21.01.2020Die erhoffte Revanche gegen Meißen ist geglückt
Einmal mehr taten sich die optisch und spielerisch überlegenen Gastgeberinnen in der Heimbegegnung mit den Meißenerinnen schwer, um sie noch klar für sich zu entscheiden. In den Köpfen der Aktiven schien noch die sehr unglückliche Hinspielniederlage fest zu sitzen. Der Gedanke an Revanche und unbedingt gewinnen zu wollen, schien mehr zu blockieren als Lockerheit zu fördern. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Auftakt nicht nach Wunsch gelang. Schon der erste Angriff mit 0:1 der Gäste wurde durch einen eklatanten Abwehrfehler begünstigt. Das Spiel der Neustädterinnen weniger beeinflussend, nahmen die Gäste gleich von Beginn an Rebeca Cembranos Bruzon in Pressdeckung. Das aber eröffnete den anderen Spielerinnen vielmehr Freiraum im Angriff. Auch das Wegsperren der Deckungsspielerin wurde diesmal gut praktiziert. Der zweite Angriff wurde wegen Kreis abgepfiffen, so dass die Elbestädterinnen noch in der ersten Minute zum 0:2 kamen. Danach berappelten sich die Neustädterinnen schnell, ohne zu überzeugen. Erst in der sechsten Minute war das Spiel zum 4:2 gedreht. In der temporeichen Anfangsphase bis zu Minute zehn wurden aber auch schon drei technische Fehler produziert und der Keeperin zwei freie Würfe präsentiert. Franziska Grünberger kam aber auch schnell in die Partie und parierte den ersten Siebenmeter der Gäste. Zudem musste sie immer wieder Abwehrfehler und Deckungslücken der Vorderleute ausbügeln. Im Angriff überzeugten vorerst nur Wiebke Prenzel und Nicole Eckhardt. Das reichte aber zu permanenter Führung, die aber nie auf mehr als drei Tore Differenz ausgebaut werden konnte. Diese drei Tore wurden bis zur Pause immer wieder aufgebaut, wenn die Meißenerinnen auf ein, zwei Tore verkürzten. So blieb die Partie zwar weit in die zweite Hälfte spannend, aber die nötige Ruhe im HCS-Spiel zog so nicht ein. Ab der 38. Minute und dem 21:18 wurden die Gastgeberinnen endlich lockerer und besannen sich auf ihre Qualitäten. Ausgehend von einem weiteren stark gehaltenen Siebenmeter wurden vier Tore in Folge mit der Sechs-Tore-Führung zur Vorentscheidung geführt. Nach von Melanie Pietsch vergebenem Siebenmeter nahm Luzie Mosig gedankenschnell den Abpraller auf und markierte das 24. Tor. Pietsch versenkte danach auch alle ihre weiteren Siebenmeter kaltschnäuzig. In der Abwehr zum Ende hin aggressiver und zupackender agierend, gelangen weitere Ballgewinne. Prenzel und Cembranos Bruzon markierten in den letzten zehn Minute nach guter Vorbereitung der anderen noch die nötigen Treffer zum klaren Heimerfolg. Auch Trainer Bernd Berthold war zufrieden, wusste aber auch was noch besser geht: „Eigentlich war das unsererseits ein schwaches Spiel, aber wir haben gewonnen. Mit allein 15 vergebenen freien Würfen haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Die technischen Fehler und Fehlwürfe können wir uns in anderen Partien nicht leisten. Da auch die Abwehr diesmal nicht so gut stand, gab es zusätzliche Probleme. Gut daher, dass die Torhüterinnen einen guten Tag hatten. Vor allem über den Kampfgeist kamen wir zurück und konnten alles letztlich gut händeln. Wir nehmen die positiven Erfahrungen mit und arbeiten weiter akribisch an der nötigen Fehlerminimierung. Insgesamt war es eine geschlossene Leistung, aus der aber Wiebke Prenzel noch herausragte. So zählen am Ende Sieg und Punkte.“ Zu beachten war auch, dass die Neustädterinnen wie auch die Gäste ersatzgeschwächt in die Partie gingen. Somit waren auch die Fans zufrieden, weil ein nicht so tolles Spiel den Erfolg brachte und die Revanche gut gelang. Gegen Heidenau wird es deutlich schwieriger, aber da besteht auch nicht der unbedingte Siegzwang, vielleicht aber wieder mit mehr Personal.
Neustadt spielte mit: „Wiekiera, Grünberger; Prenzel (9/1), Eckhardt (5), Kreisch, Cembranos Bruzon (10/3), Mosig (1), Storm (1), Pietsch (4/4) und T. Bein (3).
Eberhard Neumann