04.11.2019Nächster Auswärtssieg gelingt mannschaftlich geschlossen
Das war doch was. Diesmal schienen die Damen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz endlich mal allen Ballast von sich fallen zu lassen und konzentrierten sich auf die Aufgabe, zwei Punkte aus Görlitz mitzunehmen. Dabei war das ebenso mit jungem und älter gut strukturiertem Neißestadt-Team selbst auf Sieg eingestellt. Ihre bis dahin gute Ausgangsposition mit ausgeglichenem Punktverhältnis sollte ausgebaut werden. Gleiches hatten die Gäste vor und wollten nicht durch eine Niederlage in den Keller rutschen. Nicht nur den Toreauftakt, sondern auch den Start in die Partie mussten die Gäste aber den Gastgeberinnen überlassen. Wichtig war nur, nicht zu arg ins Hintertreffen zu geraten. Beim 5:2 nach zehn Minuten drohte das und folgerichtig zückte der HC die Grüne Karte. Erinnert an das Vorhaben und in der Pause Trainierte, musste der Schalter umgelegt werden. Nach zuvor drei Gegentoren in Folge gelang innerhalb von fünf Minuten wieder der Ausgleich. Was folgte, war dann ein munteres Hin und Her mit auch wechselnder Führung auf Augenhöhe. Kein Team konnte sich entscheidender absetzen. Mit knappstem Ein-Tore-Vorteil gingen die Neustädterinnen in die Pause. Nach dem Wechsel und der Kabinenansprache sollte noch aggressiver und den Erfolg suchend angegriffen werden. Zwar konnten sich die Berthold-Damen nicht weiter absetzen, hielten aber immer einen knappen Vorsprung oder das Remis. Nach dem 19:20 und in Unterzahl schien die Partie wieder zu kippen. Doch mehr als den kurzzeitigen 21:20-Rückstand ließen die HC-Frauen nicht zu. Erstmals setzten sie sich mit fünf Toren in Folge klarer ab. Das 25. Tor nach der Koweg-Auszeit fiel durch gewonnenen Ball und mit viel Übersicht der sehr agilen Alicia Bräuer. Sie setzte in der 59. Minute mit dem 30. HC-Treffer auch den Schlusspunkt im Spiel. Die konsequenteren Koweg-Angriffe auf Rebeca Cembranos Bruzon schufen für die anderen zusätzliche Freiräume die gut genutzt wurden. Mit toller Übersicht netzte zu guter Letzt Nicole Eckhardt drei Minuten vor Schluss den 29. Treffer ein, damit die Gastgeber-Ambitionen nach deren letzten Korrektur-Versuchen eindämmend. Erstmals wieder im Einsatz, krönte Franziska Grünberger mit wichtigen Paraden nach dem Wechsel die soliden Leistungen beider Keeper. Trainer Bernd Berthold war nicht nur über den Auswärtssieg, sondern dessen Zustandekommen hoch erfreut: „Nach dem harten Training wurde heute schon vieles umgesetzt, was wir uns erarbeitet haben. Die vier Wochen Pause waren diesmal Gold wert. Am Anfang hatte ich alles was zuvor war auf Null gestellt. Abwehr und variableres Werfen hatte ich besonders trainieren lassen. Die Ausgangslage mit 4:4 Punkten mögen für manche okay gewesen sein, nicht für mich. Gegen Heidenau und Meißen mussten wir mehr als 30 Gegentore hinnehmen. So habe ich die Abwehr neu auf 3-2-1 und dicht machen im Zentrum ausgerichtet. Verbesserte Abwehr war erkennbar und die Spielerinnen haben die Vorgaben gut umgesetzt. Sie haben gemerkt, dass wir so Spiele gewinnen können. Noch vorhandene Fehler im Angriff haben wir hinten gut kompensiert. Wichtig war, dass wir nicht so hektisch gespielt und die Tore mit Ruhe und Konsequenz herausgespielt haben. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich voll zufrieden. Die Art und Weise wie gespielt wurde, passte. Auf der Mittelposition setzte Alicia Bräuer ihre Mitspielerinnen gut in Szene und machte selbst wichtige Tore. Super auch wie Teresa Bein ihre Aufgabe auf Linksaußen annahm und für die nötigen Treffer sorgte.“ Auch wenn nicht alles perfekt lief, so stimmten der Ansatz und das Umsetzen der Berthold-Philosophie genauso wie die Motivation. Das mündete in geschlossener Mannschaftsleistung, die es hoffentlich jetzt noch öfter zu sehen gibt. Die nächste Möglichkeit gibt es schon im Heimspiel am Sonntag gegen Sportfreunde Dresden. Da darf gern gegen eines der Favoritenteams der Liga ein weiterer Schritt nach vorn gemacht werden.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; Hähnel, Lange, Prenzel (4), Eckhardt (1), A. Bräuer (8), Kreisch, Cembranos Bruzon (6), Mosig (1), Storm (2), Pietsch (2/2), Rabe und T. Bein (6).
Eberhard Neumann