10.11.2015Gegen Markranstädt ist für den HC Sachsen nichts zu holen
Von vornherein hatte keiner den Frauen des HC Sachsen gegen den selbsternannten Aufstiegskandidaten aus Markranstädt eine Siegchance zugebilligt. Auch die Fans schienen das so zu sehen, so dass der Gästetross das in Neustadt seltene Kunststück fertig brachte, die Halle personell und an Lautstärke zu beherrschen. Die trotzdem gekommenen Zuschauer konnten immerhin eine kämpferisch und trotz der Niederlagenserie mental intakte Heimsieben erleben. Nicht verwunderlich war, dass Keeperin Katarzyna Wiekiera besonders in der ersten Hälfte ihre Mannschaft im Spiel hielt und so auch zum Pressegespräch nach der Partie anwesend war. Auch da sprach sie mit durchdachten und schlagfertigen Antworten dem Publikum aus den Herzen. Nicht sie allein überzeugte im vorangegangenen Spiel. Da zeigte sich eine geschlossen auftretende Truppe. Die konnte ihre Unterlegenheit zwar nicht verleugnen, hatte aber immer wieder tolle Momente zu bieten. So gelang es dem Favoriten besonders in der Anfangsphase nicht, sich entscheidend abzusetzen. Das 6:8 nach fünfzehn Minuten war für den alles andere als beruhigend. Bei noch konsequenterer Abwehr, so wie in der zweiten Hälfte, war sogar ein besseres Ergebnis möglich. So aber setzten sich die Gäste vor allem durch die neun ihrer insgesamt zehn Strafwürfe in der ersten Halbzeit deutlicher ab. Das bessere Zusammenrücken und Agieren an der Gegenspielerin nach dem Wechsel verhinderte ein Siebenmeterfestival für den Sportclub. Auch angriffsseitig legten die Gastgeberinnen nach dem Wechsel zu. So konnten sie mit ordentlichen Angriffsaktionen den Rückstand mit 12:16 im zweiten Durchgang in Grenzen halten. Bei geduldiger ausgespielten Angriffen und mit größerer Konzentration beim Abschluss waren noch mehr eigene Treffer möglich. Die Chancen vor allem von außen boten sich dabei immer öfter. So konnte auch Trainer Norman Komar resümieren: „Wenn ich zufrieden wäre, hätten wir gewonnen. Die Leistung der zweiten Halbzeit finde ich aber einigermaßen in Ordnung. Zeitweilig merkten wir, dass wir es können. Das sind halt kleine Schritte, aber wir können so auch weiter hoffen.“ Gerade auch darin bestätigte ihn Wiekiera, die sagte: „Wir entwickeln uns von Spiel zu Spiel. Das sollten wir alle zu schätzen wissen.“ Dem ist kaum etwas hinzuzufügen und sollte für die nächsten Partien weiter Programm sein. Nach einer wieder nicht den Rhythmus fördernden Pause geht es dann nach Görlitz zum Tabellendritten.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; Meerstein, Härtel (1), Wiele (7/2), T. Bein (1), Prenzel, Eckhardt (3), S. Bein (1), Zimmermann (5), Schumacher (1), S. Martin (2) und T. Martin (1).
Eberhard Neumann