20.10.2014Koweg Görlitz demontiert HC Sachsen-F1

Die Frauen des HC Sachen zeigten am Sonntag ihr bisher schlechtestes Spiel in der aktuellen Saison. Woran es lag? Das ist schwer zu sagen. Vielleicht haben die schneeweißen Trikots der Gegner geblendet oder die Frauen haben zu viel des miserablen Männerspiels im Vorgang gesehen? Denn zu dem gab es leider viele Parallelen. Zum Beispiel ein Schiedsrichtergespann, was sich offenbar der Qualität des Spiels angepasst hat. Selbst Gästetrainier Jörg Adam stellte nach dem Spiel in der Gesprächsrunde fest, dass die Zeitstrafengrenze sehr niedrig angelegt war, was an diesem Spieltag vor allem die Mädels des HCS zu spüren bekamen. Neben einer sehr unausgeglichenen Strafenverteilung (HCS 10, Koweg 4) wurden diese aber obendrein noch mehrmalig an die falschen Spielerinnen verteilt, die Dreischrittregel wurde immer wieder neu interpretiert und wer von beiden Feld- und Torschiedsrichter war, konnte man, zumindest an den Pfiffen, nicht erkennen.

 

Aber wie auch immer. Fakt ist, der Hauptgrund für die derbe 34:16 Klatsche war ein neustädter Spiel auf unterstem Niveau. Dabei sah es am Anfang noch gar nicht so schlecht aus. Die Mannschaften begannen beide recht hektisch mit mehreren Abspielfehlern und Ballverlusten, bevor die Gäste aus Görlitz mit 1:0 vorlegten. Das Spiel wogte bis zum 5:5 hin und her, ohne dass sich eine der Mannschaften einen Vorteil erspielen konnte. Doch dann kassierten die Neustädterinnen gleich mehrere unnötige, man muss sogar sagen dumme, Zeitstrafen. Man kann die Schiedsrichter vielleicht pingelig nennen, aber als Mannschaft sollte man sich auch darauf einstellen können. Diese Unterzahlsituationen nutzten die Neißestädterinnen eiskalt aus und setzten sich auf 11:6 ab. Bereits von diesem Zeitpunkt an, war die Gegenwehr mehr oder weniger gebrochen. Da half auch die Hereinnahme von Rückraumspielerin Martina Wiele nichts. Durch ihre Knöchelverletzung noch sichtlich gehandicapt, „humpelte“ sie mehr oder weniger übers Spielfeld, erzielte sogar zwei Tore, konnte aber in dieser Verfassung leider auch keine Entlastung für die nahezu alleingelassen kämpfende Rebeca Cembranoz Bruzon bringen. Folgerichtig ging es mit einem 18:10 in die Kabinen.

 

Wer nun dachte die Mannschaft könnte noch einmal zurückkommen, wurde enttäuscht. Denn jetzt startete das eigentliche Debakel. Eine Abwehr, die diesen Namen nicht verdiente, lud die Gäste fluglotsenähnlich zum ungehinderten Torewerfen ein und im Angriff wurde der Ball durch unzählige und unerklärliche Abspielfehler leichtfertig hergeschenkt, was die Görlitzerinnen wohlwollend nutzten um zu demonstrieren, wie ein ordentliches Konterspiel von statten geht. So konnte Neustadt lediglich 6 Treffer in Hälfte zwei erzielen und Koweg trat mit einem 34:16 Sieg und den ersehnten ersten beiden Punkten die Heimreise an. Aber es war nicht alles schwarz an diesem Tag. Franziska Grünberger, welche über lange Strecken die glücklose Torhüterin Katarzyna Wiekiera ersetzte, zeigte eine sehr gute Leistung und entschärfte mehrere Hochkaräter im Kasten des HCS, wodurch sie eine noch höhere Niederlage abwendete. Alles in allem geht dieser Sieg hochverdient nach Görlitz.

 

In der kommenden vierwöchigen Spielpause, wird Trainerin Anja Köhler die Fehler mit der Mannschaft analysieren und versuchen die Baustellen abzuarbeiten. Aber auch wenn dieses Spiel absolut nicht zufriedenstellend war, sollte man immer bedenken, dass es einige Zeit benötigt ein Team neu zu formieren und so junge Spielerinnen an das Niveau der Liga heranzuführen. In diesem Sinne hoffen wir am 23.11.2014 gegen die zweite Vertretung des HC Rödertal erneut auf eine volle Halle. Es wäre schön wenn dabei die allzuharte demoralisierende Kritik wieder den motivierenden Trommelgeräuschen weicht.