31.10.2017Spannung bis zuletzt?
Im Laufe der Saison hatte sich ein klares Muster in den Ergebnissen unserer Spiele gezeigt. Zu Hause gewonnen - auswärts zerronnen. Unsere heutigen Gäste hatten ihre bisherigen vier Punkte gegen Weinböhla, Ruppendorf und die Dresdner Banker geholt. Allerdings hatten sie auch bei den Sportfreunden und der SG Pirna-Heidenau -am Ergebnis gemessen- gute Auswärtsergebnisse erzielt. Wir hatten uns bei den letztgenannten Teams ehe nicht mit Ruhm bekleckert, so dass wohl heute eine schwierige Heimaufgabe anstand. Rein zahlenmäßig waren wir seit langem wieder besser aufgestellt. Obwohl Grüni heute den Auftrag hatte, unsere erste Mannschaft bei der Jagd nach den notwendigen Punkten zu unterstützen, und Daniel anderweitig verhindert war, konnten wir immerhin 12 Spielernamen ins Protokoll eintragen. Zu danken war das der Rückkehr des verlorenen Sohnes Tom, der der Hauptstadt wieder den Rücken gekehrt hatte, sowie der Genesung von Basti, Dave und Ronny. Die Eisenbahner konnten aber in diesem Bereich ebenso glänzen und boten ihrerseits insgesamt 13 Spieler auf. Beide Teams hatten Ihre Truppen also fast vollständig versammelt. Aus der Vergangenheit hatten wir die Dritte des ESV als erfahrene und abgezockte Truppe in Erinnerung, die insbesondere mit eingeübten Abläufen und cleverer Chancenverwertung glänzte. Die aus den zurückliegenden gemeinsamen Spielzeiten bekannte Mischung der Eisenbahner hatte sich jedoch verändert. Die Truppe war heute eine illustre Mischung aus erfahren sowie jung und dynamisch. Zu Beginn des Spiels war allerdings schnell zu erkennen, dass diese Komposition noch nicht so ganz eingespielt war. Die früher fast zwingenden Spielzüge funktionierten nicht in der gewohnten Weise und so gelang es uns immer wieder, die Angriffsbemühungen der Gäste zu stören und Bälle zu gewinnen. Unsere Truppe dagegen kam in der Anfangsphase, insbesondere durch Dave und Sven, immer wieder zu einfachen Toren, so dass wir schnell mit 5:0 in Führung gehen konnten. Diese Anfangsphase sollte an diesem Tag entscheidend sein, denn von nun an entwickelte sich ein Spiel, in welchem der objektive Zuschauer zwei fast gleichwertige Mannschaften sah, die allerdings in ihrer Anlage völlig unterschiedlich agierten. Während unsere Truppe primär dank individueller Fähigkeiten unsere Shooter Tore erzielte, überwog bei den Gästen das spielerische Element. Das Torewerfen der Gäste wurde immer wieder unterstützt durch kleinere oder weniger kleinere individuelle oder kollektive Abwehrfehler unseres Teams. Insbesondere im 1:1-Verhalten gegen die Außenspieler der Gäste hätten wir hier cleverer agieren können. Hinzu kam auch, dass der Halblinke der Gäste seine extreme Wurfgewalt nicht in die richtigen Bahnen lenken konnte und deshalb das Geschoss häufig einfach an unserem Tor vorüberstrich. Ob unser an diesem Tag sehr gut aufgelegte Keeper Dome bei höherer Präzision des Eisenbahners an die Bälle herangekommen wäre, erschien aus Sicht des Zuschauer zumindest zweifelhaft. Kurz vor der Halbzeit hatten wir einen Vorsprung von 7 Toren herausgespielt. Der Halbzeitpfiff ertönte dann beim 13:7 für unser Team.
Die zweite Hälfte verlief zunächst bis zur 50. Minute in einem Rhythmus, der wenig Spannung versprühte. Wir warfen einfache Tore und der Gegner erspielte sich dieselben bzw. wir eröffneten Möglichkeiten durch individuelle Abwehrfehlerchen. Der Abstand zwischen den Teams betrug immer zwischen 4-7 Toren. Es war allerdings schon zu bemerken, das insbesondere der Mitte der ersten Halbzeit eingewechselte sehr erfahrene gegnerische Keeper immer besser ins Spiel fand und mehr und mehr der Würfe unserer Aufbaureihe entschärfen konnte. Hier mussten also besondere Mittel her. Es kamen nun Kunststücke zur Anwendung, die wir in vielen Trainingseinheiten perfektioniert hatten und die deshalb hier auch in gebührendem Maß gewürdigt werden sollen. Erster Trick: Unser Aufbauspieler wirft den Ball so, dass der vom Block ein wenig abgelenkt wird und dann nach Kollision mit dem ausgebreiteten Torwartarm so nach oben abspringt, dass er sich quasi in hohem Bogen und wie in Zeitlupe weiter in Richtung Torlinie bewegt, ohne dass es dem zunächst irritierten Keeper noch gelingt, den Ball am Überschreiten der Linie zu hindern. Ein Tor für unser Team und ein Fest für die Zuseher. Trick 2: Unser Torwart Dome wirft einen seeeehr laaaangen Pass auf Nico, der ca. einen Meter vom gegnerischen Torkreis entfernt steht. Nico springt ab und täuscht -für den gegnerischen Torwart glaubhaft- den Versuch an, den Ball fangen zu wollen. Tatsächlich berührt Nico den Ball aber nicht oder nur unmaßgeblich und der Ball setzt seinen Weg zum Entsetzen des Gästekeepers bis ins Tor fort. Auch dieses Highlight hatte den Applaus der Zuschauer verdient. Danach kam es aber, wie es kommen musste: Pünktlich zum Ende des Spiels hin sollte es knapp werden. Beim 21:17 waren die Gäste wieder in Schlagweite. Unsere einfachen Tore fielen nicht mehr und dies eröffnete dem Gegner wieder gute Möglichkeiten. Jetzt lief Dome aber zu großer Form auf und machte in den Schlussminuten mindestens drei hundertprozentige Schusschancen der Gäste zunichte. Bei 23:18 war der Drops dann wohl endgültig gelutscht, so dass auch der Endstand von 23:20 nicht mehr allzu sehr die Stimmung störte. Auf der Tribüne wurde noch kurz diskutiert, wie denn diese Häufung von Superparaden von Dome in den letzten zehn Minuten zu erklären sei. Man einigte sich darauf, dass es wohl der Ball war, den ein Spieler der Gäste unserem Dome Mitte der zweiten Halbzeit mit voller Wucht auf den Bauchnabel warf. Das durch diese Aktion bei unserem Keeper ausgeschüttete Adrenalin musste die Erklärung sein.
Fazit: Bereits acht Heimpunkte sind ein guter Schritt zum Saisonziel Klassenerhalt
Es punkteten:
Nico 1, Ronny, Maik, Basti 2, Dirk 1, Sven 6, Dominik verwandelte 2 Strafwürfe, Dave 9/1, Der Grieche, Dome 1, Tom