Nach dem Sieg der M3 am Vormittag war es im 14.00 Uhr-Spiel die Mission der M 2, die HC Sachsen-Fahne hochzuhalten und ihre gute Platzierung in der ersten Kreisliga zu festigen. Personell war die Truppe aber arg dezimiert, so dass wir nur oder immerhin zwei Auswechselspieler zur Verfügung hatten. Auch dies war nur der Tatsache zu verdanken, dass unser neues Vereinsmitglied und Torwarttalent Philipp sein erstes Spiel für die M 2 absolvieren sollte. Für ihn und das Team sollte es ein denkwürdiges Match werden, das wohl nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird. Das Team hatte sich vorgenommen, Philipp im Tor nach Kräften zu unterstützen und dem Gegner keine einfachen Würfe zu gestatten. Dies gelang über die gesamte erste Hälfte eigentlich ganz passabel, so dass die M 2 eine leichte Führung Richtung Halbzeitpause transportieren konnte. Circa 40 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff geschah jedoch etwas, was den ganzen Spieltag überschatten sollte. Die Gastgeber trugen eine Angriff vor, den sie über links außen abschlossen. Nicht schon schlimm genug, dass der Ball an Philipp vorbei den Weg ins Tor fand. Nein, unser Torwartnovize verletzte sich bei dieser Aktion derart unglücklich, dass die Kniescheibe seines rechten Beines die von der Natur vorgesehende Position verließ. Diese äußerst schmerzhafte Verletzung ließ natürlich weder ein Weiterspielen zu noch konnte Philipp vom Spielfeld verbracht werden.  Es kam also nun zu einer Verletzungspause, deren Länge maßgeblich von den Reaktions- und Behandlungszeiten des Notarztes abhängig war. Erst als der herbeigeeilte Arzt unseren Philipp mit einer auf Krankenkassenkosten intravenös verabreichten  Drogenration ins Reich der Träume schickte, konnte Philipp schlafend mit dem rollenden Notarzttransportgerät die Halle verlassen. Den ihm geltenden Beifall konnte Philipp ob seines künstlichen Komas sicher nicht genießen. Umso mehr genossen aber die medizinischen Helfer den Ausmarsch der Gladiatoren. Nach ca. 50-minütiger Unterbrechung wurde die erste Halbzeit beendet.

Der Rest des Spiels sei schnell erzählt. Die M 2 konnte sich zunächst steigern und bis Mitte der zweiten Halbzeit mit 4 Toren in Führung gehen. Aufgrund einer unerklärlichen Schwächephase in der Abwehr und einiger unglücklicher Wurfentscheidungen im Angriff konnte die Heimmannschaft aber das Spiel drehen und ihrerseits mit zwei Toren in Führung gehen. Wir waren uns aber einig, dass die M 2 dem verletzten Philipp einen Sieg schuldet. Das HC Sachsen-Team konnte das Spiel erneut kippen und führte ca. 40 Sekunden vor Schluss mit einem Tor. Beim letzten Angriff der Gastgeber sanktionierten die Schiedsrichterinnen durchaus regelgerecht ein Halten am Kreis mit einer Zeitstrafe gegen unser Team. Die Klotzscher hatten also nun in Überzahl noch ca. 20 Sekunden Zeit, um den Ausgleich zu erzielen. Die Gastgeber spielten den Angriff auch recht mustergültig auf links außen, unser Torhüter konnte den freien Wurf allerdings parieren und ich glaube, die Schiedsrichterinnen hatten den Werfer auch im Kreis gesehen. So oder so, war es also ein Tag unserer Torhüter. Die M 2 gewann 27:28 und setzte die positive Bilanz dieses Klotzsche-Spieltages fort. Nach dem Spiel erkundigten wir uns natürlich sofort nach dem Befinden von Philipp, dessen erste Frage es war, ob wir denn das Spiel noch gewonnen hätten. Schon diese Reaktion zeigt, dass er die richtige Einstellung zu unserem Sport mitbringt und wir wünschen ihm eine schnelle Genesung, damit er bald wieder mittrainieren und mitgewinnen kann. Eine besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an die beiden Schiedsrichterinnen, die das Spiel jederzeit souverän und aus meiner Sicht auch fehlerfrei geleitet haben. Auch die Zwei-Minuten-Strafe kurz vor Schluss für den ältesten Spieler des HC Sachsen-Teams, der brutaler Fouls eigentlich völlig unverdächtig ist, geht in Ordnung.