15.01.2018Neustadt verschenkt einen Punkt und gewinnt einen.
Der eine gewonnene Zähler beim Heimremis gegen erstarkte Glauchauerinnen ist wohl das Beste am Spiel und Ergebnis des vergangenen Sonntags im Neustädter Sportforum. Und das andere Positive dabei ist, dass der letztlich erkämpft wurde. Unter dem Druck der wieder sehr zahlreichen Zuschauer und des Gewinnen Müssens, fanden die Gastgeberinnen nicht zu ihrem gewohnten Spielfluss mit Torabschluss. Das weitere verzeichnete Plus war, dass die Abwehr wieder stabil stand und lediglich 17 Gegentore zuließ. Demnach ist zu konstatieren, dass das gute Zusammenwirken der Torhüterinnen mit dem davor stehenden Bollwerk gut funktioniert, wenn eben zurzeit die Ladehemmung im Angriff nicht wäre. Da wird gut und effektiv nach vorn gespielt, dann versagen die Nerven im Abschluss. Die nicht verwandelten auch Hundertprozentigen bei freien Würfen bringen die Mannschaft von Trainer Bernd Berthold nun auch nach dem Plauen-Spiel um den Lohn der Arbeit. Der HCS-Coach war darüber enttäuscht und etwas ungehalten: „Schade, durch die ordentliche Abwehrleistung hätten wir heute gewinnen müssen. Das Negative aber ist, dass die freien Würfe nicht rein gemacht werden. Letztlich bin ich aber froh über das Remis, weil der Gegner zuletzt am Ball und damit die Chance zum Sieg hatte. Dieser Punkt ist uns sehr wichtig.“ Damit bestätigte er zugleich eine weitere positive Entwicklung des Teams. Noch vor einem Jahr wären die Köpfe unten gewesen und das Spiel bestimmt vergeigt worden. So sind auch die anderen positiven Zeichen überwiegend. Besonders gefallen konnte Alicia Bräuer auf der Mitte. Sie sorgte da bis zu ihrem bedauerlichen Verletzungsausfall für viel Schwung, Druck und auch eigene Tore. Nicole Eckhardt machte es danach nicht schlechter, aber vom Stil her eben anders. Auf dieser Position jedenfalls lief das Spiel und wurden die Fäden gezogen. Spielerisch war das alles ansehenswert und auch für die Zuschauer attraktiv. Noch spektakulärer aber wären die nötigen Tore gewesen. „Die wieder kritische Chancenverwertung kostete den Punktverlust nicht allein“, meinte Berthold und ergänzte: „Vorn kamen einfach zu viele einfache Ballverluste hinzu. Die geschahen unnötigerweise oft sogar ohne Einwirkung des Gegners. Die nötige Sicherheit in den Drucksituationen und bei engeren Spielständen müssen wir uns noch erarbeiten.“ Ansonsten lobte Berthold die tolle Abwehrarbeit gegen einen durch Rückkehrerinnen gegenüber der Hinrunde deutlich stärkeren Gegner. Es ist auch zu erwarten, dass der mit gewonnener Kompaktheit und Nicht-Ausrechenbarkeit noch punktet und vom Tabellenende wegkommt. Schon deshalb ist der Punkt für den HC Sachsen möglicherweise Gold wert. Immerhin geht an den der direkte Vergleich mit 3:1 Punkten, bei Punktgleichheit am Ende der Saison ein Vorteil. Nochmals zur Abwehr meinte Berthold: „Aufbauend auf die ordentliche Abwehr drehten wir das Spiel vom 5:8 zum 10:8 zur Pause. Nach dem Wechsel wurde der Vorteil gleich auf drei Tore Differenz ausgebaut. Mehrfach musste ich im Spiel die Abwehr umstellen, was auch beim 5:1 und 4:2 super funktionierte. Vor allem Tina Martin spielte hinten eine super eins. Insgesamt gesehen, müssen wir halt unsere durchaus oft guten Aktionen stabilisieren.“ Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Die nächsten Partien sind ebenso schwer und wichtig, geht es doch gleich in drei so genannte Vier-Punkte-Spiele. Zuerst steht am Sonnabend die Partie in Chemnitz an. Der Sonntag war neben dem F 1-Remis ein sehr erfolgreicher für die Senioren des HC Sachsen. So gewann die zweite Frauenmannschaft ihr Spiel gegen Gröditz mit 24:12, Die erste Männer siegte 33:24 gegen Meißen und die zweite gegen Bühlau mit 28:21. So stabilisierten und festigten alle ihre Tabellenpositionen.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (3/1), Wiele (3), Müller, Eckhardt (1), Bräuer (3), Schumacher, S. Bein (1), Emmrich (1/1), Storm, Drews (2), T. Martin (3) und T. Bein. Eberhard Neumann