30.08.2017Die HC Sachsen-Präsentation endet mit einer 25:29-Pleite

Es war nicht zu erwarten, dass in wenigen Wochen der Schalter derart umgelegt werden könnte, dass nur noch Siege gefeiert werden könnten. Was bleibt, sind Baustellen, die im kommenden Saisonverlauf abgebaut werden müssen. Und mit den jungen Gästen hatten sich die Neustädterinnen keinen leichten Testgegner eingeladen. Dessen Trainer Steffen Wohlrab und Mirko Schulz sind prädestiniert genug, das junge Team weiter erfolgreich zu formen. HCS-Trainer Bernd Berthold sah deren Stärken in „schnellem, dynamischem und intelligentem Spiel. Das Team war ein echter und guter Gradmesser zum Vorbereitungsabschluss. Unser Auftritt war vom Grundsatz okay, vor allem weil es unser erstes und einziges Testspiel war. Ich konnte noch eine Reihe von Fehlerquellen erkennen, die wir nun abzuarbeiten haben. Vor allem die Chancenverwertung war noch mangelhaft und das Rückzugsverhalten vor allem gegen einen so schnellen Gegner war mir zu langsam. Auch andere Dinge müssen noch verbessert werden, die wir auch individuell auswerten müssen.“ Nur neun Treffer in der ersten Hälfte lassen vermuten, dass es ähnlich weiter geht wie in der letzten Saison. Trotzdem ist den HCS-Damen positiv anzurechnen, dass gute Abschlüsse nicht im gegnerischen Tor landeten. Allein in der ersten Hälfte wurden neunmal Pfosten und Latte rasiert. Das war auch etwas glücklos, denn vielfach waren diese Möglichkeiten gut herausgespielt. Das Glück wird dann eher in den Punktekämpfen in Anspruch genommen. Mitte der zweiten Hälfte gelangen zwischenzeitlich auch Führungen von 18:17 und 19:18 mit einer längeren ausgeglichene Phase. Erst in den letzten fünf Minuten musste dem Tempo etwas Tribut gezollt und der größere Rückstand noch hingenommen werden. Alle eingesetzten Spielerinnen machten ihr Ding und verletzen sollte sich auch keine. So bleiben ausreichend Reserven für die lange, schwere Saison. In der kann der Coach aus einem Fundus von 25 Spielerinnen schöpfen.

Aufmerksam verfolgen die Fans die Präsentation des Kaders

Diese Zahl, so Manager Torsten Prenzel gewährt eine „gute Mischung mit Alternativen für die Frauen 1 und wieder eine zweite Mannschaft. Für die ist es mir leider nicht gelungen, diese höher als in der Kreisliga starten zu lassen. Mit unserem vorhandene Potenzial wollen wir die F2 schnell in die Verbandsliga bringen.“ Nach Vorstellung der einzelnen Spielerinnen wurde auch verkündet, dass André Martin wieder als Mannschaftsverantwortlicher und Robert Zeibig nach Genesung als Co-Trainer dabei sind, Florian Höhne ist der Physiotherapeut. Im Anschluss an die Präsentation wurde Martina Wiele als Kapitän des Teams bestimmt und sie meinte optimistisch: „Wir gehen mit Feuer in die Saison. Auch mit dem abwechslungsreichen Training sind wir sehr zufrieden.“ Trainer Berthold bestätigte, dass „gute Ergebnisse aller im konditionellen Bereich erzielt wurden. Um meine Philosophie durchzusetzen, wird noch einige Zeit vergehen. Wenn also etwas nicht so läuft“, meinte er auch etwas sarkastisch, „dann ist der Trainer schuld. Unser Ziel ist es, besser als in der vergangene Saison abzuschließen. Das wird schwer genug, denn die Liga ist sehr stark, auch weil sich viele Teams verstärkt haben. So können wir niveauvolle Spiele erwarten. Wir gehen alle optimistisch in die Serie.“ Bleibt also zu hoffen, dass die noch vorhandenen Schwachstellen schnell behoben werden können. Der Kader hinterließ zumindest auch für die Fans einen guten und einsatzbereiten Eindruck.

HC Sachsen spielte mit: Linda Röllig, Katarzyna Wiekiera; Sarah Martin (1), Martina Wiele (6), Wiebke Prenzel (4/1), Nicole Eckhardt (2), Sophie Bein (1), Maren Emmrich (6/4), Felicitas Storm (1), Tabea Drews (2), Tina Martin (2) und Teresa Bein.

Eberhard Neumann