25.11.2013Ein bemerkenswerter Auftritt der M3

Am Samstag traten die erfolgsverwöhnten Mannen der M 3 zu ihrem letzten Match der Hinrunde dieser Saison bei der zweiten Mannschaft des TSV Dresden Bühlau an. Vor dem Spiel war die Stimmung gut. Es wurde schon über das Fehlen isotonischer Getränke aus dem Hause Hasseröder und die Auswirkungen auf die Motivation einzelner Akteure gewitzelt. Wir waren mit immerhin zehn Akteuren angetreten. Jens stellte sich als Schiedsrichter zur Verfügung, weil wieder mal keine angesetzten Unparteiischen vor Ort waren. Die Bühlauer konnten da schon aus einem ganz anderen Reservoir schöpfen. Sie stellten 13 Spieler und einen Schiedsrichter auf die Platte. Eigentlich hatten wir an die Begegnungen mit den Dresdnern gute Erinnerungen. Soweit dem Verfasser noch in Erinnerung konnten wir die Begegnungen der letzten Jahre jeweils deutlich gewinnen. Auch das stimmte optimistisch. Tatsächlich gab auch der Beginn des Spiel zunächst keinen Anlass, an unseren Siegchancen zu zweifeln. Die Abwehr stand zunächst gut und wir konnten drei Angriffe der Gastgeber vereiteln. Allerdings haben wir die drei Gegenangriffe auf schlimmste Art und Weise vertan. Langpässe, die für den Mitspieler unerreichbar im Nirvana landeten und technische Fehler im Angriffsspiel verhinderten, dass wir Profit aus den Ballgewinnen schlagen konnten. Trotzdem gelang es uns in der Folge in Führung zu gehen. Trotz immer wieder erreichten Ausgleichs der Bühlauer konnten wir zunächst jeweils wieder vorlegen. Unsere letzte Führung war dann aber beim Stand von 5:6 zu verzeichnen. Nach dem Ausgleichstreffer zum 6:6 folgte dann ein Auftritt der M 3, der die Bezeichnung aus der Überschrift als "bemerkenswert" lediglich im negativen Sinne verdient. In schöner Regelmäßigkeit ließen wir die Bühlauer mehrere Tore werfen, bevor wir es für nötig erachteten, unser Torekonto um einen Treffer zu erhöhen. Dies führte zu einem Halbzeitrückstand von 22:12. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir nach nur einer Hälfte des Spiels einmal mit zehn Toren zurückgelegen hätten.


Wie kam es nun zu diesem Halbzeitdebakel? Man könnte meinen, dass sich jeder seine schlechteste Saisonleistung für diesen Tag aufgehoben hätte. An diesem Samstag funktionierte aber auch gar nichts. Die Abwehr, eigentlich eine sichere Säule des bisher doch gar nicht so schlechten Abschneidens in der Liga, erwies sich als löchrig wie der berühmte Schweizer Käse. Wir nahmen keinen Körperkontakt zu den Halbspielern auf und ließen all zu oft die Außen der Gastgeber hinter der Abwehr nach innen ziehen. Hinzu kam sicherlich, dass auch unsere Torhüter an diesem Samstag nicht an ihre Bestform herankamen. Des Weiteren ließen wir gefühlte zehn Kontertore zu. Immer wieder verlor die M 3 im Angriff den Ball durch einfache technische Fehler und unglaublich schlechte Würfe. Dies ist aber nur die eine Seite. Was sich jedoch nach solchen Fehlern abspielte, ließ teilweise am Sportsgeist unserer Akteure zweifeln. Nicht immer, aber leider doch bei der Vielzahl der Ballverluste fühlten sich die wenigsten Spieler unserer Truppe veranlasst, ebenfalls den Weg Richtung eigenes Tor anzutreten, um dem Gegner den einfachen Treffer zu verwehren. Angesichts des Halbzeitstands zogen wir uns, nach meiner Erinnerung erstmalig, bis in die Kabine zurück, um die Wunden zu lecken. Wir wollten uns wenigstens noch würdig verkaufen.


Leider gelang auch dies Anfang der zweiten Hälfte nicht. So konnten die Bühlauer einen Maximalvorsprung von sage und schreibe 15 Toren beim Stand von 30:15 bzw. später 31:16 feiern. Jetzt wurde es langsam peinlich. Ich kann nicht genau sagen, ob wir uns tatsächlich zusammenrissen oder ob es daran lag, dass der Gegner auch ein wenig durchwechselte. Jedenfalls konnte wir das Ergebins in der Folge wieder etwas erträglicher gestalten, so dass es angesichts der Zwischenstände am Ende "nur" 37:29 für Bühlau hieß. Bemerkenswert, und aus Sicht der Bühlauer auch erfreulich, ist die Tatsache, dass drei Spieler der gastgebenden Mannschaft aus den Jahrgängen 94, 95 und 96, also alle noch nicht mal zwanzig Jahre alt, insgesamt 20 Tore warfen. Für die M 3 muss sich jedoch nun die Frage stellen, wollen wir uns tatächlich in Zukunft mit Argumenten wie "Die sind nun mal jünger als wir!" oder "Wir können nun mal nicht so schnell zurücklaufen!" trösten? An dieser Stelle frage ich mich, wie es Sportlern wie Jens Voigt (Jahrgang 71) oder Claudia Pechstein (Jahrgang 72) gelingt, sogar noch im Spitzensport erfolgreich zu sein. Es scheint nicht am Alter zu liegen!
Es wird sich spätestens beim Rückspiel zeigen, ob die M 3 noch das besitzt, was Sportlern eigen sein sollte: Ehrgeiz! Angesichts des nächsten Spiels am 18.01.2013 kann man nur hoffen, dass nicht wieder irgendein Feiertagsbraten dazwischen kommt!