05.10.2017M2: Licht und Schatten
Die Überschrift dieses Berichts über das Auswärtsspiel der M2 bei der zweiten Vertretung der Sportfreunde Dresden hat mehrfache Bedeutung. Bereits als der Berichterstatter die Halle betrat und unser Team beim Aufwärmen beobachtete, fiel zum wiederholten Male auf, dass bei der Errichtung der Sportstätte in der Dresdner Neustadt etwas entscheidendes schief gegangen sein muss. Entweder hatten die Architekten bei der Planung einen schlechten Tag oder der Stadt Dresden ist bei der Umsetzung eines korrekten Entwurfs das Geld ausgegangen. Autofahrer werden jetzt vielleicht vermuten, dass der Verfasser auf die Parkplätze hinaus will, die man bei der Errichtung des Bauwerks in Erwartung scheinbar ausschließlich Fahrrad fahrender Nutzer einfach mal komplett weggelassen hat. Nur leicht gefehlt. Es ist der wunderbare Halbschatten, in den die östliche Hallenhälfte im Inneren getaucht ist. Der ins dunkle blinzelnde Beobachter verspürt zuerst den Reflex, den Hallenwart auf sein Versäumnis, die Beleuchtung nicht vollständig in Betrieb genommen zu haben, aufmerksam machen zu wollen. Wenn man sich dann aber einmal die Mühe macht, die Anzahl der Deckenleuten pro Hallenhälfte exakt zu bestimmen, wird einem ein Missverhältnis auffallen. Kaum zu glauben aber wahr: Die Halle verfügt nicht über eine gleichmäßige Leuchtmittelverteilung. Wer jetzt an die Geschichte von den Schildbürgern denkt, liegt sicher richtig. Aber auch hierfür gilt die alte Weisheit, dass diese seltsamen Bedingungen für beide Mannschaften während des Spiels gleich waren, wobei die Hausherren aber sicher hier einen gewissen Erfahrungsvorsprung haben dürften. Fehlender Durchblick allein sollte es aber nicht sein, der am Sonntag ein schweres Auswärtsspiel erwarten ließ. Die Sportfreunde waren immer eine Truppe, die von ihrem schnellen, beweglichen Spiel profitierte. Allerdings ließen die in dieser Saison von den Gastgebern erzielten Ergebnisse keinen belastbaren Schluss auf die aktuelle Leistungsfähigkeit zu. Neben der knappen Niederlage gegen die stark einzuschätzenden Pirnaer stand eine 11 Tore-Pleite bei der Truppe des USV TU Dresden zu Buche. Allerdings zeigte sich bereits zu Beginn unseres Matches, dass die Gastgeber von den erwarteten Tugenden nichts eingebüßt hatten. Unsere Fehler nutzten die Sportfreunde zu Beginn des Spiels durch Konter und eine gute zweite Welle zu einer schnellen 4:0 Führung. Beim Zwischenstand von 7:2 schienen die Gastgeber schon schwer einholbar zu enteilen. In diese Anfangsphase hatten wir fast keinen Zugriff auf den Gegner. Man war schon ab und an an das Märchen von Hase und Igel erinnert: Die Sportfreunde waren einfach bereits weg, wenn wir in der Abwehr zugreifen wollten. Das konnte und durfte natürlich so nicht weitergehen. Und tatsächlich konnten wir unser Spiel stabilisieren. Nach einer Auszeit für unser Team kamen wir besser ins Spiel. Ab dem Stand von 9:4 haben wir offenkundig einiges richtig gemacht … oder die Sportfreunde einiges falsch. Jedenfalls konnte die M2 sage und schreibe 9 Tore erzielen, ohne das der Gegner mit einem eigenen Treffer dazwischen grätschen konnte. Beim Stand von 9:13 rieben sich sicher einige die Augen. Höhepunkte dieses enormen Zwischenspurts unseres Teams waren sicher die drei Heber, die Grüni -bereits im Fallen begriffen- von der Linksaußenposition im gegnerischen Tor unterbrachte. Die Freude über diese gute Phase unseres Spiels wurde durch die beiden Tore der Gastgeber vor der Pausensirene nur wenig getrübt. Allerdings sollte sich nun unsere spärlich besetzte Wechselbank auswirken. Mehr als zwei Feldspieler zum Wechseln konnten wir nicht aufbieten. Und so konnten die Gastgeber direkt nach der Pause -aus Sicht der Zuschauer ohne großen Aufwand- zum 15:15 ausgleichen. Von nun an entwickelte sich ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Bis zum 21:21 konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Ab da allerdings schienen die Kräfte nicht mehr zu genügen. Der sprichwörtliche entscheidende Schritt zu spät brachte uns in der zweiten Hälfte 4 Zeitstrafen und eine rote Karte ein. Die entstehenden Räume wussten die Gegner nun konsequent zu nutzen. Wir agierten insbesondere im Abschluss mehr und mehr unkonzentriert und konnten sogenannte freie Würfe nicht in Tore ummünzen. Auch an sich gute Kontermöglichkeiten scheiterten an ungenauen Zuspielen oder der Unaufmerksamkeit des potentiellen Paßadressaten. Die Sportis gewannen das Match verdient mit 29:24, aber auch Sicht des Verfassers nach dem knappen Spielverlauf etwas zu hoch. Letztlich bleibt die Erkenntnis, eine Dreiviertelstunde mitgehalten und zählbares durch vermeintlich einfach behebbare Mängel vergeigt zu haben. Eine Aktion aus der zweiten Halbzeit sei hier noch erwähnt: Daniel schaffte es nämlich mit einem Wurf aus dem Zentrum, dem gegnerischen Torwart den Ball unter der linken Achsel durchzuschießen. Manchmal genügt es eben, wenn ein Wurf nur überraschend genug erfolgt. Präzision ist dann zweitrangig. Lobend erwähnt werden soll auch die gute Leistung von Dominik Thieme, der sich einige gute Abschlussmöglichkeiten erlief. Deren vollständige Nutzung ist aus Sicht des Verfassers nur noch eine Frage der Zeit und genügend Möglichkeiten dazu sollte es in der noch jungen Saison geben. Licht und Schatten eben…..
Die M2 spielte mit:
Nico 2, Maik, Matze 8, Dirk, Sven 7/2, Dominik 2, Daniel 3/1, Philipp 2,
Dome hütete das Tor zuverlässig, ließ aber eine notorische Neigung zum riskanten Langpass erkennen.
Leon ist nach seiner Verletzung zurück und konnte trotz geringer Einsatzzeit eine hundertprozentige Chance des Gegners entschärfen. Weiter so!!!