16.12.2019Große Euphorie herrscht im Neustädter Sportforum
Das war so richtig nach dem Geschmack der Fans und Zuschauer, das letzte Spiel der Damen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter SG Klotzsche. Vor allem die Fans waren aus dem Häuschen. Nicht nur, dass sie wieder einmal in geballter Kraft und Stimmung machend auftraten. Sie schwelgten nach der Partie sogar etwas in Nostalgie. Da fielen auch Worte wie „so schön, das war heute wie früher“. Sicher, an die Glanzzeiten reicht die Performanz noch nicht heran, aber die Stimmung war toll und mitreißend. Das bestätigten auch die Trainer, Spielerinnen und anderen Verantwortlichen, was Coach Bernd Berthold so zusammenfasste: „Was die Fans heute ablieferten, ist aller Ehren wert und muss auch einmal herausragend gewürdigt werden. Die machten Stimmung von der ersten Minute an und motivierten.“ Ja, es schien tatsächlich so als würden die Neustädter Damen nicht nur mitgerissen, sondern übertrugen auch Willen und Einsatz selbst auf die Platte. Berthold hatte den Takt vorgegeben und sie setzten das beinahe 1:1 um. Zudem war auch der Gegner Motivation genug. Noch kein Team hatte in der Saison zuvor die Gäste aus der Landeshauptstadt so gefordert wie die Neustädterinnen. Berthold seinerseits setzte volles Vertrauen in seinen Stammsechser und wollte unbedingt den Heimsieg. 60 Minuten lang ließ er deshalb seine sieben Damen durchspielen, auch gegen eine volle Bank mit vielen Wechselmöglichkeiten der Gäste. Einige waren danach beinahe platt, hatten aber noch so viel Adrenalin, um den Sieg zu feiern. Die Wiekiera, Prenzel, Eckhardt, Bräuer, Cembranos Bruzon, Storm und Bein – es kann keine von ihnen ausgelassen werden – bewiesen, dass sie über die nötige Kondition verfügen. Dazu brachten sie neben Teamwork eine spielerische Leistung aufs Parkett, wodurch der Gegner mehr als überrascht wurde. Von der ersten Minute an hellwach, konnte schnell eine deutliche Führung vorgelegt werden, an der sich die Gäste letztlich die Zähne ausbissen. Mehr als zwei Tore Differenz wurden nie zugelassen, wonach immer wieder nachgelegt und der Vorsprung erhöht wurde. Einzig kritische Phase um den Wechsel der Seiten herum war die zwischen der 30. Und 31. Minute. Es war die einzige, in der Klotzsche bis auf ein Tor zum 11:10 ran kam. Innerhalb von fünf Minuten konnten dann aber die alten Verhältnisse wieder hergestellt und die Führung sogar auf 15:10 ausgebaut werden. Dass dieses Nachlegen entscheidend war, führte Berthold auf einige wenige Faktoren zurück: „Ausschlaggebend für den Sieg war, dass sehr diszipliniert und konzentriert gespielt wurde. Nach vorn wurde sicher gespielt und nichts Unnötiges unternommen. Die Auslösehandlungen wurden gut gespielt, um zielstrebig zum Erfolg zu kommen. Das galt vor allem auch für kritische Situationen. Wir behielten die Köpfe oben, spielten schnell nach vorn, aber auch mit Ruhe weiter. So wurden relativ wenige technische Fehler gemacht. Es wurde auch nach Ballverlusten weiter konzentriert gespielt. Und im Tor hatten wir mit Katarzyna Wiekiera einen guten Rückhalt. Mit unseren oft wechselnden Abwehrformationen kamen wir auch zu vielen Ballgewinnen. Die Abwehr war über 60 Minuten voll in Ordnung und wurde erfolgreich durchgezogen. Die Mannschaft hat sich kämpferisch und geschlossen sehr gut entwickelt und die Vorgaben gut umgesetzt. Die Abwehr war giftig, aber auch Glück muss man sich eben erarbeiten. Ich bin sehr zufrieden. Wir müssen im Training immer wieder von neuem ansetzen, was letztlich zum positiven Ziel führt.“ Dabei müssen auch einmal die Akribie, Vertrauen und Ruhe des Trainers hervorgehoben werden, der das Team so weiter gebracht hat. Ordentliche Konkurrenzfähigkeit in der Liga ist ein Gemeinschaftsprojekt des Gesamtteams von Spielerinnen, Verantwortlichen und Trainern. Damit gehen die Neustädterinnen in eine frohe Weihnachtszeit und wünschen allen auf, am Spielfeld und drumherum eine gute Weihnacht und einen erfolgreichen Rutsch ins Jahr 2020. Möge die positive Euphorie mitgenommen werden.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera; S. Martin (n.e.), Lange, Prenzel (4), Eckhardt (4), A. Bräuer (5), Kreisch, Cembranos Bruzon (5), Mosig, Storm (6), Pietsch und T. Bein (3).
Eberhard Neumann