17.10.2017Die Neustadt-Damen kommen immer besser in Schwung
Es waren schon in den letzten Jahren selten gewordene Ereignisse, wenn die Frauen des HC Sachsen mehr als 30 Treffer in einem Spiel erzielten. Diesmal wurden es gegen starke Markranstädterinnen immerhin 35 an der Zahl. Und das gab es nun schon zum zweiten Mal in der Serie. So ergeben 137 Tore aus fünf Partien immerhin einen Schnitt von 27,4, was in der Liga nach langer Stagnation immerhin einen Durchschnittswert in der Nähe der Spitzenteams bringt. Dabei schlugen diesmal die Damen von Trainer Bernd Berthold immerhin das hoch eingeschätzte Team des SC Markranstädt II mit dessen eigenen Waffen. Der SCM versucht vor allem durch schnelles Spiel zum Erfolg zu kommen, was der HCS jetzt besser machte. Dabei konnte der Gast auf gut drei Aktive des Drittligateams zurückgreifen. Und so wurde das Unterfangen Heimsieg zu einem schweren Gang. Gleich von Beginn an bestimmten die Gäste die Partie. Sie legten immer ein bis drei Tore vor, mehr aber ließen die Gastgeberinnen nicht zu. Das war entscheidend, um später die Chance zu behalten, das Spiel zu drehen. Mitte der ersten Hälfte wurde es Berthold zu bunt mit Spiel und Toren von Franziska Greiner. Er orderte den grünen Karton und setzte in der Folgezeit auf deren Personendeckung. Nicht sogleich, aber immerhin in den nächsten Minuten kam der HC Sachsen besser ins Spiel. In der 24. Minute – nur einmal beim 7:7 in der 15. Minute – gelang durch Tabea Drews endlich wieder der schwer erkämpfte Ausgleich. Von da an begann die Partie zu kippen und der HCS übernahm mehr und mehr die Initiative, die auch in einer Halbzeitführung mündete. Der kleine Vorsprung wurde intensiv verteidigt und ab der 37. Minute sukzessive ausgebaut. Acht Treffer Differenz war in der 45. Minute der größte Abstand. Berthold war eigentlich froh, dass es nicht mehr wurde, denn so blieb die eigene Spannung erhalten und es konnte kein Schlendrian einziehen. Zufrieden gab er nach dem Abpfiff zu Protokoll: „Wir haben das Spiel sehr nervös begonnen. Vier freie Würfe fanden ihr Ziel nicht und schon stand es 2:5 gegen uns. Als ich die Beste des SCM herausnehmen ließ, konnten wir dessen Spielfluß unterbrechen. Da dann auch die Abwehr bei sieben, acht Metern aggressiver stand, konnten viele Ballgewinne verzeichnet werden. Die Konter wurden über Tina Martin und Maren Emmrich meist erfolgreich abgeschlossen. Als Markranstädt offensiver im 4:2 abwehrte wurde unsererseits das Spiel aus dem Lauf in die Lücken sehr gut praktiziert. Dass wir das Markranstädter Konterspiel unterbanden, macht mich selbst sehr zufrieden. Es ist klasse, wenn wir nach einem guten Spiel auch gewinnen. Die Trainingsleistungen spiegeln sich immer mehr im Spiel wider. Es wird immer besser im Angriff der Körperkontakt gesucht, auf die Lücke gegangen und erst dann abgespielt oder der Wurf genommen. So zahlen sich auch die ‚Leiden‘ im Training aus.“ Wenn dann Erfolge eingefahren werden, können sich alle freuen. Das gilt genauso für die Aktiven wie für die Nichtaktiven. Immerhin kommen so endlich auch wieder mehr Zuschauer und Fans in die Halle.
Auch mit der zweiten Mannschaft war Berthold bereits am Morgen mit 28:20 gegen die Sportfreunde Dresden III siegreich. Der Erfolg ist für die jungen Spielerinnen gegen ein kompaktes, robustes Team hoch einzuschätzen. Das nächste Spiel der ersten Mannschaft wird das Derby in Heidenau sein. Auch da hat der HC Sachsen viel vor und will seine Chancen nutzen.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (3/1), Wiele (3), L. Bräuer, Eckhardt (4), A. Bräuer, Müller, S. Bein (1), Emmrich (8/2), Storm, Drews (8), T. Martin (5) und T. Bein (3).
Eberhard Neumann