11.02.2019Nach langer Durststrecke gelingt endlich ein Sieg
Es war ein Sieg der Moral, sie sind aufgestanden und holen allen Widrigkeiten zum Trotz endlich wieder zwei Punkte, auf die sie lange warten mussten. Mit super Einstellung und hoch erhobenen Köpfen gelingt den Damen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz ein toller Heimsieg gegen die Sportfreunde Dresden. Der Erfolg wird noch dadurch aufgewertet, dass er gegen den klaren Favoriten auf Tabellenrang zwei eingefahren wurde. Der hatte immerhin die Möglichkeit, mit einem eigenen Erfolg bis auf einen Punkt Abstand an den Tabellenführer heranzurücken. Damit bestand der Druck diesmal eher auf der Seite des Gegners als bei der Heimmannschaft. Die nahm ihre Chancen wahr, nachdem sie in den vergangenen Spielen selbst dem Druck nicht standgehalten hatte und unter ging. Sogar der sonst nüchtern reagierende Coach Bernd Berthold war spontan happy und reagierte beinahe euphorisch: „So ein Spiel tut gut. Das ist mehr als Balsam für die Seele. Da fällt viel Ballast ab und das ist vor allem für das Selbstvertrauen enorm wichtig.“ Seine Damen hatten auch sehr diszipliniert das umgesetzt, was vorgegeben und vorgenommen worden war. Vor allem mit ihrer Körpersprache überzeugten seine Frauen von Beginn an. Das war zuletzt nicht so ausgeprägt, machte diesmal aber neue Kräfte frei. Dabei zahlte sich die akribische Vorbereitung auf diese Partie voll aus. Berthold bestätigte: „Heute dauerte die Kabinenansprache länger als sonst. Ich hatte unsere eigenen Vorzüge benannt und gefordert, die vor eigenem Publikum umzusetzen. Wir wissen, dass wir guten Handball spielen können, was jedes Mal auch im Training gezeigt, aber selten im Spiel abgerufen wird. So stimmte die Stimmung in der Mannschaft inklusive der guten Körpersprache und Motivation. Die Hinweise auf Maßnahmen gegen das Spielsystem des Gastes wurden gut und diszipliniert gelöst. Die Abwehr hat super gestanden, geführt von Wiebke Prenzel und ordentlich mit der guten Torhüterin, heute Katarzyna Wiekiera, zusammen gearbeitet. Wichtig war auch, dass die Einläufer von außen gehalten werden konnten. So wurden in der ersten Halbzeit lediglich neun Gegentore zugelassen. Endlich wurde wieder gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Die schnelle Mitte und der Zug über außen funktionierten und wurden nicht durch Langsamkeit anderer behindert. Als einziges zu bemängeln ist, dass es noch mehr Tore sein konnten. Die technischen Fehler wurden zwar begrenzt, aber es gingen noch zu viele Hundertprozentige weg. Vorn wurden die Werferinnen ordentlich geholt oder ins 1:1 gegangen. Das erfolgte schnell, aber nicht überhastet und in die Tiefe gehend. Die letzten zehn Minuten verliefen trotz hektischer Aktionen beider Seiten erfolgreich.“ Diese Leistung sollte jetzt Anspruch an die nächsten Begegnungen sein. Die jungen Damen spielten auch fürs zahlreiche Publikum und ihre fehlenden Kolleginnen. Wichtig aber, dass sie für sich agierten und mit toller Moral alle vorangegangenen Probleme überwanden. Der Spieltag war ohnehin ein vielleicht ganz besonderer. Da verlor zum einen diesmal der klare Spitzenreiter und Aufstiegskandidat, und das überraschend hoch. Da holte Heidenau auswärts zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg oder Görlitz II gewann überraschend klar im Nachbarschaftsduell mit Rödertal III und nicht zuletzt verliert der Letzte relativ knapp gegen Weinböhla. Dass das alles auch wegen der Tabellensituation und dem wieder gewonnenen fünften Rang zwar wichtig ist, sollte dennoch die eigene Leistung vordergründig bleiben. Alles muss bei Konzentration auf sich selbst und das eigene Spiel fokussiert sein. Das kann schon in der nächsten Begegnung nachgewiesen werden. Dann geht es wieder zu Hause gegen Koweg Görlitz II und da kann der nächste Erfolg möglich und wichtig werden. Insgesamt war es ein geschlossenes Teamwork, weiter so.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Grünberger; S. Martin (9/2), Pietsch, Prenzel (2), Lange (1), A. Bräuer (3), Kreisch, Mosig (1), Storm (3) und T. Bein (2).
Eberhard Neumann