25.11.2015In Görlitz war nichts zu holen, oder etwa doch?
Die Frage nach dem Möglichen stellten sich nach der Partie nicht nur die Fans, sondern auch Trainer Norman Komar: „Wenn wir uns Chancen erarbeiten und solche gereicht bekommen, müssen wir die eben auch nutzen. In dieser Beziehung müssen wir viel konsequenter werden und die Buden rein machen. So war auch diesmal viel mehr möglich und die Partie konnte enger gestaltet werden. Koweg war halt nicht überragend. Es ist schon ärgerlich, wenn die gebotenen Chancen nicht genutzt werden.“ Sicher lag das Vergeben der Torgelegenheiten auch an der Cleverness des Gegners. Der zwang mit seinen Aktionen die Gäste immer wieder zu ängstliche wirkenden Fehlabspielen und einfachen Fehlern. Diese in ihrer Vielzahl waren der entscheidende Unterschied zwischen beiden Teams. Irgendwie spielten auch die Gastgeberinnen nicht frei auf, scheiteten immer wieder nicht nur an Torhüterin Katarzyna Wiekiera, sondern auch an der zeitweise sehr gut agierenden Abwehr. Komar war froh, „dass wir den start diesmal nicht verschlafen haben. Wir haben von Beginn an gut mitgespielt. Erst Mitte der ersten Halbzeit haben wir etwas den Faden verloren. In der zweiten Hälfte konnten wir uns wieder steigern und machten es in der Abwehr recht gut.“ So konnten sich die Görlitzerinnen nach dem 7:6 mit einem Vier-Tore-Lauf etwas deutlicher absetzen und nach dem 12:8 mit weiterer Fünf-Tore-Serie eine gewisse Vorentscheidung erzwingen. Davon zehrten sie dann in der Folgezeit. Mit Kampfgeist, aber weiter zu vielen Fehlern verpassten es die Gäste, die Partie Mitte der zweiten Hälfte noch enger zu gestalten. Bis auf sechs Tore kamen sie heran, ließen aber zu viele Chancen liegen. So konnte auch aus zeitweiliger dreifacher und doppelter Überzahl zu überhastet kein Kapital geschlagen werden. In immer hektischeren letzten acht Minuten zeigten die HC Sachsen Damen Nerven und konnten Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung nicht optimal nutzen. Acht Fehlwürfe bei nur drei Treffern in dieser Zeit zeichnen ein Bild der vorhandenen Chancen dazu. Wenn in den kommenden Wochen dieses Manko abgestellt wird, dann bestehen auch berechtigte Hoffnungen, endlich die ersten Punkte einzufahren. Diesmal war der Gegner, der auch schon zur Ligaspitze zu zählen ist einfach noch zu dominant und cleverer. Der ist durch den Sieg immerhin Tabellendritter, während der HC Sachsen noch immer punktlos am Tabellenende steht. Das Heimspiel in einer Woche gegen Zwickau ist dann schon eher eine der zu gewinnenden Partien. Abwehrstark, weniger ängstlich und mit mehr Durchschlagskraft sind dann vielleicht schon erste Zähler drin.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; Meerstein, Härtel, Wiele (6), T. Bein (1), Prenzel (1), Eckhardt (3), S. Bein (4), Zimmermann (4/1), Schumacher (2) und T. Martin (1).
Eberhard Neumann