13.12.2022wJC: Knappe Niederlage beim ungeschlagenen Tabellenführer

Die Ausgangslage schien also klar. Eigentlich hat man keine Chance, aber die wollte man irgendwie nutzen. Die Elbestädterinnen traten ersatzgeschwächt mit 7x Feldspielerinnen und 2x Torhüterinnen an, ein kleiner Vorteil für die HCS-Mädels, die mit 1x Torhüterin und 9x Feldspielerinnen antreten konnten.

 Es entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spiel, welches die Gastgeberinnen zunächst anführten. Allerdings ließ sich die junge Truppe des HCS nicht abschütteln und konnte beim 4:4 durch Helene wieder ausgleichen. Im Positionsangriff hatte man die Spielerinnen aus Dresden eigentlich gut im Griff. Lediglich einfache Fehler im Angriff und daraus resultierende Gegenstöße ermöglichten den Gegnerinnen viele Torerfolge. Leider fehlte in der ersten Halbzeit in einer Vielzahl solcher Situationen die Bereitschaft, das eigene Tor nach einem Ballverlust zu verteidigen. Eine Spielerin, welche allein versucht einen Gegenstoß zu verhindern, reicht im Handball eben nicht aus. Im Angriff konnte man die Abwehr der TU-Mannschaft, immer wieder durch Hinterlaufen der Gegenspielerinnen bezwingen und so selbst im ersten Durchgang 15 Tore erzielen. Unglücklicherweise handelte man sich, aufgrund der angesprochenen Mängel im gemeinsamen Rückzugsverhalten, ebenso viele Gegentreffer ein, sodass man mit einem gerechten Unentschieden die Seiten wechselte (15:15). Das Einläuferspiel hätte noch wesentlich intensiver genutzt werden können, da die Dresdner Abwehr damit große Probleme hatte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte man noch bis zum 16:18 vorlegen, doch eine berechtigte Zeitstrafe gegen die HCS-Mädels läutete einen Lauf der Elbestädterinnen ein. Während der Zeitstrafe gab es gar nicht die großen Probleme, da Johanna, wie das ganze Spiel über, einige starke Paraden zeigte. Vielmehr schaffte man es nicht mehr gemeinsam zu verteidigen und die Räume zu schließen, welche man bei einer offensiven Deckung bewusst zulässt. Dies veranlasste den Trainer seine 2. Auszeit zu nehmen, um positiv auf die Mädchen einzuwirken. Der Effekt stellte sich allerdings mit Verzögerung ein, denn 4 Minuten später gingen die Gastgeberinnen erstmals mit 5 Toren in Führung. In den letzten 10 Minuten ging noch einmal ein Ruck durch die HCS’lerinnen, sie zeigten Moral und kämpften gegen die drohende Niederlage. Florentine fasste sich jetzt ein Herz und zeigte was in ihr steckt. Endlich ging sie zielstrebig zum Tor. Sie verwandelte die Würfe sicher und stellte mit einem lupenreinen Hattrick den 24:22-Anschluss her.  Die Heim-Trainerin nahm jetzt die Auszeit. Eine Minute später gelang Leni per Siebenmeter sogar noch das Anschlusstor und das Spiel war wieder offen. Leider gelang der Ausgleich in der folgenden Phase nicht und man sah sich meist 2 Tore im Hintertreffen. Aber noch 2 Minuten waren zu spielen und es stand 27:25. Helene gelang eine Minute vor Schluss Tor Nummer 26, was die Trainerin der TU-Truppe zur letzten Auszeit motivierte. Den folgenden Angriff konnten die in weiß auflaufenden Gäste abwehren bzw. Johanna hielt den Wurf und somit hatte der Trainer in seinem letzten Time-Out die Möglichkeit, den entscheidenden Angriff zum Unentschieden anzusagen. Es gelang den Mädels, sich eine freie Wurfchance zu erspielen. Leider wurde der letzte Wurf vom Kreis von der gegnerischen Torfrau pariert. Aber die Entscheidung von Anna Maria, sich diesen Wurf zu nehmen und somit die Verantwortung für die Mannschaft zu übernehmen, war absolut richtig. Alle Spielerinnen werden aus diesem Spiel lernen und sich weiterentwickeln. Mit mehr Mut von allen Spielerinnen und einem beherzteren Zurücklaufen aller Mädels wäre heute sogar ein Sieg möglich gewesen. Aber so musste man einer knappen aber berechtigten 26:27-Niederlage beim Tabellenführer einwilligen.

 

Für den HCS spielten: Johanna (Tor), Josi, Florentine (5), Leni (5/1), Juliane, Helene (12), Netty (1), Linda-Careen, Anna Maria, Lisa Marie (3/1)