07.03.2017Die Neustadt-Damen schaffen die Sensation des Spieltages
Daran hatte vorher kaum einer richtig glauben wollen, die Damen des HC Sachsen siegen in Leipzig unerwartet beim Dritten in der Sachsenliga-Tabelle mit 24:23. Dabei waren die Vorzeichen eher schlecht als recht. So kamen neben nur einer Torhütern nur acht Feldspielerinnen zum Einsatz. Die meisten Jugendlichen hatten parallel ein wichtiges Spiel in der Bezirksliga zu absolvieren. Dann wurde dieses auch noch gegen Bielatal mit 26:25 verloren. So brachte der Einsatz in Leipzig wenigstens den gerechten Ausgleich. Selbst Trainer Norman Komar war diesmal beinahe sprachlos, überrascht und des Lobes voll: „Mit dem kleinen Kader war das eine richtig gute Mannschaftsleistung. Alle, inklusive der Torhüterin haben einen sehr guten Tag erwischt. Das war die beste Saisonleistung überhaupt. Ich bin vollauf zufrieden, vor allem weil diesmal auch die Summe der technischen Fehler sehr gering war. Solche Leistungen permanent in der Saison und wir würden nicht da stehen, wo wir uns befinden. Gegen unsere sehr gute Abwehr fanden die Leipzigerinnen keine Mittel. So wurde es ein schöner Ausflug nach Leipzig, ein Kompliment für mein Team.“ Was der Sieg wert ist, müssen jetzt die kommenden letzten fünf Partien zeigen. Getrübt wird der Ausblick natürlich durch die unnötigen Niederlagen gegen Chemnitz und Glauchau. Dadurch müssen noch einige Punkte geholt werden, um beide hinter sich zu lassen. In der Messestadt fielen alle mitgereisten Spielerinnen positiv auf, weil vor allem der Kampfgeist und der Einsatzwille stimmten. Trotzdem ragten aus der geschlossenen Teamleistung noch einige heraus. Da gilt es, zuerst Anne Meerstein zu nennen. Nach ihrer Fußverletzung im letzten Spiel biss sie auf die Zähne und sich durch. Ohne sie hätten die tollen Paraden von Katarzyna Wiekiera wohl weniger nutzen können. Und da ist noch Martina Wiele, die mit ihren zwölf Treffern die Hälfte der Tore beisteuerte. Damit und in der Abwehr war sie die überragende Spielerin der Partie insgesamt. Den verdienten Sieg holten und sicherten aber auch die anderen ab. Zu sichern war der nach toller erster Hälfte mit fünf Toren plus mit zunehmender Spielzeit. Als sich andeutete, dass die Kräfte schwanden witterten die Gastgeberinnen Morgenluft und konnten immer weiter verkürzen. Durch das sichere Spiel aber konnten immer wieder die gefürchteten Tempogegenstöße verhindert werden. Die auch kämpferisch tolle Leistung unterstreicht der Verlauf der zweiten Hälfte. Der relativ große Halbzeitvorteil wurde etwa bis zur 45. Minute gehalten. Doch nach dem 12:16 wurde die Partie zusehends enger und zeitweise dramatischer. Leipzig schloss mit drei Toren in Folge auf, aber immer wieder konnten die Komar-Damen das Aufkommen der Gastgeberinnen kontern. So wurde das 17:17 zum 17:19 oder das 19:19 zum 19:20 genutzt. Nach der einzigen Führung des HCL beim 2:0 in der Anfangsphase ging der erstmals wieder mit 21:20 in Führung. Die HCS-Köpfe blieben da oben und die Partie wurde vorentscheidend zum 21:23 gedreht. In der Schlussphase wurde erfolgreich gegen den drohenden Ausgleich angekämpft und Spiel und Sieg nach Hause gefahren. Eine Wiederholung der tollen Leistung am nächsten Spieltag und das Heimderby mit Heidenau könnte ein weiteres Erfolgserlebnis bringen.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera; Wiele (12), Prenzel (4/2), S. Bein (2), Meerstein (5), Schumacher (1), A. Bräuer, Storm und T. Martin.
Eberhard Neumann