11.01.2017M2: Eine halbe Halbzeit ist nicht genug
stand für den Verfasser die Überschrift für den Bericht über das Rückspiel der M2 gegen die Männer aus Meißen bereits vor dem Match fest: In Fortschreibung der Story des Hinspiels sollte sie „Neues vom Wixxer“ heißen. Allerdings verlief das Spiel am Samstag dann nicht annähernd mit der dem Hinspiel eigenen Aufgeregtheit, so dass ein neuer Titel gesucht werden musste. Um der filmischen Titelsprache (in Anlehnung an die James Bond-Reihe) treu zu bleiben, lautet die Headline nun „Eine halbe Halbzeit ist nicht genug“. Die M2 wollte also am Sonntag an den zuletzt in Meißen errungenen Sieg anknüpfen und wenigstens nach Pluspunkten mit dem Tabellenführer gleichziehen. Diesmal mit breiter Bank und dem fast vollständigen Personal an Bord sollte erneut ein Sieg gegen die Truppe aus Meißen her, die auf der schneereichen Fahrt nach Neustadt ein paar Akteure des Hinspiels verloren zu haben schien. Ganz im Gegensatz zum Hinspiel im Dezember traten die Meißner nur mit 8 Feldspielern zum Rematch an. Und für die M2 begann das Spiel nominal erfreulich. Mit 2:0 gingen wir in Führung. Allerdings konnten die Meißner den Anschluss zum 3:2 schaffen. Es zeigten sich wieder altbekannte Schwächen und Stärken unseres Teams. Zurückhaltende Bewegung in unserem Angriffsspiel nötigte auch der gegnerischen Deckung wenig Agilität ab. Freie gut herausgespielte Chancen für Außen- oder Kreisspieler waren selten. Dieses Defizit konnten wir aber auch diesmal durch die überragenden Shooterfähigkeiten von Sven, David und Nico mehr als ausgleichen. Ohne unnötiges Hin-und Hergespiele wurde der Ball einfach mit brachialer Gewalt ins Tor befördert, so dass die gegnerischen Torhüter fast verzweifelten. Sie sahen die Bälle einfach gar nicht oder viel zu spät. Diese Spielweise bescherte der Heimmannschaft einen 6:0 Lauf. Beim 9:2 war sicher bereits Mitte der ersten Halbzeit eine kleine Vorentscheidung gefallen. Wer nun aber dachte, dass es so weitergeht, sah sich getäuscht. Es schlichen sich Fehlerchen und Leichtfertigkeiten ins Spiel, die an anderen Tagen sicher nicht verzeihlich wären. Auch der Trainer der M2 wird es ungern gesehen haben, dass es nun eher die Meißner Gäste waren, die für ihre Außenspieler freie Chancen kreierten und sie fast sämtlich auch nutzten. Die M2 versäumte es dagegen, aus freien Konterchancen Tore zu erzielen, weil man den mitlaufenden Mitspieler ignorierte oder eben versuchte, den Ball möglichst nahe am Körper des gegnerischen Torwarts vorbei im Netz unterzubringen. Dass man dabei den Keeper auch mal treffen kann, schien in Vergessenheit geraten zu sein. Auch die hoffentlich bald durch eine Regeländerung zu unterbindende Option, einen Konter ohne Sprungwurf abzuschließen, wurde erprobt….aber eben nicht immer mit Erfolg. So schlimm sich das anhört, so lobenswert ist es doch, dass der Gegner trotzdem nicht nennenswert aufholen konnte. Beim Spielstand von 11:6 schien es fast so, als ob es doch noch ein knappes Match werden könne, aber dazu reichte die Kraft der dünn besetzten Meißner dann an diesem Tag wohl doch nicht. Über die Zwischenstände von 14:7, 16:8 führte die M2 zur Pause bereits mit 19:10. In der zweiten Halbzeit sollten noch ein paar Tore draufgepackt und damit etwas für das Torverhältnis getan werden. Aber an diesem Tag war eine 9-Toreführung offenkundig keine Motivation, sondern eher so eine Art Schlafmittel. Und so verschlief die M2 die zweite Halbzeit und konnte nicht den angestrebten Erfolg für die Tordifferenz verbuchen. Als Erfolg kann aber gesehen werden, dass wiedermal schonungslos die Defizite in der Abwehr offenbar wurden. Nun hat unsere Trainer sicher viel gewechselt und der hohe Vorsprung verführte wahrscheinlich auch dazu, nicht jeden notwendigen Schritt zu gehen, aber gewisse Grundprinzipien sollten trotzdem nicht außer auch gelassen werden. So war das Rückzugsverhalten an diesem Tag gelinde gesagt verbesserungswürdig. Die alte Grundregel, dass bei einem Konter des Gegners der ballführende Spieler früh attackiert werden muss, war vergessen. Statt dessen ließen wir ihn mit Ball so weit in Richtung unseres Tores gewähren, dass auch unsere Keeper den Wurf dann nicht mehr abwehren konnte. Auch das Abwehrspiel gegen den gegnerische Halblinken und seinen Linksaußen war nicht optimal. Der gegnerische Halblinke konnte immerhin selbst 8 Tore werfen und seinem Linksaußen noch einige Assists gewähren, ohne dass sich ein Lerneffekt bei uns einstellen wollte. Lobend muss aber erwähnt werden, dass wir im Angriff aber immer noch die notwendigen Tore erzielen konnten, um die aufgezählten Schwächen zu egalisieren. Die M2 gewann dann auch noch die zweite Halbzeit mit einem Tor und damit das Spiel mit 34:24. Höhepunkt der zweiten Halbzeit war aber eine Aktion der Gäste. Nach einem Ballverlust der M2 im Angriff konnten die Meißner einen langen Ball erfolgreich zu einem Mitspieler bugsieren, dem die Gäste wohl selbst nicht zugetraut hatten, dass dieser die gesamte im Rückzug befindliche Neustädter Abwehr überläuft. Ob der Szenenapplaus der Gäste dann dem eigenen Mitspieler galt, der aus dem Pass natürlich einen Treffer erzielte, oder der Schlafmützigkeit der Gastgeber, wird deren Geheimnis bleiben. Es bleibt zu resümieren: Ein Sieg mit 10 Toren, aber mit Ruhm hat sich unser Team nicht bekleckert. Bereits nächste Woche wartet eine Aufgabe, die sicher mehr Adrenalin freisetzen wird. Das Rückspiel gegen die Truppe aus Bärenstein steht am 15.01.2017, 13.00 Uhr, im Neustädter Sportforum an. Die Gäste hatten der neu formierten M2 im Auftaktspiel der Saison gleich die erste Niederlage beigebracht. Die M2 wird aber alles daran setzen, dass es die letzte gewesen ist.
Gegen Meißen trafen:
David 9/4, Dirk 2, Sebastian 6, Sven 8, Jens 3, Nico 2
Carly hielt einen Strafwurf mit dem Schlüsselbein