17.09.2018Mehr als ein gelungener Arbeitssieg war das diesmal nicht
Es war das erwartet schwere Spiel für die Gastgeberinnen. Ihnen stand einmal mehr in der Verbandsliga ein Gegner gegenüber, der geballte Erfahrung und Frauenpower aufwies. Dessen Durchschnittsalter betrug 30 Jahre, wobei die besten schon etwas darüber liegen. So kommt Kati Wießner (7 Tore) auf 41 oder Katharina Rothenburger (4) auf 35 Jahre. Denen gegenüber konnte nur HCS-Keeperin Katarzyna Wiekiera mit 31 Jahren mithalten. Aber auch sie war wieder Ruhepunkt und sicherer Rückhalt der noch als Youngsters zu bezeichnenden Feldspielerinnen. Von denen geht dann auch der Altersschnitt von 21,2 Jahren aus. Da fehlt dann auch sinnigerweise noch die nötige Cleverness und die Erfahrung, um so einen Kontrahenten völlig auseinander zu spielen. Das wäre wieder mit höllischem – schon oft gezeigtem – Tempo möglich gewesen. Aber wieder passte sich das jugendliche Team der Spielverschleppung und dem Kampfspiel der Gäste an. Und da haben sie eben die schlechteren Karten. Dazu kam wieder die unerklärliche Nervosität vor eigenem Publikum, die auswärts so nicht auftritt. Dennoch konnte mit den konzentrierten und guten eigenen Phasen der TBSV immer gut in Schach gehalten werden. Beleg dafür sind die permanente Führung nach der mit 0:3 völlig verhauenen Anfangsphase, auch klarere Führungen wie beim 13:8, bei 17:11 oder vorentscheidend beim 26:19. So schien der Heimsieg auch nie wirklich in Gefahr, obwohl Neugersdorf beim 17:14 in der 37. Minute noch einmal verkürzen konnte. Gleich im Anschluss an deren 14. Treffer netzte mit Lisa-Marie Müller eine der jüngste zum 18. Treffer ein. Und, kurz darauf gewann wieder Erfahrung gegen Erfahrung durch den von Wiekiera gegen Rothenburger parierten Siebenmeter. Insgesamt waren es beim TBSV fünf Würfe vom Punkt, die nicht verwandelt werden konnten. Sarah Martin patzte da nur einmal bei sechs Versuchen. Positiv zu vermerken auch, dass die Gastgeberinnen abermals Unterzahlspiele gut überstanden. Da wurde zweimal sogar doppelte Unterzahl hingenommen, ohne dass der Gegner daraus größeres Kapital schlagen konnte. Das zeigte wieder den super Kampfgeist der gesamten Truppe. Insgesamt war letztlich auch Trainer Bernd Berthold mit seinem Team zufrieden: „Einstellung aller und der Teamgeist waren wieder voll da. Das wird auch deutlich dadurch, dass all die Kranken und Verletzten trotzdem am Training zur Unterstützung teilnehmen. Schwierig war das Spiel aber deshalb, weil wir Neugersdorfnicht aus vorangegangenen Spielen kennen. Demzufolge hatten wir mit einer 5:1-Abwehr begonnen, die aber in die Hosen ging. Das brachte dem Gegner zu viel Platz und die gesamte Zuordnung passte nicht. Der anschließende Übergang zum 6:0 lief dann besser. Vor gelangen einige gute Auslösehandlungen, so dass Tabea Drews und Sarah Martin gut zum Zuge kamen. Der so herausgelockte Gast kam so mehr in Bedrängnis und wir konnten uns sukzessive absetzen. In der Halbzeitansprache lobte ich die erzielten 16 Tore, was auch bei elf Gegentreffern in Ordnung war. Mit den meist fünf Toren im Rücken konnten wir gut haushalten und den Sieg absichern. Zudem führte Alicia Bräuer auf der Mitte gut Regie und die Tore waren auch in der Breite gut verteilt. Als wir Rothenburger herausnahmen, lief es auch viel besser. Am Ende ist die Hauptsache, dass wir gewonnen haben.“ Da der Gegner schwächer war als Heidenau im ersten Heimspiel, machten sich die Zittereinlagen nicht so negativ bemerkbar wie damals. Sehr unglücklich war die Verletzung von Tabea Drews in der 54. Minute. Da bleibt zu hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist und ein Ausfall nicht eintritt. Ihr gute Besserung. Immerhin toll auch vom Team, wie das in der Schlussphase und sogar die danach noch brenzlige doppelte Unterzahl überspielt wurden. Noch größere Sicherheit und Stabilität über 60 Minuten bei höherem Tempo lassen weitere Punktgewinne erahnen.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; S. Martin (9/4),A. Bräuer (2), S. Bein (3), Mosig, Storm (1), Drews (6/1), Müller (2) und T. Bein (5).
Eberhard Neumann