26.02.2018Knapper Neustadt-Sieg im Derby mit Heidenau.

Das war von beiden Teams wieder ein richtiges Kopf- an Kopf-Rennen. Sie schenkten sich nichts, brauchten und wollten unbedingt den Erfolg. Am Ende waren es nur kleine Nuancen und Dinge, die über Sieg und Niederlage entschieden. Die Neustädter Damen hatten das bessere Ende letztlich für sich proklamiert und vor allem in den Schlussminuten die Nerven beisammen. Eigentlich hatte keiner so richtig den Sieg verdient, denn auf gleicher Augenhöhe spielend, waren keine großen Unterschiede zu erkennen. Diesmal eben hatten die Gastgeberinnen Glück und Erfolg auf ihrer Seite. Noch aber ist damit auch für sie noch nichts gewonnen. So wurde zumindest der Anschluss an die sicheren Nichtabstiegsplätze gehalten, aber das Restprogramm hat es noch kräftig in sich. Die Sieger wollten aber von allen Aussichten und Möglichkeiten nach der Partie nichts wissen. Es sollte erst einmal gefeiert und der wichtige Erfolg genossen werden. So vermied es auch Trainer Bernd Berthold, eine größere Auswertung und Manöverkritik anzusetzen: „Die Vorzeichen waren durch Krankheit schon ungünstig. Vier Grippekranke konnten nur sporadisch eingesetzt werden. Umso höher sind Erfolg, Wille, Bereitschaft und Teamgeist zu würdigen. Das Wichtigste waren der Sieg und die zwei Punkte.“ Dabei stellten die letzten Minuten den Spielverlauf fast auf den Kopf. Lange Zeit hatten zuvor die Gäste geführt, konnten die Vorteile von 12:7 nach 18 Minuten oder 16:12 (23. Minute), 21:18 (38.) und 25:23 (49.) jeweils aus ihrer Sicht nicht über die Zeit bringen. Zu fokussiert waren dann die nach den zwei Anfangsminuten bis zur 29. Minute beim 17:17 immer in Rückstand liegenden Gastgeberinnen auf den nötigen Erfolg. Auch danach gelang denen erst in der 47. Minute erstmals das Drehen des Ergebnisses, um aber zwei Minuten später wieder mit zwei Toren hinten zu liegen. Der Knackpunkt im Spiel lag wohl zwischen 43. und 47. Minute. Maren Emmrich hatte gerade mit ihrem sechsten Strafwurf den 22:21-Anschluss hergestellt. Das und die gleichzeitige Zeitstrafe veranlasste Bernd Heinze für Heidenau die Auszeit zu nehmen. Vorausgegangen waren nach dem Treffer noch ein Fußspiel der Gäste und ein Fehlabspiel der Gastgeberinnen. Ein dann von Franziska Grünberger parierter Wurf eröffnete den erfolgreichen Konter zum 22:22 durch Nicole Eckhardt, der auch gleich noch die nächste Strafe für Heidenau brachte. Der Gegenangriff endete mit dem nächsten Strafwurf für den SSV, den Katarzyna Wiekiera parierte. Sarah Martin machte im Gegenzug die HCS-Führung perfekt, aber eben nur für kurze Zeit. Zwei Minuten darauf lag wieder Heidenau in Führung. Die hielt noch bis zur 52. Minute, ehe die Berthold-Damen endlich das Spiel endgültig für sich drehten. Mit tollem Kampfgeist holten sie das 28:26 heraus und brachten den Erfolg in den letzten vier Minuten bei nur einem Gegentor und zuletzt sogar in Unterzahl über die Zeit. Berthold gab geschafft und sichtlich erleichtert weiter zu Protokoll: „Wenn wir in der Abwehr zu defensiv standen und nur reagierten, hatten wir keinen Zugriff auf den Gegner. Als wir offensiver im 5-1 und 3-2-1 standen, wurde auch mutiger agiert und wir kamen vom 7:12 wieder ran. So setzten wir die Akzente in der Abwehr und stellten den Angriff des  Gegners vor Probleme. Als wir Susann Heidecke durch Tina Martin, die das super erledigte, aus dem Spiel nahmen, war der Gegner kopfloser. Vieles entschieden wir über die Abwehr. So erreichte vor allem Anne Schumacher viele Ballgewinne und die Torhüter nahmen einige Bälle weg. Somit wurden zum Schluss durch die Ballgewinne zwei Tore Vorsprung erzielt, der bis zum Ende behauptet wurde. Etwas negativ war, dass die Überzahlen nicht sauber gespielt wurden und da keine Ruhe reinkam. Auch einige Abschlüsse waren nicht effektiv genug, aber letztlich zählte heute nur der Sieg.“ Sein Heidenauer Gegenüber Bernd Heinze war sichtlich angefressen, hatten seine Damen den möglichen eigenen Erfolg immerhin verschenkt: „Wir liegen immer vorn und sind nicht in der Lage, die Entscheidung herbeizuführen. Das ist bedauerlich, aber nun nicht zu ändern. Da wir nicht wissen wer und wie viele absteigen, wird es nur noch schwerer.“ So ging’s für die HCS-Frauen zum gemeinsamen Essen und zu feiern gab es ja auch noch mehr. Immerhin hatten die Mädchen der F 2 schon am Vormittag vorzeitig den Kreismeistertitel klar gemacht. Das 33:11 gegen die Dresdener Bank sicherte den schon, an dem einige der Akteure des Nachmittags inklusive Berthold beteiligt waren. All dies sind Momentaufnahmen, über die sich auch die zahlreichen Fans in gut gefüllter Halle freuten. Nun darf nicht nachgelassen werden, denn das Ziel ist noch einige Schritte entfernt und der damit verbundene Klassenerhalt kann noch einen schweren steinigen Weg mit sich bringen.

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (5), Wiele (4), Eckhardt (4), Schumacher, S. Bein, Emmrich (9/8), Storm, Drews (2), Müller, T. Martin (4) und T. Bein.

Eberhard Neumann