29.10.2013Lohn für eine kämpferische zweite Halbzeit
Unsere M2 trat am Sonntag erst zum zweiten Saisonspiel an und hatte die zweite Vertretung der SG Klotzsche zu Gast. Nach dem Auftaktsieg gegen den Aufsteiger aus Löbtau wollten die Mannen von Trainer Jens-Eugen Richter auch dieses Heimspiel erfolgreich gestalten, um einen Existenzkampf um den Verbleib in der Liga wie in der letzten Saison zu vermeiden. An den Gegner aus Klotzsche hatten unsere Akteure keine guten Erinnerungen. Beide Partien der letzten Saison gingen verloren. Personalsorgen machten dem Trainer das Leben nicht leicht. Unser Grieche konnte verletzt nur als Statist auf der Bank Platz nehmen, so dass der Truppe nur ein Auswechselspieler zur Verfügung stand. Im Schnitt deutlich jünger als der Gegner wollten die Neustädter aber trotzdem das Tempo mitgehen und einen großen Fight liefern. Es zeigte sich jedoch schnell, dass unsere Truppe nicht durchgängig die jugendliche Frische für sich gebucht hatte. Die Angriffsbemühungen blieben allzu häufig im Block des Gegners hängen. Zu Beginn der Partie profitierte die Truppe wie häufig von der Wurfstärke Sven Geißlers, der mit seiner unorthodoxen Art aus nicht vorhandenen Chancen Tore machen kann. Wie allerdings ebenso regelmäßig kann sich der Gegner auf dieses eindimensionale Abschlussverhalten der M2 relativ gut einstellen, so dass stets entscheidend ist, welche Alternativen die M2 im Angriff dann aufzubieten hat. An diesem Tag tat sich die Truppe in der ersten Halbzeit damit sehr schwer. Die Klotzscher konnten bis auf 5 Tore davon ziehen, ohne dass ersichtlich würde, welche Änderung dem Spiel eine Wende geben könnte. Wie schon häufig gesehen, folgten Köpfe und Schultern der Schwerkraft, statt mit breiter Brust weiter das angestrebte Ziel zu verfolgen.
Nach der Halbzeitansprache des Trainers waren sich die Aktiven jedoch einig, das Spiel noch drehen zu können und, was viel wichtiger ist, es auch zu wollen. Und siehe da, es ging ein kleiner Ruck durch die Mannschaft. Die Abwehr, gut organisiert durch Toni, stand sicherer. Eric hielt als vorgezogener Abwehrspieler die Schützen auf Distanz, so dass die Klotzscher weniger Chancen aus der Nahwurfzohne generieren konnten. Dies machte unserem Torwart das Leben leichter. Auch in das Angriffsverhalten kam nun mehr Schwung und Sven nutzte seine potientielle Wurfgefährlichkeit jetzt auch, um die Mitspieler in Position zu bringen. Tor um Tor kämpfte sich die Truppe heran und ca. 5 Minuten vor Schluss war der Ausgleich geschafft. Das Zwischenergebnis war Ausdruck einer deutlichen kämpferischen Steigerung, die auch die Zuschauer elektrisierte. Den Mannen um Toni Knoden gelang es nun sogar, mit einem Tor in Führung zu gehen. Bei diesem Zwischenstand war noch knapp eine Minute zu spielen. Die Situation war dennoch nicht unkritisch. Den Angriff bis zum Spielende zu dehnen, macht die Regel über passives Spiel praktisch unmöglich. Es musste also ein Tor her, um dem Gegner nicht noch die Chance für den Ausgleich zu gestatten. Ungefähr eine halbe Minute vor Schluss gelang unserem Team dann der erlösende Treffer zum Zwei-Tore-Vorsprung. Der folgende Angriff der Klotzscher konnte praktisch am Sieg der Heimmannschaft nichts mehr ändern und so ließ man den Gegenspieler fast ohne Körperkontakt zum Kreis durchbrechen. Den Anschlusstreffer verhinderte jedoch der rechte Pfosten und so blieb es beim Endstand von 23:21. Der Sieg löste bei der Heimmannschaft Emotionen aus, die man bei der Truppe lange nicht gesehen hat. Die Aktiven haben aus eigener Kraft ein schon fast verloren geglaubtes Spiel umgebogen. Dies sollte und wird der Truppe Ansporn sein, in Zukunft von Beginn an mit Kampfgeist und Laufbereitschaft in die Spiele zu gehen. Nicht umsonst heißt es, dass der Glaube an sich selbst Berge versetzen kann.