15.08.2013Kneipkur für die M3
Auch die Alten Herren unseres Vereins sind bereits in die Saisonvorbereitung gestartet. Nachdem wir bei unserem einzigen Vorbereitungsturnier, dem sogenannten "Gießkannenturnier" in Sebnitz, derart erfolgreich abgeschnitten hatten, entschieden wir uns wie jedes Jahr dazu, die Handballsaison ausschließlich durch Fußballspielen vorzubereiten. Im Regelfall stehen an jedem Donnerstag Mitspieler für die Bildung von drei Mannschaften bereit. Die kurzen Spielzeiten von nur 8 Minuten verführen die Senioren immer wieder dazu, in den jeweils ersten Spielen in einen leichten Trab zu verfallen und sich nicht nur auf das ausgefeilte, aber bewegungsarme Stellungsspiel zu verlassen. Dieser unangemessene, eigentlich nur der Jugend zustehende, Übermut rächt sich dann spätestens in Spiel 2 (von insgesamt 6 für jede Mannschaft). Die anfangs noch hörbaren Anfeuerungen der eigenen Mitspieler bzw. die der gegnerischen Mannschaft geltenden Schmährufe treten mit zunehmender Wettkampfdauer zugunsten deutlich hörbarer Atemgeräusche in den Hintergrund.
Im weiteren Verlauf der Spiele führt die Ermüdung der Akteure dann zu Szenen, die die Zuseher schon häufig zum Telefon greifen ließen, um den medizinischen Notruf zu aktivieren. Beispielhaft sei eine Szene beschrieben, die mir noch heute das Blut in den Adern stocken lässt: Unser Duschi (Spitzname vom Verfasser geändert!) befindet sich als Stürmer im rechten Angriff. Ein von einem Mitspieler veranlasster Pass rollt zielgenau mit der Geschwindigtkeit ein historischen Postkutsche auf den Duschi zu. Dieser verlagert sein permanent abnehmendes Körpergewicht auf das linke Bein und verwringt seine Körpermitte, um mit seinem rechten Schussbein den nahenden Ball unhaltbar in die Maschen des gegnerischen Tores zu hämmern...und bricht plötzlich unter Ausstoß eines durch Mark und Bein gehenden Schreies zusammen! Seine Mitspieler schauen zunächst verständnislos dem an Duschi gemütlich vorbeilaufenden Ball nach und hadern noch mit der vergebenen Torchance. Dann aber trollen sich alle, Verständnis heucheln, Richtung des weinend am Boden liegenden, vormals stolzen Recken. Eine peinliche Befragung des Wimmernden ergab, dass angeblich ein Krampf in der linken Wade die Großchance vereitelt haben soll.
Alle das Schlimmste vermutenden Leser seien noch darüber informiert, dass der Betroffene trotz des Zwischenfalls heute wieder einer geregelten, allerdings sitzenden Tätigkeit nachgehen kann. Die Anekdote zeigt aber, dass auch die Alten Herren in der Vorbereitung alles geben, um in der Saison 2013/14 zum Ruhme unseres Vereins zu Hause und in fremden Hallen Höchstleistungen erbringen zu können. Letztlich will ich nicht unerwähnt lassen, dass auch die Hallenverantwortlichen ihr möglichestes für das Kreislauftraining der M3 leisten. Nach heißen Gefechten in der noch heißeren Polenzer Halle steht der M3 noch zwanghaft die Möglichkeit einer kalten Dusche zur Verfügung. Aber dies soll ja gesund sein; nicht nur zur Anregung des Kreislaufs betagter Handballer.