23.04.2018Die Neustädter Damen bieten einen schönen Saisonabschluss und feiern.
Eigentlich ist es tragisch, dass nach der Saison trotz eines sicheren zehnten Ranges der Abstieg in die Verbandsliga ansteht. Durch die sächsischen Absteiger aus der Oberliga ist das nun wohl nicht zu vermeiden und es könnte auch den Neunten, Gegner Bischofswerda, noch erwischen. So war die Partie für die Gastgeberinnen nur ein gewöhnlicher Abschluss einer sonst recht guten Saison. Für die Gäste stand allerdings noch mehr auf dem Spiel. Sie wollten unbedingt gewinnen, um vielleicht noch Rang acht vor Markranstädt zu ergattern. Da die Piranhas sogar gegen Marienberg tatsächlich verloren, hätte das Punktgleichheit bedeutet und der Direktvergleich für den VfB gesprochen. Die Neustädterinnen waren demnach Zünglein an der Waage und trotzdem ziemlich aufgeregt, wollten aber nichts verschenken. Da spielte wohl auch das Hinspiel noch etwas in den Köpfen mit. Jedenfalls bestimmten, wie sie es sich vorgenommen hatten, die Gäste die erste Halbzeit. Wohl wissend, dass die Gastgeberinnen über die gesamte Serie hinweg immer eine schlechtere und eine gute Halbzeit spielten, war entscheidend, dass sich der VfB nicht deutlicher absetzen konnte. Nach einem wechselvollen Beginn in den ersten zwölf Minuten legte Schiebock erstmals nach dem 4:4 drei Tore vor. Mehr als fünf Tore Differenz aber ließen die Frauen des HC Sachsen beispielsweise bei 6:11 bis 9:14 nicht zu. Kurz vor der Pause wurde der Rückstand wieder auf drei Tore abgebaut. Danach wurde die Partie noch umkämpfter und wieder enger. In der 43. Minute glichen die Gastgeberinnen erstmals beim 16:16 wieder aus. Nun ging es hin und her, ohne dass sich ein Team noch einmal größere Vorteile erarbeiten konnte. Nach dem 22:23 drehte Sarah Martin zwei Minuten vor dem Abpfiff das Spiel sogar zum 24:23. Eine Minute vor dem Abpfiff remisierte Bischofswerda nochmals, aber keine konnte den Big-Point zum Sieg setzen. Neustadt war froh, noch einmal in der Liga zu punkten. Schiebock ging sauer und niedergeschlagen von der Platte. Jetzt muss die Abstiegsfrage in der Oberliga über die weitere Entwicklung in der Sachsenliga entscheiden. Der HC Sachsen verabschiedete nach zehn Jahren Martina Wiele aus dem Team und feierte noch lange danach. Trainer Bernd Berthold resümierte mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Wir hatten uns vorgenommen, das Spiel zu gewinnen. Am Anfang ging es auch gut los. Hinten standen wir gut, rannten dann aber durch Probleme im Angriff einem Rückstand hinterher. Trotz zeitweise fünf Toren hinten liegend, zeigte die Mannschaft wieder ihre tolle Mentalität und kam ran. Dennoch wurde dem Gegner zu viel zugelassen. Es ist eben einfacher, wenn der Gegner hinterherlaufen muss. Die zweite Hälfte war dann besser und der Abstand nur noch maximal drei Tore. Die Defensive funktionierte auch besser. Wir haben uns so schön ran gekämpft und die Führung gemacht. Wenn wir die Chancen besser nutzen, müssen wir uns nicht um den Erfolg bringen. Letztendlich sind wir glücklich über den Punktgewinn, vor allem, weil wir nie aufgegeben haben. Was ich noch anmerken möchte, ist, dass ich sauer bin, dass kein Staffelleiter der Kreisliga nach Neustadt gefunden hat, um unsere Kreismeister zu ehren, weil der Weg zu weit ist. Jetzt werden wir sehen, wie es für beide Teams weiter geht. Es gilt, eine gute Saisonvorbereitung zu machen und vielleicht den einen oder anderen Zugang zu begrüßen. Unser Dank geht an alle, die geholfen haben die Saison so gut über die Bühne zu bringen.“ Es gibt dem nichts mehr hinzuzufügen, als „Auf ein Neues ab September!“
HC Sachsen spielte mit: Katarzyna Wiekiera, Franziska Grünberger; Sarah Martin (5), Nicole Eckhardt (2), Alicia Bräuer, Anne Schumacher (2), Sophie Bein (2), Maren Emmrich (1/1), Luzie Mosig, Felicitas Storm, Tabea Drews (7/4), Lisa Marie Müller (2), Tina Martin (3) und Teresa Bein. Eberhard Neumann