25.02.2020Neustadt ist jetzt erst einmal zurück auf Platz drei
Sicherlich hatten die meisten Besucher auf der bei miesestem Außen-Wetter gut besetzten Tribüne mit einem Erfolg der Gastgeberinnen gerechnet. Unter den Gästen waren auch einige Vertreter anderer konkurrierender Vereine zu finden. Doch auch die sahen sehr wenig von dem, was das eigentliche Spiel der Frauen des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz ausmacht. Wie zu erwarten, taten sie sich gegen die unorthodox aufspielenden Gäste schwerer als nötig. So richtig kam das Spiel und nötige Tempo lange Zeit nicht ins Rollen. Immer wieder setzten die TBSV-Frauen Akzente und Nadelstiche, besonders in Form von Toren der unverwüstlichen Katharine Rothenburger. Trotz ausreichender Möglichkeiten wurden klarere Führungen nicht ausgebaut. So kamen die Neugersdorferinnen nach 11:6 oder 16:10 immer wieder in Schlagdistanz. In der 27. Minute sorgte dann eine Gesichtsverletzung bei Nicole Eckhardt für Verwirrung und Aufregung. Mit Rothenburger erhielt nicht nur die falsche Spielerin dafür Rot, sondern auch der größte Unruheherd der gegnerischen Seite. Immerhin hatte die Neugersdorferin bis dahin acht der elf Gästetreffer markiert. Auf beiden Seiten fielen so für den Rest der Spielzeit die Köpfe in Angriff und Abwehr beider Teams aus. Zudem überboten sich in den fünf Minuten vor der Pause alle im Auslassen von Chancen ohne Torerfolge. In der zweiten Hälfte sollte es besser werden und die Damen von Bernd Berthold nutzten Räume und Tempo nun effizienter und setzten sich sukzessive weiter ab. Überzeugend war das aber auch nicht und es war allen anzumerken, dass die Pause durch die Winterferien den Rhythmus erheblich gestört hatte. Was da insgesamt liegen gelassen wurde, reichte schon für ein weiteres Spiel. Berthold nahm es ob des Erfolges dennoch gelassen: „Gut, das war der zu erwartende Heimsieg. Alle waren hoch motiviert für die Rückeroberung des dritten Tabellenplatzes. Mit den vorhandenen Möglichkeiten konnten wir im Angriff sicher auch mehr Tore machen. Zudem liefen Teresa Bein und Alicia Bräuer mit alten Verletzungen auf und waren nicht voll belastbar. Auch Katarzyna Wiekiera war angeschlagen und Franziska Grünberger konnte gleich gar nicht im Tor eingreifen und fehlte. So waren wir schon etwas gehandicapt. Positiv war dagegen der Ersteinsatz von Maren Emmrich nach Babypause. Der Situation geschuldet, fehlte uns vor allem im Angriff die Übersicht und mit falschen Entscheidungen wurden Bälle weggegeben. Auch die schnelle Mitte kam zu selten zum Tragen, wenn ja, dann waren wir auch erfolgreich. Unsere offensivere Abwehr war insgesamt in Ordnung. Nur von außen erhielten wir zu viele billige Tore. Das Doppelpassspiel der Gäste hatten wir gut im Griff. Durch den Ausfall von Rothenburger hatten wir es dann auch leichter. In der zweiten Hälfte gab ich allen Spielerinnen ihre Einsatzchancen und konnte die angeschlagenen Spielerinnen schonen und allen auch Pausen gönnen.“ So kamen die Neustädterinnen letztlich zu einem ungefährdeten Heimsieg, müssen sich in den kommenden Partien aber mächtig steigern. Dass in der Spielzeit nach dem Wechsel so einiges daneben ging, lag auch daran, dass der gewohnte Spielfluss nicht zustande kam. Ganz besonders positiv und ausbaufähig sind die ersten zehn Minuten nach Spielbeginn, in denen es so gut wie keine HCS-Fehler oder Fehlwürfe gab. Trotz allem noch vertretbar sind auch die insgesamt 18 Fehlwürfe und elf technischen Fehler. Davon aber zwölf vergebene Hundertprozentige waren doch zu viele, um das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Der gute kämpferische Einsatz der Gäste wurde so in den letzten zehn Minuten auch noch mit etwas Ergebniskorrektur belohnt. Als nächstes steht nun das Spiel beim Spitzenreiter Klotzsche an, wobei die Berthold-Damen nicht chancenlos erscheinen.
Neustadt spielte mit: Wiekiera; Prenzel (3), Eckhardt (1), A. Bräuer (6), Kreisch, Emmrich (4/2), Cembranos Bruzon (10/1), Mosig (2), Storm (6), Pietsch (1) und T. Bein (1). Eberhard Neumann