21.11.2016Die Neustädterinnen beschenken sich selbst
Da haben sie sich aber sportliche Geschenke en maß gemacht. Unter der Woche feierten Keeperin Katarzyna Wiekiera und am Spieltag Martina Wiele ihre Geburtstage. Da passte der Siegauftritt ihres Teams recht gut dazu. Aber nicht nur denen machten die HCS-Damen viel Freude. Auch die Fans waren aus dem Häuschen und fragten, wann hat es das zuletzt mal gegeben. Trainer Norman Komar und sein Co. Robert Zeibig wurden ebenso für ihre ruhige und besonnene Aufbauarbeit belohnt. Komar meinte entspannt nach der Partie: „Heute hat alles gepasst. Ich kann der Mannschaft nur ein großes Kompliment machen. Mit 20 Toren bin ich auch mit der zweiten Halbzeit sehr zufrieden. Es gab keinen Abbruch und wir hielten endlich volle 60 Minuten durch. Das war insgesamt ein super Spieltag für den Verein mit vier Siegen.“ Die Damen hatten sich das auch verdient. Lange genug warteten sie auf so einen Befreiungsschlag, der allen noch mehr Selbstvertrauen geben sollte. Auch wenn die DHfK an diesem Sonntag nicht das Maß der Dinge darstellte, so war imponierend, wie die Truppe ihre Aufgaben löste. Schon mit ihrem 7:0-Lauf zu Beginn des Spieles und anschließendem 11:1 nach 14 Minuten hatte sie dem Gegner die Zähne gezogen. Auf diesem Polster aufbauend wurde nie nachgelassen und auch die Wechsel brachten keine Abbrüche, was Komar so zusammenfasste: „Heute wurde 60 Minuten Tempo gegangen. Was wir in der Woche besprochen haben, hat super funktioniert. Wir hatten eindeutig den Focus aufs Tempo gesetzt. Das hat sich ausgezahlt. Die beiden Torhüterinnen, Linda Röllig in den letzten 20 Minuten, hatten einen super Tag. Dass wir nur eine Zeitstrafe kassierten, zeigt auch, dass wir in der Abwehr vieles sehr gut gelöst haben. Und dass alle eingesetzten Spielerinnen Tore zum Sieg beisteuerten, ist in diesem Spiel doch besonders bemerkenswert.“ Die einzige nicht eingesetzte war Alicia Bräuer, die sich im A-Jugendspiel am Knie verletzt hatte. Auf Grund der homogenen Mannschaftsleistung konnte und wollte Komar keine besonders herausheben. Dennoch war nicht zu übersehen, dass Tabea Drews nach wenigen Einsätzen schon zu einer wichtigen Spielerin geworden ist. Diesmal ragte sie mit neun Feldtoren noch etwas heraus und konnte auch sonst mit ihrer Präsenz überzeugen. Besonders schwer hatte es Nicole Eckhardt, die mehrfach in Pressdeckung genommen wurde. Optimistisch stimmt zudem der Formanstieg von Maren Emmrich. Mit dem Erfolg wurde mit dem elften ein möglicher Abstiegsplatz verlassen, aber auch nur bei einem Rang Verbesserung. Ob das so weiter geht, müssen die nächsten Partien zeigen. Schwer wird es allemal, schon im nächsten Auswärtsspiel bei der TU Dresden. Der Neuling mischt gut in der Liga mit und darf nicht auf die leichten Schultern genommen werden. Bei einem Einsatz wie gegen Leipzig ist auch da einiges drin.
HC Sachsen spielte mit: Röllig, Wiekiera; Wiele (2), Pietsch (1), T. Bein (3), Prenzel (2/1), Emmrich (5/3), Eckhardt (4), S. Bein (4), Drews (9), Schumacher (3), A. Bräuer (n.e.), Storm (2) und Bück (1).
Eberhard Neumann