14.10.2015TSV Niederndodeleben - HCS: 29:21 (13:11)
aus Sicht des HCS:
Erfolgreiches Ausbremsen seitens der Unparteiischen
Am vergangenen Sonntag ging es für die 1. Damen des HC Sachsen zum Auswärtsspiel nach Niederndodeleben. Eines stand von Anfang an fest – es musste endlich der erste Sieg für das bisher erfolglose Team um Trainer Norman Komar her, und mit dem TSV Niederndodeleben als „neuer“ alter Gegner eröffnete sich diese Chance auch … dachte man. Der Gastverein startete zunächst mit kleinen Patzern, jedoch immer mit dem Blick nach vorn, ins Spiel. Aber auch der TSV setzte zum erfolgreichen Angriff an, sodass das Spiel fortlaufend mit einem Zwei-Tore-Unterschied gestaltet wurde. Keines der beiden Teams konnte sich als klarer Favorit durchsetzen und so stand es mit Abpfiff der ersten Halbzeit 13:11 für den TSV. Noch einmal machten sich die HCS´lerinnen klar, dass alles offen stand und starteten umso motivierter in die zweite Hälfte.
Selbst mit der deutlich ungerechtfertigten Disqualifikation von Martina Wiele kurz nach Halbzeitpause, welche durch ein Schmunzeln der noch recht jungen Schiedsrichter noch einmal untermalt wurde, gab sich der HCS nicht geschlagen und agierte weiterhin stark gegen den TSV.
Zunächst verlief das Spiel weiterhin auf ausgeglichener Ebene und der HC Sachsen puschte sich weiter, sodass eine kurzzeitige Führung von 17:16 für die Gäste zu verzeichnen war.
Trotz allem Tun und Machen der HCS´lerinnen folgten sechs weitere Zeitstrafen für die Gäste innerhalb von nur zehn Minuten, welche selbst die Gastgeberinnen nach Abpfiff als unangemessen betrachteten. Es schien sich also sehr lange um ein umfangreiches Austesten der Machtverhältnisse zu handeln, doch dass seitens des TSV nicht eine Zeitstrafe zu verzeichnen war, machte einen glatt stutzig, zumal jegliches Unverständnis mit Schulterzucken der eigentlich „Unparteiischen“ beantwortet wurde.
Wie es das Schicksal dann nun einmal wollte, konnten sich die Gäste am Ende nur mit einer 29:21-Niederlage zufrieden geben – oder eben nicht, denn die steigende Verärgerung und Verzweiflung der HCS-Damen über getroffene Entscheidungen waren wohl durchaus berechtigt.
Nun heißt es für den HC Sachsen am nächsten Sonntag, die Chance im Heimspiel gegen Rödertal zu nutzen, um vorhandene Fähigkeiten durch das Erzielen der ersten zwei Punkte der Saison zu zeigen.
Der HCS spielte mit: K. Wikiera (im Tor) N. Meerstein, I. Härtel, M. Wiele (4/1), T. Bein (5), W. Prenzel (2), N. Eckhardt (5), S. Bein (2), A. Schumacher (1), T. Martin (1), S. Martin
aus der Sicht der SZ:
Couragiert spielen die Neustädterinnen mit und verlieren unter Wert
Sie haben gekämpft, teilweise gut gespielt, am Ende aber doch verloren. Dabei sagt das noch klare Endergebnis nichts darüber aus wie es zur Niederlage kam und was bei mehr Cleverness auch möglich war. Selbst Trainer Norman Komar geht es schon ein wenig an die Substanz, jede Woche zu verkünden „Wir haben uns weiter entwickelt …“ Dass es so ist kann jeder Interessierte von Woche zu Woche selbst sehen und einschätzen. Auch in Niederndodeleben spielte die Mannschaft des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz auf Augenhöhe mit. Der Gegner schien nicht übermächtig und auch zu packen zu sein. Letztlich gab es einen Knackpunkt im Spiel, das den bis dahin guten Verlauf für die Gäste auf den Kopf stellte. Ein eher Allerweltsfoul wurde bereits in der 36. Minute mit der Disqualifikation für Martine Wiele geahndet. Damit war der ohnehin nicht üppig gewachsene Rückraum des HC Sachsen entscheidend geschwächt. Ausgeglichen wurde das Rückraumproblem mit der immer noch fehlenden Durchschlagskraft durch einen tollen Einsatz der Aussen und über die Kreismitte. Der Coach wollte dahingehend keine hervorheben, war mit seinen Damen aber recht zufrieden und meinte danach: „Die Gastgeber waren nicht soviel besser, wie es das Ergebnis aussagt. Wir spielten lange Zeit auf Augenhöhe mit und hielten die Partie offen. Vor allem über den Kreis und die Aussenbahnen kamen wir immer wieder zu Erfolgen. Nach dem Ausscheiden von Martina Wiele verfügten wir über zu wenig Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Dabei machte Nicole Eckhardt ihre Sache auf der Mitte gut, aber dann fehlte auch ihr dort allein etwas die Kraft.“ Diese Einschätzung unterstreicht sogar die Führung nach etwa 48 Minuten. Die Neustädterinnen hatten – auch durch wieder tolle Paraden von Katarzyna Wikiera – gerade die Führung zum 16:17 errungen. Die nächste Möglichkeit, die auf zwei Tore auszubauen wurde allerdings verpasst. Wäre da nachgelegt worden, hätte selbst der Gastgeber das Flattern bekommen. So mussten sich die Gäste bei immerhin acht Zeitstrafen und Null des TSV durchkämpfen bis in die Schlussphase. Diesem Kräfteaufwand konnten die Komar-Damen zum Schluss nicht mehr standhalten und verloren dem Spielverlauf nach zu deutlich. Da konnten mit einer 16-er Bank die Niederndodelebenerinnen klar bessere Alternativen aufbieten. Komar wertete das auch positiv: „Ich kann meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. Sie hat bis zur 52. Minute sehr gut gekämpft, dann fehlten aber die Körner. 16 Minuten in Unterzahl zehren auch bei anderen an den Kräften und Nerven. Die letzten beiden Spiele waren ein richtiger Sprung nach vorn, um auch mal zu gewinnen.“ Die nächste Gelegenheit dazu ergibt sich am kommenden Sonntag, wenn in Neustadt um 17 Uhr das Derby mit der Bienenreserve des HCR steigt.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera; S. Bein, Wiele, Schumacher, T. Martin, T. Bein, Härtel, Eckhardt, Prenzel, S. Martin und Meerstein.
Eberhard Neumann