08.11.2016M2: Reise in die Vergangenheit

Am Sonnabend reiste die M2 zu ihrem dritten Auswärtsspiel der Saison nach Dresden zur Spielvereinigung Dresden Löbtau. Es war ein herbstlich dunkler und regnerischer Nachmittag und beim Betreten der Sporthalle in der Boxbergerstraße überkamen den Verfasser wehmütige Erinnerungen.

Es war wohl ganz am Ende der 80iger Jahre, einige der Protagonisten des bevorstehenden Matches waren noch nicht geboren, als der Unterzeichner nach morgendlichen Spaziergängen durch dunkle Straßen müde, aber pünktlich 6.00 Uhr zum Zwecke der Berufsausbildung in einer Werkhalle eines großen Landmaschinen produzierenden Betriebs antreten musste. Diese ganz spezielle Beleuchtung einer Werkhalle war es nun, die sich auch in der Sporthalle der Gastgeber findet. Die Mischung aus starker Blendwirkung der Leuchten, ungenügender Ausleuchtung der Halle und einem Farbspektrum des Lichtes, welches ein Farbsehen erschwert, wird leider heutigen Anforderungen an eine Sporthalle nicht mehr gerecht. Hinzu kommt, dass (Achtung: Satire!) die Gastgeber höchstwahrscheinlich die zuständige Hallenverwaltung mittels Zuwendung geldwerter Leistungen dazu gebracht haben, die Reinigung des Hallenbodens in den letzten sechs Monaten vor diesem Spiel gänzlich zu unterlassen. Letzteres führte dazu, dass man beim Betreten der Halle zunächst den Eindruck hatte, sich bei der Auswahl der Fußbekleidung völlig vergriffen zu haben. Die Kombination aus üblichen Handballschuhen und dem professionell ungereinigten Hallenboden führte zu einer Art Eistanzfeeling. Damit seien die Voraussetzungen eines nominalen Spitzenspiels in der ersten Kreisliga ausreichend beschrieben, aber auch gleichzeitig festgestellt, dass diese Konditionen natürlich beide Mannschaften gleichmäßig trafen.

Trotzdem entwickelte sich von Beginn an ein spannendes Spiel. Bis zum Zwischenstand von 9:9 konnte sich keine Mannschaft absetzen. Die Torleute konnten beiderseits nicht wesentlich in das muntere Torewerfen eingreifen. Die schlechte Sicht und der rutschige Hallenboden verhinderten zuverlässig rechtzeitige Reaktionen auf sich dem Tor nähernde Bälle. Und so war fast jeder Wurf ein Treffer. Erst danach gelang es uns langsam, unsere Abwehr ein wenig zu stabilisieren, so dass unser Keeper Carly den ein oder anderen Ball zu fassen bekam, bzw. der Gegner das Tor auch mal verfehlte. Im Angriff trafen unsere „Wurfmaschinen“ Dave und Sven weiterhin kontinuierlich und so konnten wir uns über den Zwischenstand 13:19 bis zu einem Halbzeitstand von 16:20 absetzen.

Es lief also trotz der geschilderten Bedingungen ganz passabel.

 

Zu Beginn der zweiten Hälfte strukturierte der zahlenmäßig besser besetzte Gastgeber sein eigenes Angriffsspiel besser. Durchaus clevere und vor allem breit angelegte Spielzüge führten immer wieder zu freien Wurfchancen aus der Nahdistanz. Beim 24:24 schaffte Löbtau erstmals wieder den Ausgleich.

Hier machte sich ein gewisser Kräfteverschleiß, aber auch die Schwierigkeit, auf dem glatten Hallenboden einen Richtungswechsel zu vollführen, besonders in unserer Abwehrarbeit negativ bemerkbar.

Aber auch im Angriff war nicht mehr jeder Schuss ein Treffer. Hier benötigen wir sicher in Zukunft mehr Variabilität im Abschluss. Es muss daran gearbeitet werden, dass von allen Positionen Torgefahr ausgeht.

Das Spiel neigte sich deshalb langsam zugunsten der Gastgeber. Über die Zwischenstände 27:27, 31:30 ging das Spiel letztlich leider 33:30 verloren.

 

Ein Beinbruch ist das aber nicht. Unser Team hielt lange gut mit und versäumte in der zweiten Hälfte vielleicht ab und an, das von den Schiedsrichtern tolerierte, beherzte Zugreifen in der Abwehr ebenfalls am Gegner zu erproben.

In jedem Fall bleibt nach dem Spiel wieder eine Menge Motivation für unser nächstes Match, welches wieder in einer „richtigen“ Handballhalle stattfindet. Gegner im Neustädter Sportforum wird am 13.11.2016, 13.00 Uhr, die Mannschaft aus Dippoldiswalde sein.

Mal schauen, ob es der M2 -bei besserer Abwehrarbeit- gelingt, wieder so viele Tore zu werfen….