16.12.2016Generationenturnier der HCS-Männer
Am vergangenen Samstag hatten es unsere emsigen Organisatoren Mirko Menze und Stefan Große zum zweiten Mal geschafft: Aus aller Herren (Bundes-)Länder waren sie angereist. Die alten und die jungen, die dicken (eigentlich nur der Verfasser!) und die dünnen, die langsamen und die schnellen. Aber eines hatten sie alle gemeinsam. Irgendwann in der glorreichen Geschichte unseres Vereins haben sie Handball in Neustadt gespielt. Uns so war es auch diesmal wieder interessant zu sehen, wie mancher sich in den vergangenen Jahren verändert hatte oder bestenfalls eben auch nicht.
Mirko und Stefan räumten (vermeintlich scherzhaft!) bereits bei der Eröffnung des kleinen Turniers ein, dass man den Modus ein wenig modifiziert hatte, um den Gesamtsieg der Mannschaft der Organisatoren sicher zu stellen. Das Team NZ30 war also fast durchgängig mit noch mehr oder minder aktiven Handballern besetzt, die laut offizieller Angaben der Organisatoren ein Durchschnittsalter von 35,3 Jahren erreichten. Gleich zum Auftakt konnte diese Truppe standesgemäß gegen die Mannschaft SH12 mit 15:8 gewinnen. Die Truppe SH12 war ein Sammelsurium aus alt und jung. Angeführt von Gunter, der nach Abschluss der Spiele mit seinen 55,8 Jahren als erfahrenster Teilnehmer gewürdigt wurde, spielten 5 Recken der Altersstufe 45-50 mit den vier Jünglingen zwischen 25 und 29 Jahren. Die unterschiedlichen Grundgeschwindigkeiten der verschiedenen Altersstufen sorgten naturgemäß zunächst für einige Abstimmungsprobleme, die einen Sieg gegen NZ30 nicht zuließen. Das zweite Spiel bestritten die Mannschaften DB66 gegen UW22. Die Truppe DB66 war altermäßig fast auf einem Niveau. So spielten ausschließlich Spieler aus den Geburtsjahrgängen 1986 bis 1989. Es war also davon auszugehen, dass die Veranstalter auch hier eine sehr homogene Truppe zusammengewürfelt hatten. Die Truppe gewann dann auch mit 9:7 gegen die Mannschaft von Uwe Winker. Im dritten Spiel durfte mit PE1 erstmals die einzige, in dieser Zusammenstellung im Wettkampfbetrieb befindliche, Truppe ran. Die im Schnitt erst 16,8 Jahre alte von Norman Zinke trainierte Jugendmannschaft nutzte die Gelegenheit, um sich gegen die älteren Vereinskollegen zu erproben. Und das taten sie durchgängig mit Bravour. Gegen den selbsternannten Turnierfavoriten NZ30 verloren die Jungs zwar mit 14:4 schlugen sich aber achtbar. Im nächsten Match der Mannschaften SH12 und UW22 meinten es die Männer um Sven Heine zunächst wohl einfach zu gut mit der Truppe um Torwart Uwe Winkler. In einem Anfall von Altersehrfurcht ließ man die Mannen um den später als kürzesten Spieler geehrten Stefan „Liter“ Preuß bis zur Halbzeitpause nach 10 min auf sage und schreibe 1:7 davon ziehen. Vieleicht lag es aber auch daran, dass UW22 auch mit Robert Großmann den längsten in seinen Reihen hatte. Zur Halbzeitpause war es ausgerechnet der Verfasser, der im Rahmen eines präsidialen Machtwortes ein wenig weniger Großzügigkeit einforderte. Pflichtgemäß gehorchten die Mannen der SH12 und schafften kurz vor Schluss des Spiels den Ausgleich zum 10:10. Aber offenkundig empfand SH12 es als unfair nach diesem Rückstand hier doch noch einen Punkt mitnehmen zu wollen und so ließ man der Truppe von UW22 mit 10:11 den Vortritt. SH12 tröstete sich aber mit der Gewissheit, schon mal die schönste Aufholjagd des Turniers abgeliefert zu haben. Im anschließenden Match schlug sich die Jugend unseres Vereins wiederum achtbar, verlor aber gegen eine immer eingespielter agierende DB66 dennoch mit 7:17. Im nächsten Spiel taten sich die Akteure von NZ30 gegen UW22 mit nur 10:8 unerwartet schwer. Es war schon interessant zu sehen, dass die bunt gemischte Truppe um Uwe Winkler so gut mithalten konnte. Auch Ralf Ott, an dem der Abgaskandal als VW-Mitarbeiter scheinbar völlig spurlos vorbeigegangen war, präsentierte sich in diesem Spiel trotz alltäglicher handballerischer Enthaltsamkeit immer noch als Torwart mit unverändert guten Reflexen. Im siebten Spiel des Tages verlor SH12 gegen DB66 mit 6:13. Der Verfasser begründet diese Ergebnis mal wohlwollend mit einer fantastischen Leistung von Dominik Böhme und einem immer besseren Zusammenspiel der Truppe DB66, die sich damit zu einem Turniermitfavoriten mauserte. In Spiel 8 hatte sich das Jugendteam dann gefunden und lieferte gegen die langsam ermüdenden „schwarzen“ von UW22 eine wirklich gute Leistung ab. UW22 gewann zwar mit 16:11, tat sich aber sichtlich schwer mit den agilen und pfeilschnellen Junioren. Spiel 9 sollte dann die Entscheidung des Turniers bringen. In einer torarmen Begegnung konnte die Truppe um Norman Zinke die Mannschaft DB66 tatsächlich mit 9:6 schlagen und sich so den Tagessieg sichern. Das Schlussmatch bestritten die Teams SH12 und PE1. Das auf 2 mal 15 min verlängerte Match sollte mit 22:13 das Spiel mit den meisten geworfenen Toren werden. Sicher ging dies auch auf eine nachlässige Abwehrarbeit beider Seiten zurück. Aber Tore sind nun mal das Salz in der Suppe und ein Abwehrbollwerk kann man ja wieder im nächsten Punktspiel errichten.
Das entscheidende an diesem Tag war aber, dass sich Handballer wiedertrafen und ihrem liebsten Hobby nachgingen. Selbstverständlich wurden am Rande der Spiele bei dem ein oder anderen Getränk Anekdoten aus der Vergangenheit aufgewärmt und auch Zukunftspläne geschmiedet. Und vielleicht hat der eine oder andere, der aus der Ferne in die alte Heimat kam, einige schöne Erinnerungen mit zurück nehmen können.
Und eines ist auch sicher: Der Lauf der Zeit und die gute Arbeit von Trainer Norman Zinke wird es mit sich bringen, dass die Mannschaft PE1 vielleicht schon im nächsten Generationenturnier zu den Favoriten zählt.