21.10.2013Männerballspielgruppe kassiert den Lohn der Entbehrungen
Die M3, im Verein besser bekannt als Männerballspielgruppe, hat in den letzten Wochen große Entbehrungen auf sich genommen. Die Alten Herren mussten nämlich bei ihren donnerstäglichen Aktivitäten auf einen der bis dato engagiertesten Protagonisten verzichten. Jens Kade, M3-intern auch der blaue Blitz genannt, war im Auftrag der M3 vor einigen Wochen in die finale Vorbereitungsphase auf ein an diesem Sonntag stattfindendes Ereignis eingetreten. Jens hatte sich nunmehr ausschließlich dem Lauftraining verschrieben und dabei sogar auf die Teilnahme am donnerstäglichen Fußball verzichtet, um am Dresden-Marathon zum Ruhme des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz teilzunehmen. Ideales Laufwetter bildete eine gute Voraussetzung, um das hoch gesteckte Ziel der M3 zu erreichen. Einer aus unserer Mitte sollte es schaffen: 42,195 km ohne Pause laufen. In Gedanken waren alle Akteure der M3 bei unserem Repräsentanten, als der in der zweiten Welle 10.05 Uhr auf die Strecke ging.
Ein anderer M3-Akteur, seines Zeichens freiberuflicher Chronist der Aktivitäten der M3 in Wort und Bild, hatte eine nicht minder schwere Aufgabe übernommen. Er wollte ein Bilddokument unseres Aktiven fertigen. Zu diesem Zweck begab sich der Chronist ca. 10.50 Uhr zum Strecken-km 9,5. Zu seinem Erstaunen sah er sich dort einer schier unüberschaubaren Läuferschaar gegenüber, da auch alle Halbmarathonläufer noch das Feld verdichteten. Die Handy-Kamera im Anschlag wartete der Fotograf auf unseren Vertreter. Nach ca. 10 min stellte sich bereits das Tennishalssyndrom ein, weil der Kopf ständig hin und her geschwenkt werden musste, um eine Chance zu haben, Jens im Feld auszumachen. Erschwert wurde das Unterfangen noch dadurch, dass sich Jens absolut professionel mit Kopftuch und Sonnenbrille verkleidet hatte. Und so kam es, dass nicht der Fotograf den Läufer fand, sondern umgekehrt. Jens sprach den Bildreporter so plötzlich an, dass ein geordnetes Foto nicht mehr möglich war. Aber der weitere Vertreter der M3 wollte sich nicht lumpen lassen und spurtete in der Manier eines Tempogegenstoßes die Karcherallee entlang, überholte den einmal indentifizierten Protagonisten unseres Vereins und schoss das oben zu bewundernde Foto des Marathonisti. Auf dem Foto ist gut zu erkennen, dass unser Jens wieder mal einen Schritt schneller war als die Konkurrenz. Taktisch klug hielt er sich an der inneren Seite der Laufstrecke und sparte dadurch wertvolle Kräfte. Ein weiterer Versuch des Fotografen, unseren Jens an selber Stelle in Runde zwei, also bei km 30,5, nochmals abzulichten, scheiterte offenkundig an einer Tempoverschärfung von Jens. Er war einfach schon durchgelaufen, als der Chronist 13.00 Uhr erneut seine Kamera in Stellung gebracht hatte.
Bereits diese Tatsache zeigt, dass unser Jens in Hochform gewesen sein muss. Nach eigenen Angaben erreichte Jens das Ziel nach sage und schreibe 4 h 6 min und 19 Sekunden. Eine Fabelzeit, die die M3 keinem seiner Mitspieler zugetraut hätte. Eine noch bessere Zeit verhinderte nur das von Jens selbst liebevoll so genannte "Tuschi-Knie". Dabei handelt es sich um die Überbleibsel eines unsanften Zusammenstoßes beim Fußball vor mehreren Wochen. Das war er also: Unser erster Marathon! Die M3 und der ganze Verein sind stolz auf unseren Repräsentanten! Wir werden das Ergebnis am Donnerstag natürlich gebührend feiern. Jens wird sicher für die nötigen Voraussetzungen sorgen. Der rasende Reporter macht sich übrigens Hoffnung auf die Auszeichnung als Sportfotograf des Jahres!