27.10.2017Duell mit dem Spitzenreiter (Nachtrag vom letzten Wochenende)
Die Heidenauer hatten bisher 5 Spiele im Schnitt mit einem Vorsprung von jeweils knapp 10 Toren gewonnen, wobei man zugegeben muss, dass dieser statistische Wert aufgrund eines Sieges gegen Ruppendorf mit 33 Toren Vorsprung wenig aussagekräftig ist. Kann dies ein ebenbürtiger Gegner für uns sein? Wahrscheinlich können die Gastgeber schon ganz gut Handball spielen und wir haben nur dann eine Chance, wenn alles optimal läuft. Unsere Aufstellung war aber schon mal das ganze Gegenteil vom optimal. Da im Vergleich zur letzten Woche auch Dominik nicht mithelfen konnte, war unsere Bank, abgesehen vom Trainer, nur mit einem Feldspieler und einem Torwart besetzt. Dave, der seit dem zweiten Saisonspiel verletzt ist, hatte es aber bereits als Zuschauer in die Halle geschafft, um seinen Nachwuchs für eine Handballkarriere zu interessieren, und nährte damit immerhin die Hoffnung, unsere Truppe in naher Zukunft wieder zu verstärken. Heute aber mussten die verbliebenen sieben Feldspieler das Fähnchen der M2 hochhalten. Beim Begrüßungszeremoniell zwischen den Mannschaften schöpfte der unbedarfte Zuschauer nochmals kurz Zuversicht. Die gegnerischen Feldspieler schienen im Schnitt ein Stück kürzer zu sein als unsere Truppe. Gemeint ist natürlich die Körperlänge. Aber schon zu Beginn des Spieles zeigte sich, dass Körpergröße beim Handball nur dann etwas nützt, wenn man den Körper zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle positionieren kann. Und dies gelang uns viel zu häufig nicht, weil der Gegner vor und hinter unserer Abwehr wuselte, dass es eine wahre Freude (natürlich nur für die heimischen Zuschauer) war. Der Gastgeber spulte nicht nur routiniert, sondern auch sehr flott seine Spielzüge herunter und wir hatten das Nachsehen. In der ersten Hälfte funktionierte besonders das Abräumen nach links außen besonders gut und der Profiteur dieser Vorarbeit ließ sich in der Anfangsphase der ersten Hälfte auch keine dieser Chancen nehmen. Dome - unser Torwart- rechnete uns in der Pause vor, dass der Gegner bei mindestens 12 Toren völlig frei aus der Nahwurfzone zum Torerfolg kommen konnte. Unsere Abwehr kam also mit den wieselflink vorgetragenen Angriffen der Gastgeber nicht zurecht. Obwohl schnell klar wurde, dass die Gastgeber nicht auf Würfe aus der zweiten Reihe aus waren, gelang es nicht, einen kompakten Abwehrriegel am Kreis zu installieren, um die Durchbrüche zu verhindern. Hinzu kam auch, dass wir im Angriff in schöner Regelmäßigkeit kleine Fehler einbauten, die dem Gastgeber immer wieder die Möglichkeit zum Gegenstoß und zur zweiten Welle eröffneten. Und so hatte der Gastgeber schon zur Mitte der ersten Hälfte beim 10:4 einen Sechs-Tore-Vorsprung herausgespielt. Das Spiel plätscherte gleichsam vor sich hin und man musste die Befürchtung hegen, dass es hier heute eine ganz dicke Packung geben würde. Aber dies wollten wir natürlich verhindern. Obwohl man als Zuschauer nicht das Gefühl hatte, dass sich am Spielverlauf grundsätzlich etwas änderte, so stand es zur Halbzeit dennoch nur 18:12. Irgendetwas mussten wir also in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit besser gemacht haben. Es kann retrospektiv betrachtet nur die Angriffsleistung gewesen sein, die sich signifikant verbesserte. Wir konnten also punktuell mithalten. 18 Gegentore zur Halbzeit waren allerdings eindeutiger Ausdruck unserer Defizite in der Abwehr. Die zweite Hälfte verlief über den weiteren Mitteilteil ausgeglichen. Die Gastgeber konnten zwar zu Beginn sogleich auf 21:13 davonziehen. Dieser Acht-Tore-Vorsprung hatte dann allerdings Bestand bis zum 29:21. Der Entstand lautete 31:21. Stimmung kam in der zweiten Hälfte leider nur durch einige unschöne Aktionen auf, bei denen sich Gott sei Dank kein Spieler verletzte. Am Ende stand also eine nummerisch deftige Niederlage, die wir uns aber mit unterdurchschnittlicher Abwehrleistung und mäßiger Chancenverwertung redlich verdient hatten.
Trotzdem will ich nicht unerwähnt lassen, dass Leon bei seinen längeren Einsätzen auch mehrere freie Bälle halten konnte und unser Maik einen Ball so geschickt auf dem Kopf des gegnerischen Torwarts aufsetzte, dass das Spielobjekt von dort weiter in die Maschen des Heidenauer Tores sprang. Die Proteste des Gastgeberkeepers hielten sich wohl nur deswegen in Grenzen, weil der Ball auf seinem eher schmerzunempfindlichen Schädeldach aufsetzte. An dieser Stelle zitiere ich aber gern nochmals Heiner Brand: „Der Raum über und neben dem Kopf des Torwarts gehört auch zum Tor!“.
Fazit: Ein Maßstab, was wir im nächsten Heimspiel gegen den ESV zu leisten im Stande sein werden, sollte dieses Spiel nicht sein.
Es spielten: Nico 4, Maik 1, Grüni 6, Dirk, Sven 6/1, Daniel 1/1, Der Grieche 1
Dome und Leon hüteten -manchmal etwas allein gelassen- das Tor.