12.02.2018Die Neustädter Damen verlieren, aber mit Kampfgeist.
Das Hinspiel hatte noch viele Schwächen der Neustädterinnen offenbart und ging so auch deutlich mit einer Tordifferenz von 23 Treffern verloren. Dabei ragten auf Marienberger Seite Gaitzsch mit zehn, Dresel mit neun und Pocris mit sieben Toren heraus. Diesmal fehlte Gaitzsch, dafür war Hribova (3 Tore) mit von der Partie und zog die HSV-Fäden. In Neustadt trafen nun zudem Pocris zwölfmal und Dresel siebenmal. Auf Neustädter Seite waren damals Tabea Drews mit sieben, Nicole Eckhardt mit fünf, Tina Martin, Maren Emmrich und Martina Wiele mit je drei beteiligt. Drews wurde diesmal schon nach 39 Minuten auf die Tribüne verbannt und dem HCS der Kopf genommen, während Wiele gar nicht dabei war. In Marienberg gab es für den HSV zwei Strafwürfe und eine Strafzeit, für den HCS keinen Strafwurf und zwei Strafzeiten. Das war nun im Rückspiel völlig anders, obwohl das Spiel nicht wesentlich anders oder von Seiten der Gastgeber härterwar, aber etwas enger verlief. Im Sportforum gab es acht Strafwürfe und drei Strafzeiten für die Gäste sowie nur vier Strafwürfe aber fünf Strafzeiten plus Rot für die Gastgeber. An was das wohl lag, fragten sich Trainer und Fans gleichermaßen. Da war für die beispielsweise Rot überzogen, denn mit Hüfte und Brust sollte Drews die Gegenspielerin unfair attackiert haben. Was war da eigentlich mit dem Körpereinsatz vornehmlich von Pocris, das musste also immer regelkonform sein, denn ihre zwei Strafzeiten ab der 54. Minute waren nicht erst ab da offensichtlich. Aber egal, die Hausherrinnen versagten an der eigenen Courage und waren meist zu zaghaft. Ihnen fehlte wieder die nötige Kaltschnäuzigkeit und Cleverness mit denen Spiele gewonnen werden. Am besten zogen sie sich in den letzten sechs Minuten aus der Affäre, als sie die mit 5:1 Toren in offener Manndeckung gewannen. Diese Variante im 3:3 eher angesetzt, hätte vielleicht die individuell dennoch zu starken Gäste möglicherweise mehr verunsichert. Gescheitert an sich selbst sind die HC Sachsen-Frauen aber schon vorher wieder einmal an den eigenen Unzulänglichkeiten, vor allem in der Chancenverwertung. So wurden reihenweise Kontermöglichkeiten weggeworfen und freie Positionen nicht zum Erfolg genutzt. Auch hier Köpfe oben und den – diesmal eher schwachen – Keeper ausgeguckt und es konnten fünf bis neun Treffer mehr platziert werden. Nach der 39. Minute mit dem 15:20 ging die Partie, vor allem durch den Drews-Ausfall mehr verunsichert, endgültig in die Binsen. Das spätere 20:29 war danach schon die Entscheidung deutlich vor dem Spielende. Ansonsten gab es nicht viel auszusetzen, denn spielerisch und kämpferisch blieben wieder nur wenige Wünsche offen. Das war auch für den Coach der Ansatz der Einschätzung: „Wir sind zwar wieder an uns selbst gescheitert, aber wir haben nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft. Die offene Abwehr hätten wir vielleicht früher machen sollen, da wir damit Marienberg vor Probleme stellten. Wenn wir unsere freien Würfe nicht machen, können wir nicht gewinnen. Unser Ziel war, das Spiel zu gewinnen, brauchen jeden Punkt. In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Zugriff auf die guten Angreifer. Im 5:1 und 6:0 waren wir in der Abwehr immer etwas zu spät. Dazu kamen zu viele Fehlwürfe. Demzufolge lagen wir 11:16 hinten. Was wir uns vorgenommen hatten, klappte nicht. Nach dem Wechsel hatte ich die Abwehr offensiver eingestellt, aber auch das ist dann noch nicht so gut gelaufen. Es ging dann besser mit der doppelten Manndeckung. Die gegnerischen Angreifer wurden mehr in die Defensive gezwungen und dadurch Ballgewinne erzielt. Jetzt gilt es eben, die nächsten Spiele zu gewinnen.“ Da heißt es vor allem gegen Heidenau und Dresden weniger dazwischen in Rückmarsdorf zu punkten. So schnell als möglich sollten jetzt die 15 bis 17 Punkte eingefahren werden, um nicht alles auf den Saison-Endspurt hinaus laufen zu lassen. Das nächste Spiel allerdings ist am Sonnabend das Pokal-Viertelfinale in Marienberg.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (5), L. Bräuer (1), Eckhardt (1), A. Bräuer (3), Schumacher (1), S. Bein, Emmrich (5/4), Storm, Drews (3), Müller, T. Martin (2) und T. Bein (4).
Eberhard Neumann