06.09.2016Im Sommermodus sind keine Spiele zu gewinnen
Wer dachte, dass der Oberliga-Absteiger in der Sachsenliga endlich sein Spielfeld gefunden hat, um Siege einzufahren, der lag am letzten Sonntag völlig schief. Die Gastgeberinnen traten energisch und kompromisslos auf, attackierten die Gäste gleich derartig, dass die erst einmal Luft holen mussten. Mit einigen Neuerungen wie Trainerteam und mehreren Zugängen hatten sich die Leipzigerinnen neu aufgestellt und hohe Ziele gestellt. Das Vorgenommene setzten sie im ersten Punktspiel perfekt um, so dass die Neustädterinnen nie ins Spiel fanden. Selbst Trainer Norman Komar war überrascht vom Gegner: „Vielleicht hatten einige gedacht, dass es bei der HSG einen Spaziergang geben würde. So wurden wir alle von der Einstellung des Gegners von Beginn an überrascht. Das Spiel hat uns gezeigt, dass es auch in der Sachsenliga nicht einfach wird und jeder einzelne Punkt erkämpft sein will. Unser größtes Manko war der Angriff, in dem uns nichts einfiel und keine Lösungen gefunden wurden. Die Abwehrarbeit war noch ganz passabel, wobei Katarzyna Wiekiera eine super Leistung bot. Ansonsten hätten wir vielleicht 40 Tore gefangen, denn sie parierte immerhin auch drei Strafwürfe.“ So konnte Komar insgesamt nur konstatieren, dass sein Team einfach nur schlecht war, wobei er befand, dass Rückmarsdorf auch keine Übermannschaft stellte. Neben der unterirdischen Angriffsleistung monierte er auch, dass in der Abwehr kein richtiger Zugriff gelang. Dass Martina Wiele beispielsweise einen rabenschwarzen Tag erwischte, wird sicher so nicht gleich wieder passieren. Dummerweise konnte da keine andere wirklich in die Bresche springen. Lediglich Nicole Eckhardt ackerte wie immer und vor allem für die Jugendlichen hatte Komar viel Lob: „Ein Lichtblick für mich waren unsere jungen Spielerinnen. Die machten allesamt ihre Sache hier richtig gut. Alle Spielerinnen bekamen auch ihre Einsatzzeiten. Vor allem Felicitas Storm hat gut gefightet.“ Die war neben Eckardt auch mit vier Treffern die erfolgreichste Werferin. Beide erzielten dabei zwei Drittel aller HCS-Treffer. Dass ohne jegliches Haftmittel gespielt werden musste, war ein unverkennbarer Nachteil der Gäste, was der Coach aber als Ausrede nicht gelten lassen wollte. Auch von der Leistung der Schiedsrichter war er angetan. Als größtes Problem sah er die nötige Abstimmung, wofür noch viel Feinschliff angesetzt werden muss. Dass nun jedes Spiel ernst genommen werden muss, ist die eine Seite. So gibt Komar sogleich die Richtung vor: „Wir werden es am Sonntag schon besser machen. Dann empfangen wir Glauchau/Meerane. Den kommenden Gegner kennen wir schon etwas besser und spielten in der Vorbereitung mehrfach gegen den. Dabei gewannen wir zweimal.“ So schlecht wie bei den Rückmarsdorferinnen wollen die Neustädterinnen nicht gleich wieder auftreten. Mit besseren Auftritten in den kommenden Partien wollen sie für den Handball und speziell für sich werben.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; Wiele, T. Bein (1), Prenzel, Emmrich (1), Eckhardt (4), S. Bein, Storm (4), Schumacher (1), A. Bräuer, L. Bräuer (1) und Pietsch.
Eberhard Neumann