so das volle Leistungsvermögen nicht ausgeschöpft wurde. RSV-Coach Sebastian Hartmann meinte: „Wir müssen immer hundert Prozent bringen, wenn wir Erfolg haben wollen. Sobald Larifari einsetzt, fehlt es an der nötigen Übersicht und Konstanz. Das wird dann zur Kopfsache und man darf einfach nicht locker lassen. Wir müssen über 60 Minuten stark um den Sieg kämpfen. Die erst 16-jährige Isabell Wolf überzeugte und dann fehlten auch noch Maluschke und Eckart, mit denen es sicher besser gelaufen wäre.“ Gegenüber Norman Komar war besonders von der Steigerung seiner Damen angetan: „Die zweite Halbzeit war absolut in Ordnung. Wir haben das da kämpferisch sehr gut gelöst. Schade um die Chancen in der ersten Hälfte. Wenn wir die reinmachen, gestalten wir das Spiel offener. Es lief gut, wenn wir auf die Schnittstellen spielten. So haben wir Radeberg ordentlich ins Schwitzen gebracht. Scheinbar haben wir die vier Wochen Pause und den Einsatz aus der Kalten besser als der RSV verkraftet.“ Die Leistungssteigerung lässt die Spiele der nächsten Wochen zumindest optimistisch angehen, wie Komar meint: „Diese Woche werden wir ordentlich keulen und uns ordentlich auf Rückmarsdorf vorbereiten. Damit werden wir besser ins Rückspiel starten. Das Hinspiel war ja nicht gerade optimal gelaufen.“ Nach Rückmarsdorf folgen immerhin die Spiele in Glauchau und Chemnitz, in denen allen gepunktet werden muss.
HC Sachsen spielte mit: Röllig, Grünberger; Wiele (3), T. Bein (2), Prenzel (3), Emmrich (5/1), S. Bein, T. Martin, Roch (1), Schumacher (1), A. Bräuer (4), L. Bräuer und Storm (1).
Radeberg spielte mit: Richter, Schulz; Sauer (2), Wolf (9), Käppler (3), Kruse (1), Naundorf (1), Zerbst (7), Lösche, Müller (1), May und Brüning (1).
Eberhard Neumann