05.09.2018Im schon verloren geglaubten Spiel doch noch gepunktet.
Besonders hervorzuheben für den Teilerfolg sind zwei Neustädterinnen. Zum einen ist das die unglaubliche Nervenstärke von Sarah Martin. In letzter Sekunde bekamen die Gastgeberinnen noch einen Strafwurf zugesprochen. Es stand da 23:24. Würde sie, so wie zuvor ihre drei Siebenmeter, verwandeln, gäbe es wenigstens noch einen wichtigen Heimpunkt. Und, sie trat an und verwandelte genauso sicher und zudem nervenstark wie zuvor. Damit veredelte sie die Leistung der sich besonders in den letzten acht Minuten übertreffenden Katarzyna Wiekiera. Denn die hatte da andererseits den HC Sachsen durch Parieren von vier freien Würfen und einem Strafwurf im Spiel gehalten. So eröffnete sich für die Gastgeber ab der 48. Minute vom 20:24 doch noch die Möglichkeit zum Teilerfolg und sogar mehr. Wichtig, dass bis dahin und besonders in der dramatischen Schlussphase alle miteinander fighteten und gemeinsam den Punkt erkämpften. Waren die I-Tüpfelchen am Ende sicher die Steigerung und Nerven von Wiekiera und Martin, so hatten nach dem Vier-Tore-Rückstand auch Felicitas Storm (21:24) und Martin selbst mit ihren Treffern 22, 23 und 24 Anteil. Zuvor war es immer wieder Tabea Drews, die besonders dynamisch an den Ketten zerrte, selbst traf, Siebenmeter holte und sehr viel dafür einstecken musste. Sogar ihr Hals mutete an, als ob sie einen farbigen Ring angelegt hätte. Seien hier zwar einige Spielerinnen extra genannt, so war der Punkterfolg letztlich doch ein Produkt mannschaftlicher Geschlossenheit, des nie Aufgebens und des Kampfgeistes. Damit wurden die Gäste bis in die Schlussminuten derart beschäftigt, dass sie dann schon recht platt wirkten. Mit noch mehr Tempo und Aggressivität konnte das für den HC sogar noch besser laufen. Aber der jungen Truppe kann kein Vorwurf gemacht werden, war die älteste Feldspielerin ja erst maximal 21 Jahre. Dummerweise mussten dagegen all die anderen Erfahrenen verletzungsbedingt passen. So ist das Ergebnis aber noch höher zu schätzen, zumal es ja der erste richtige Wettkampf seit Beginn der Saisonvorbereitung war. Bei weiterer Spielpraxis werden sicher auch die unnötigen Fehler und Ballverluste abgebaut. Selbst Trainer Bernd Berthold war begeistert, dass sein Team noch punktete: „Wir haben heute einen Punkt gewonnen. Ich muss zuerst mal klarstellen, dass Heidenau unsere jungen Spielerinnen voll gefordert hat. Die Partie war für uns zudem wie das erste Testspiel, da Spiele im Vorfeld aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich waren. Mit ihrer körperlichen Präsenz machten uns die Gegner große Schwierigkeiten. Heidenau ging auch geschickt auf die Nahtstellen und nutzte das zu einfachen Treffern vom Kreis. So rannten wir die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterher. Unser Konterspiel und die schnelle Mitte klappten nicht so wie vorgenommen. Da machte sich auch etwas die fehlende Spielpraxis bemerkbar. Wenigstens konnten wir den Rückstand immer bei zwei bis drei Toren in Grenzen halten. Besonders in der Abwehr haben wir uns in den letzten zehn Minuten gesteigert und besser gestanden. Katarzyna Wiekiera und Sarah Martin ragten da noch heraus. Für die erste Partie in der Saison bin ich mit dem Spiel voll zufrieden, besonders weil bis zum Schluss gekämpft wurde.“ Das war ein ganz schwerer Auftakt, der auch zeigte was möglich ist. Immerhin ist ja Heidenau auch ein gestandener, langjähriger Sachsenligist, der auch trotz eigener personeller Probleme anderen das Siegen noch schwer machen wird. Jetzt gilt es für den HC Sachsen, darauf aufzubauen und möglichst den ersten Doppelpunktgewinn schon am Sonnabend um 17 Uhr in Weinböhla einzufahren.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; S. Martin (10/4), L. Bräuer, A. Bräuer (3), S. Bein (3), Mosig, Storm (1), Drews (6), Müller (1) und T. Bein.
Eberhard Neumann