10.11.2013Auswärtssieg

Nach insgesamt schon fünf Heimspielen musste die M3 an diesem Sonntag erstmals in dieser Saison als Gast in eine fremde Halle fahren. Gastgeber war diesmal die Zweite der Sportfreunde 01 Dresden. Bereits die Anreise zur Halle in der Görlitzer Straße in Dresden war wie immer die erste Herausforderung. Nicht dass es uns nicht gelänge, den Weg in die Dresdner Neustadt zu finden. Nein, es ist die regelmäßig zermürbende Parkplatzsuche, die den Gästespielern zunächst einiges abverlangt. Den Stadtplanern ist es nämlich gelungen, die eigentlich sehr schöne Sporthalle in ein Hinterhofareal der Neustadt zu platzieren und scheinbar 0 (in Worten Null!) Parkplätze dafür vorzusehen. Sämtliche Stellplätze sind für Anwohner reserviert oder von diesen blockiert - ein wirklich städteplanerisches Meisterstück. Aber diese Gegebenheiten sind uns ja nicht fremd und so nutzten wir jeden Quadratmeter Stellfläche, um unsere Automobile in Stellung zu bringen.


An den letzten Vergleich mit den Sportfreunden hatten wir keine guten Erinnerungen. In der Halle in der Görlitzer Straße erlitten wir eine bittere Niederlage, die uns eine Wiederholung der Meisterschaft aus der Saison 2011/12 unmöglich machte. Gescheitert waren wir vor allem an unserer eigenen Chancenverwertung und zum Ende des Spiels auch an nachlassender Abwehrarbeit. Wir wussten also, was wir diesmal besser machen wollten. Die Sportfreunde dieser Saison waren für uns schwer einzuschätzen. Nach zwei deutlichen Niederlagen gegen Klotzsche und den HC Elbflorenz konnten unsere Gastgeber bei der eigentlich sehr heimstarken Mannschaft aus Heidenau einen Sieg mit acht Toren Differenz einfahren. Wir waren also gewarnt. Unsere Mannschaft stellte sich an diesem Sonntag fast von selbst auf. Esche und Jan waren verletzt und wir wünschen beiden an dieser Stelle gute Besserung. So konnten wir also nur 8 Feldspieler, davon 4 Außenspieler, aufbieten. Es war also klar, dass der Aufbau und Dirk am Kreis das Match ohne Verschnaufpause durchspielen müssen. Auf diese Voraussetzungen stellten wir uns vor dem Spiel taktisch ein. Wir wollten bei Ballgewinnen versuchen, einen schnellen Gegenstoß bzw. eine zweite Welle zu spielen. Wenn der Gegner dies aber nicht zuließ, mussten wir uns im Angriffsspiel unsere Atempausen holen. Das Spiel begann für uns eigentlich nach Maß. Die Abwehr stand sicher und vorn lief der Ball flott von Hand zu Hand. So konnten wir einige Chancen herausspielen, die wir aber zunächst nicht zu nutzen wussten. Zu oft landete der Ball an dem Pfosten oder Körper des Tortwarts, wobei ich gleich vorweg schicken möchte, dass der Keeper der Sportfreunde ein sehr gutes Spiel machte und seiner Mannschaft einen sicheren Rückhalt bot. Nach diesen Anfangsschwiergkeiten konnten wir den Keeper dann aber doch überwinden und so 0:3 in Führung gehen. Die Abwehr stand in dieser ersten Halbzeit weiterhin sehr gut und es gelang, was wir uns vorgenommen hatten. Wir konnten nach Ballgewinnen einfache Tore machen. Insbesondere Lars, der an diesem Tag 9 Tore erzielen sollte, konnte die schnellen Gegenstöße erfolgreich abschließen. Unser Angriffsspiel war aber auch aus dem Positionsangriff an diesem Tag sehr variabel und so konnten wir durch wildes Kreuzen und Anspielen auf die Außenpositionen und zum Kreis immer wieder gute Chancen generieren. Die Verwertung dieser Chancen ließ aber zu wünschen übrig. Unser ganz großer Freund an diesem Tag war der Pfosten. Trotzdem konnten wir unseren Vorsprung auf die Sportfreunde langsam aber stetig ausbauen. Nach Zwischenständen von 2:6, 4:6, 5:10, 6:13 ging es mit 9:14 in die Halbzeitpause. Wichtig war, dass wir unsere Kräfte gut einteilen und dem mit besseren Wechselmöglichkeiten versehenen Gegner keine Gelegenheit geben, diese Vorteile zu nutzen.


Das erste Tor in der zweiten Hälfte gehörte uns. In der Folge machten wir das Spiel schnell, wenn es sinnvoll war und sparten mit zunächst gemächlichem Aufbauspiel Kräfte, wenn es sich anbot. Die Sportfreunde deckten in der zweiten Hälfte etwas offensiver, so dass immer wieder Platz am Kreis entstand. Dirk konnte diesen Freiraum nutzen und holte immer wieder Strafwürfe heraus. An diesem Tag war das aber nicht unbedingt ein Erfolg. Wir verwarfen insgesamt fünf davon. Ronny verwandelte allerdings gleich zwei und einen im Nachwurf. Auch Hose brachte einen Siebenmeter unter. An diesem Tag sollte unsere Strafwurfschwäche allerdings nicht entscheidend sein. Die Sportfreunde verpassten unserem Hose nach einiger Zeit eine Manndeckung, die Hose dankbar für eine Verschnaufpause nutzte. Die 5:5-Situation, die dadurch im Angriff entstand, konnten wir aber im Ergebnis besser nutzen, als es sich die Initiatoren der Manndeckung gedacht haben mögen. Immer wieder gelang es uns durch Kreuzungen, vor allem Lars den Freiraum zu verschaffen, den er brauchte, um zum Kreis durchzubrechen und einzunetzen. In der Abwehr langten wir, möglicherweise auch dem Kräfteverschleiß geschuldet, nicht mehr ganz so erfolgreich zu. Gleichwohl gelang es uns, die Sportfreunde stets in einem Respektabstand zu halten, so dass beim Gastgeber scheinbar nie so richtig der Gedanke aufkam, das Spiel noch gewinnen zu können. Mitte der zweiten Hälfte führten wir mit 15:24 und es galt, das Spiel sicher nach Hause zu bringen. Wir merkten alle, dass die fehlenden Verschnaufpausen ihre Spuren hinterließen. Den erlahmenden Gliedern zum Trotz brachten wir das Spiel aber mit 21:28 nach Hause. Unser erster Auswärtssieg  war eingefahren. Besonders erwähnen - weil auch in der dritten Kreisliga nicht mehr an der Tagesordnung - möchte ich, dass das Spiel äußerst fair und insbesondere ohne das von anderen Gegnern gewohnte permanente Meckern über Schiedsrichterentscheidungen oder über "normales" Foulspiel ablief. Dafür ein besonderer Dank an die Gastgeber.