18.03.2018Glashütte Original
Gastgeber in der gut geheizten Prießnitztalsporthalle war die SG Ruppendorf, die in der bisherigen Saison nur 4 Punkte sammeln konnte. Einen dieser Punkte hatten die Ruppendorfer allerdings gegen uns im Hinspiel errungen, was sicher bereits ein Zeichen dafür war, dass wir mit der Ruppendorfer Spielweise nicht gut umgehen können. Zudem hatten die Ruppendorfer zu Hause erst vor kurzem den ersten Sieg gegen die starke Truppe des USV TU Dresen gelandet. Dies schien ein Zeichen dafür, dass unsere Gastgeber zum Ende der Saison nun doch in Schwung gekommen waren. Unsere Truppe war personell etwas geschwächt, weil Nico, Daniel, Niklas und Dirk nicht dabei sein konnten. Die Anreise war trotz Eis und Schnee kein Problem. Die in Glashütte ausgebreitete Schneedecke motivierte allerdings die Gastgeber,- wie häufig beim Fußball zu sehen- einen orangen Ball als Spielgerät zur Verfügung zu stellen, der zuvor offenkundig in mühevoller Handarbeit glatt geschliffen wurde. Selbstredend war auch der Gebrauch von Haftmitteln untersagt. Angemerkt sei hier noch, dass die angesetzten Schiedsrichter nicht erschienen, so dass zwei Sportfreunde des Gastgebers das Spiel beanstandungsfrei leiteten. Unter diesen Voraussetzungen begann das Match pünktlich 16.00 Uhr. Es entwickelte sich das Spiel, welches wir erwartet haben. Unseren bedächtig vorgetragenen Angriffen setzen die Ruppendorfer bedingungslosen Tempohandball entgegen. Die Gastgeber versuchten also aus jeder Situation, den Ball schnell nach vorn zu tragen. Schon nach wenigen Minuten wechselte sich unser Mittelmann Zeibi selbst aus. Als Begründung gab er an, dass er mit dem glattgelutschten Spielgerät gar nicht zu recht komme. Das war schon mal ein schlechtes Zeichen. Das Spiel begann zu Anfang noch ausgeglichen. Bis zum 4:4 konnte keine Mannschaft größere Vorteil für sich verbuchen. Dann zeigte sich immer mehr, dass wir an diesem Tag mit den Voraussetzungen nicht klarkommen sollten. Üblicherweise erzielen wir einen Großteil unserer Tore aus der zweiten Reihe über das Deckungszentrum. Es zeigte sicher aber bereits frühzeitig, dass unsere Shooter mit dem orangen Spielgerät weiniger treffsicher waren als üblich. Angesichts dieses Fakts entspann sich eine für uns unheilvolle Kettenreaktion: Fehlwurf im Angriff … und die Ruppendorfer gingen schnellstmöglich in den Gegenangriff. Bevor sich unsere Abwehr ausreichend orientieren konnte, hatte die SG eine Lücke zum Durchstoß und Torferfolg genutzt. Falls dies nicht klappte, schlossen wir die Lücken jedenfalls zu langsam und kassierten so viele Zeitstrafen und Strafwürfe. Nach diesem Muster verlief die erste Hälfte. Über die Zwischenstände 6:5, 8:5 erarbeiten sich die Gastgeber einen Vier-Tore-Vorsprung beim 10:6. In einer Auszeit in der 18 Minute konnten wir zwar das Spiel durchaus zutreffend analysieren, allerdings änderte dies nichts am Verlauf des Matches. In der Folge kam auch noch hinzu, dass wir die Chancen über Rechtsaußen sämtlich nicht nutzen konnten. So hielt der Vorsprung der Gastgeber bis zur Pause und es stand 15:11. Beim Pausentee wurde nochmals angesprochen, dass wir beim Zurücklaufen das schnelle Spiel der Gastgeber frühzeitig unterbinden müssen. Direkt nach der Pause klappte das dann auch kurzzeitig, so dass wie auf 16:14 verkürzen konnten. Auch beim 21:18 war das Spiel noch nicht verloren. Dann allerdings brachen alle Dämme. Wir handelten uns in der zweiten Hälfte vier Zeitstrafen ein und spielten so ab der 35. Minute 8 Minuten in Unterzahl, was die Kräfte unserer dezimierten Truppe noch mehr schwinden ließ. Und die Formel lautete: Kräfteverschleiß führt zu schlechten Abschlüssen und zu schnellen Gegenstößen der Gastgeber. Uns so flogen unserem Torwart die Bälle nur noch so um die Ohren. Unserem Keeper Philipp ist allerdings wieder eine sehr gute Leistung zu bescheinigen und er konnte einem fast leidtun, als er immer wieder vergeblich versuchte, seine Vordermannen zu einer besseren Abwehrarbeit anzuspornen. Ca. zehn Minuten vor Schluss lagen die Gastgeber 5 Tore vorn und es hätte schon ein Wunder geschehen müssen, um hier noch punkten zu können. Aber Wunder muss man sich bekanntlich erarbeiten. Und dazu fehlte heute die Kraft und vielleicht auch ein wenig der Wille. In diese letzten zehn Spielminuten fielen dann auch noch zwei Zeitstrafen für Sven und Philipp. Sven hatte sich mit dieser, seiner dritten Zeitstrafe sogar eine Disqualifikation erarbeitet - auch ein sicheres Zeichen dafür, dass er heutein der Abwehr nicht so schnell wir gewohnt unterwegs war. Am Ende stand ein 31:20 auf der Anzeigestafel. Ein Ergebnis, das sich die Gastgeber redlich verdient hatten, weil sie die Bedingungen heute besser für sich nutzen konnten. Retrospektiv ist uns aufgefallen, das die Ruppendorfer eigentlich aus der zweite Reihe gar nicht werfen wollten und ihr ganzes Bestreben darauf gerichtet war, Durchbrüche zu generieren. Angesichts des Spielgeräts eine sinnvolle Taktik. Wir haben es aber während des gesamten Spiels nicht geschafft, dies in ausreichendem Maße zu verhindern. In Glashütte kann man eben nicht nur Uhren bauen, sondern auch Handball spielen.
Für die M2 waren in Glashütte anwesend:
Ronny, Maik, Martin, Sven 7, Dominik 3, Dave 7, Robert, Jens 3, Philipp
Unser Torwart Philipp hielt einen Strafwurf und auch den ein oder anderen freien Wurf der Gastgeber.