06.02.2018Neustadt nimmt einen Punkt aus Markranstädt mit.
Trainer Bernd Berthold schwärmte nach der Partie bei den Markranstädterinnen. Da hatte er gleich eine Vielzahl Gleichgesinnter auf seiner Seite. Immerhin boten beide Teams eine der besseren Begegnungen in der Frauen-Sachsenliga. Und der HC Sachsen-Coach meinte ernsthaft und froh gestimmt: „Das war heute ein klasse Spiel. Es war hüben wie drüben ein schnelles und ansehnliches Spiel. Beide Teams schenkten sich nichts und hatten mit ihrem Einsatz, der Spielfreude und ihren jeweiligen Spielanteilen einen großen Anteil an einer wirklich feinen Partie. Jeder hatte seine guten Zeiten und wenige Einbrüche, so dass das Remis auch in Ordnung geht.“ Woran aber lag es, dass Berthold so euphorisch über die Begegnung urteilte. Da spielte am Sonntag seine Mannschaft eine sehr beherzte und wenig fehlerbehaftete Partie. Über Katarzyna Wiekiera Besonderes zu berichten erübrigt sich, denn sie war wieder der gewohnt solide Rückhalt, der auch wichtige Würfe weg nahm. Tina Martin hatte laut Berthold an ihrem Geburtstag einen „Sahnetag“. Den versüßte diesmal auch Anne Schumacher auf der Mitte „mit einer super Partie“, so der Coach und weiter: „Sie machte das heute super und setzte vor allem die Halben gut in Szene. So waren auch Tabea Drews und Martina Wiele wieder erfolgreicher.“ Etwas haderte er trotzdem wieder mit dem Gesamtauftritt, weil sich seine Damen den schon obligatorischen Aussetzer in Form einer Schwächephase nach der 38. Minute leisteten. Bei und nach doppelter Überzahl wurde der eigene Drei-Tore-Vorteil ins Gegenteil verkehrt. Kurz hintereinander und innerhalb von nur drei Minuten musste er mittels zweier Auszeiten eingreifen. Aus dem 16:19 war plötzlich ein 23:19 geworden. Erst nach der zweiten grünen Pappe kam sein Team wieder auf die Rolle. Wurden sonst oft nach fünf Toren Rückstand die Köpfe hängen gelassen, so blieben die oben und der fünfte Treffer wurde nicht hingenommen. Der Rückstand wurde wieder abgeknabbert und beim 25:25 Gleichstand auch gleich die neue Führung erzielt. Im weiteren hin und her hatten die Gäste nach Strafwurf durch Maren Emmrich bei noch zu spielenden 38 Sekunden die letzte Führung im Spiel inne. Mit viel Glück und nach eigener Auszeit gelang den Gastgeberinnen acht Sekunden vor Ultimo doch noch der Ausgleich. Berthold sah das von der Bank aus so: „Als der Gegner nach der zweiten Auszeit vier Tore weg war, kämpften wir uns clever wieder Tor um Tor heran. Schade, dass wir trotz drei freien Wurfmöglichkeiten nicht die Entscheidung geschafft haben. Die letzte halbe Minute spielte Markranstädt mit sieben Feldspielerinnen im 7:6 und der Wurf rutschte noch unglücklich rein. Als Trainer habe ich mich dennoch über das Unentschieden gefreut, zeigt es doch, dass wir auf gutem Niveau spielen können und auswärts einen Punkt gewinnen und mitnehmen. Das ist auch das Ergebnis und der Lohn für die ordentliche Arbeit im Training. Die Abwehr steht stabil und die technischen Fehler wurden minimiert.“ Zu seiner Freude trug auch bei, dass die zweite Mannschaft mittags mit 32:20 bei den Sportfreunden Dresden gewonnen hatte. Der Fokus liegt nun aber auch schon auf dem nächsten Punktspiel. Wenn die anderen Teams schon am kommenden Wochenende den Winterferienbeginn angehen, muss der HC Sachsen am Sonntag um 17 Uhr gegen Marienberg zu einem Nachholer antreten. Auch da will Berthold die Punkte: „Wenn wir die Euphorie und das gute Spielvermögen mitnehmen können, ist auch da einiges drin.“ Also sollten auch die Fans die Halle gut füllen und für Stimmung sorgen.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (1), Wiele (4), Eckhardt, A. Bräuer (1), Schumacher (3), S. Bein (1), Emmrich (9/4), Storm, Drews (5), T. Martin (5) und T. Bein.
Eberhard Neumann