26.11.2019Das junge Neustadt-Team unterliegt früherer Höherklassigkeit
Dabei kann durchaus von einer offen und engagiert geführten Partie der Gastgeberinnen ausgegangen werden. Immerhin hatten es die jungen Damen mit geballter früherer Höherklassigkeit und damit aktueller Erfahrung zu tun. Auch wenn Einsatz und Mittel nicht reichten, die Kalinauskaite, Markeviciute, Gabbert, Schulz und die anderen zu besiegen, so ließen sie sich auch nicht abschießen. Immerhin stand früher auch die eine oder andere für den HC Sachsen auf der Platte, was für die wohl zusätzlich Ansporn war, sich zu zeigen. Aber demütigen ließen sich die Neustädterinnen dennoch nicht und versuchten gegenzuhalten. Das gelang anfangs sogar recht gut, nur dass sich letztlich zeigte, die Chancenverwertung war wieder der Knackpunkt. Nach der anfänglichen HCS-Führung gelang es so den Gästen lange nicht, sich entscheidend abzusetzen. Ein 10:10 nach 21 Minuten und drei Tore Differenz zur Pause ließen alle Optionen offen. In den folgenden fünf Minuten unterliefen allerdings einige Fehler zu viel, so dass die HCR-Pausenführung in Ordnung ging. Dass Nicole Eckhardt nach 40 Minuten verletzt ausschied war ein derber Rückschlag für den HC Sachsen, der den der eigenen Erfahrung beraubte. Diese Verletzung und andere Reaktionen zeigten auch, dass die Gäste nicht über den Dingen standen. Allerdings beeindruckten sie die Gastgeber doch zu sehr. Danach reichte der Einsatz der Bruzon, Prenzel, Bein oder Bräuer nur zum offenen Schlagabtausch, jedoch nicht zur Reduzierung des Fünf-Tore-Rückstandes. Dennoch war Trainer Bernd Berthold relaxt und hakte das Geschehene einfach ab: „Gegen die Qualität des Gegners im Rückraum haben wir uns gut behauptet. Es gibt keinen Vorwurf an meine Spielerinnen. Das war schwer zu verteidigen, weil die clever und abgebrüht ihre Chancen nutzten. In einem solchen Spiel kommt es auf die Tagesform an, sonst kann es auch enger werden. Wenn wir Kleinigkeiten besser regeln und vor allem die Chancen reinmachen, sehen wir besser aus. Mit der kämpferischen Leistung bin ich zufrieden, nur eben mit den Abschlüssen nicht. Unsere beiden Torhüterinnen haben neben einigen guten Rückraumwürfen auch mehrere frei Würfe und Hundertprozentige weggenommen. Wir müssen uns jetzt auf die nächsten Spiele konzentrieren und die eigene Qualität vor allem im Angriff verbessern.“ Auch wenn diesmal wieder an der teils mangelhaften Chancenverwertung gescheitert wurde, so stand auch im gegnerischen Tor eine der Erfahrenen, die sich nicht so leicht überwinden lässt. In der Besetzung sind die HCR-Damen auch für alle anderen Mannschaften der Liga schwer zu knacken, da muss ansonsten das Glück helfen, dass die nicht in annähernder Bestbesetzung antreten können. Immerhin stehen da noch weitere Spielerinnen bereit, die ebenfalls sehr entscheidend eingreifen könnten. Das nächste Spiel ist wieder eines, was dem HC Sachsen mehr liegen sollte. Schon das kommende Heimspiel gegen Weinböhla sollte anders laufen.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; Hähnel, Lange, Prenzel (2), Eckhardt (2), A. Bräuer (4), Kreisch, Cembranos Bruzon (10/2), Mosig, Storm (1), Pietsch und T. Bein (5).
Eberhard Neumann