08.12.2016In Neustadt kommt keine Vorweihnachtsfreude auf
Das war wieder nicht der Tag der Frauen von Norman Komar. In einer lange Zeit auf Augenhöhe verlaufenden Partie mussten sie trotz ordentlicher kämpferischer Leistung die nächste Niederlage einstecken. Dabei stellten sich die Gäste nicht als Übermannschaft vor, hatten aber vor allem in Erfahrung und körperlicher Präsenz mehr zu bieten. Im Kräftemessen gegen die vor allem mit A-Jugendlichen bestückte Heimmannschaft war das letztlich ausschlaggebend. Dabei hatte vor allem Martina Wiele wieder einen super Tag, so wie in der Vorwoche und netzte mit zurück gewonnenem Selbstvertrauen siebenmal ein. Auch Katarzyna Wiekiera zeigte eine tolle Partie und dabei entschärfte sie eine große Anzahl gegnerischer Angriffe. Dennoch sollte das nicht zum vierten Sachsenliga-Erfolg reichen. Da fehlte die vor einer Woche langzeitverletzte Tabea Drews schon und ihr gesellte sich nun auch noch Nicole Eckhardt hinzu. Bei einer unglücklichen Aktion in der 20. Minute – der Stand der Partie mit drei ihrer Treffer lautete 6:6 – verletzte sie sich ähnlich wie Drews und wird wohl lange ausfallen. Damit schwindet beim HC Sachsen weitere Erfahrung und der Mittelpositions-Motor. Gezwungener Maßen mussten neben den genannten die jungen Spielerinnen Verantwortung übernehmen. Vor der Pause verlor das Komar-Team auch noch die agile und vielversprechende Alicia Bräuer. Nach Kopf-Zusammenprall mit einer Döbelnerin fiel auch sie für den Rest aus. Das so gebeutelte Team machte seine Sache dennoch mit seinen Mitteln richtig gut und hielt bis zum 10:11 nach 35 Minuten ordentlich dagegen. Dann brach erst einmal der Bann und der Gast setzte sich mit vier Toren in Folge deutlicher und wohl vorentscheidend ab. Dass sein Team nicht unterging war das Positive, was Komar mitnahm, obwohl er die Enttäuschung nicht verhehlen konnte: „Das war insgesamt ein frustrierender Sonntag, auch durch die weiteren Verletzungen. Unsere vielen eigenen Unzulänglichkeiten waren zeitweise gravierend, was wieder in nur 18 Toren zum Ausdruck kommt. Da fehlt nun auch die Spielmacherin, was über die vierwöchige Pause kaum auszugleichen geht. Jetzt fehlen dem Team gleich zwei spielentscheidende Spielerinnen, auch Alicia konnte ich zu ihrem Schutz nicht mehr einsetzen. An einem normalen Tag hätten wir sicherlich die Punkte eingefahren. Positiv vermerken möchte ich, dass in der Abwehr gut gekämpft wurde. Vorn wurde gemacht, was möglich war und alle haben füreinander gefightet.“ Viel Selbstvertrauen zeigten einige junge Akteure, die nun auch nicht für noch fehlende Durchsetzungskraft und Erfolglosigkeit verdammt werden dürfen. Die nächste Partie am 8. Januar wird eine noch schwerere, wenn es dann gegen Spitzenreiter Radeberg geht.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; Wiele (7), Pietsch, T. Bein (1), Emmrich (5/3), Eckhardt (3), S. Bein, Schumacher (1), A. Bräuer, L. Bräuer, Storm (1) und Bück.
Eberhard Neumann