04.04.2017Männer bestehen Charaktertest in Radebeul
Das bei den Auswärtsspielen des HCS in Radebeul eher handballerische Schonkost statt reichhaltigem Buffet gereicht wird, ist schon seit Jahren bekannt. Allerdings war das, was sich den Zuschauern bot, nicht einmal einer Vorsuppe würdig. Dazu wurde standesgemäß der nicht klebende und schwer greifbare Spielball serviert. Außerdem waren in der Halle geradezu subtropische Temperaturen, welche zusätzlich Körner rauben können. Die Ausgangssituation war klar. Bei einem Sieg konnte der HCS sich fast aller Abstiegssorgen entledigen. Wenn statt dessen der RHV gewinnen würde, wären die wieder voll dabei im Rennen um den Klassenerhalt.
Die Hausherren gingen zunächst in Führung, welche Mirko Menze sofort auszugleichen wusste. Beide Mannschaften taten sich beim Tore werfen sehr schwer. Einmal Pfosten hier, einmal Latte da und irgendwie unbemerkt hatte sich der Gastgeber mit 9:6 in Front gebracht. Zum Glück für die Neustädter konnte Stefan Karsch noch zum 9:7 verkürzen, ehe es in die Halbzeit ging. Trotzt der nur 9 Gegentore war der Trainer mit der Deckung alles andere als zufrieden.
In Abschnitt 2 war den Gästen der erste Treffer vorbehalten. Allerdings müssen sich die 4 HCS-Sympathisanten danach ca. 15 Minuten in einer Neuverfilmung von „Täglich grüßt das Murmeltier“ gewähnt haben, denn statt nach dem eigenen Anschlusstreffer auszugleichen, ließ man diese Chance verstreichen und zwar immer wieder. Doch dann passierte es tatsächlich. Als der 14:14 Ausglich fiel wurden die Anhänger der Richter-Sieben aus ihrer Zeitschleife erlöst und hofften nun auf eine positive Wendung. Der Gast agierte mittlerweile mit einer Pressdeckung für die beiden Halbpositionen und dies tat dem ohnehin schon sehr einfallslosem Spiel der Radebeuler sichtlich schlecht. Doch der Angriff des HCS war in diesem Punkt nicht besser. Als Beispiel kann da nur herhalten, dass nach mehrfachem fast Ballverlust, Matthias Grünberger es irgendwie schaffte den Ball an den Kreis zu mogeln und Toni Knoden von dort vollstrecken konnte. Spielstand 16:16. Nächster Angriff des Gastes aus Neustadt und Nick Knoden trifft von außen. Die Deckung ackerte weiter. Andre Ibach ging auf und davon und überwand den Schlussmann. Doch so schnell wie sie da war, war die Führung auch wieder weg. Beim Stand von 18:18 tankte Mirko Menze sich durch und traf wieder zur umjubelten Führung. Es waren noch 45 Sekunden zu spielen. 10 davon waren gerade um da gab es Strafwurf für Radebeul und 2 Minuten für Neustadt. Die Nummer 16 trat an, warf und scheiterte am gut reagierenden Dominic Böhme im Tor. Aber der RHV blieb in Ballbesitz, doch dann vertändelte der Außen den Ball und die Neustädter ließen in Ballbesitz die Uhr runter laufen. Sieg, Aus, Ende, Ekstase.
Es war ein furchtbar anzusehendes Spiel, welches am Ende einen glücklichen Sieger hatte. Durch die Niederlage der Bärensteiner am Sonntag ist der HCS nun GERETTET. Nächste Woche präsentiert sich die M1 noch einmal ihrem Heimpublikum. Am 9.4. heißt der Gegner um 15 Uhr SG Bärenstein/Bad Gottleuba.
HCS kämpfte und siegte mit: Norman Zinke, Dominic Böhme (beide Tor), Robert Wenzlow(1), Stefan Karsch(2), Toni Knoden(1), Matthias Grünberger (3/1), Mirko Menze (4), Martin Marx, Robert Kolpe(1), Robert Zeibig (4/1), Nick Knoden (1), Andre Ibach (2)