16.03.2015Neustadt kämpft, aber wieder erfolglos

Um die Oberliga auf sportlichem Wege zu erhalten, war unbedingt in Großröhrsdorf ein Sieg nötig. Da sich die Gastgeberinnen ebenfalls aller Sorgen um den Klassenerhalt entledigen wollten, traten die mit der bestmöglichen Besetzung an. Darunter befanden sich auch gleich mehrere Zweitliga erfahrene Spielerinnen. Bei den Gästen fehlte dagegen, und das wohl für längere Zeit, die zuletzt so starke Maren Emmrich. Auch die Trainerin Anja Köhler war wegen Krankheit zu ersetzen. Interimsmäßig nahm deshalb für sie Ilona Köhler-Lustowa auf der Bank Platz. Doch auch sie konnte die schon entscheidende Anfangsphase bis zur 10:3-Führung des HCR nach neun Minuten nicht verhindern. Sah es bis zum 3:3 noch viel versprechend aus, so reichten wieder einmal fünf Minuten, um die Neustädterinnen im Tatendrang zu bremsen und deren Köpfe sinken zu lassen. Zwar bescheinigte Interimscoach Köhler-Lustowa den Frauen „eine positive Moral der Mannschaft, die diesmal die Köpfe oben behielt und nicht abgeknickt ist. Obwohl schon nach neun Minuten zurückliegend, wurde versucht, die taktischen Vorgaben umzusetzen. Das ist hoch einzuschätzen gegen eine Reihe von Spielerinnen aus der zweiten Bundesliga. So können wir mit dem Endergebnis zufrieden sein.“ Positiv auch, dass diesmal am Ende alle Feldspielerinnen am Torsegen der seltenen 26 Treffer beteiligt waren. Dass trotzdem kaum einer in der gut besuchten Halle jedoch auf den HC Sachsen gewettet hätte, zeigt, dass der nun verantwortliche Zweitligatrainer der Bienen mit den Gästen spielte. Er wechselte munter durch, seine üppigen personellen Angebote nutzend. Auch wenn er immer ab und an korrigierend eingreifen musste, kamen die Neustädterinnen nie in Schlagdistanz. So konnten letztlich nur die Gastgeberinnen feiern, die endgültig aller Abstiegssorgen ledig sind. Den HCS-Damen vorzurechnen, wie viele Chancen liegen gelassen wurden und wie viele einfache Fehler zur nächsten Niederlage führten, bringt ohnehin nichts. Dazu bedarf es bekanntlich noch vieler Übungsstunden und vor allem moralischen Aufbaus. Auch wenn nun wohl definitiv für die Sachsenliga geplant werden kann, ist das die Hauptaufgabe für die Zukunft. Das ist unabhängig von sich noch ergebenden Planungschancen des MHV oder Nichtwahrnehmen ihrer Aufstiegschance anderer Teams so zu sehen. Wenn auch bisher kaum gepunktet wurde, so ist das dennoch in den ausstehenden vier Spielen möglich, aber sehr fraglich. Vielleicht ist jetzt erst einmal der große Druck weg und damit vieles einfacher. Mindestens zwei Punkte müssten her, dann darf aber auch Hoyerswerda nichts mehr holen. Und die Westlausitzerinnen haben das wohl leichtere Restprogramm.

 

HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Meerstein, Grünberger; Härtel (1), Wiele (4), T. Bein (1), Eckhardt (3), T. Martin (1), Schumacher (2), Zimmermann (3), Heine (3), Cembranos Bruzon (6/1) und Prenzel (2/1).

 

Das Restprogramm der Abstiegskandidaten:

22.3.       HC Sachsen         -Niederndodeleben

28.3.       Hoyerswerda       -THC II

19.4.       Rödertal II           -Hoyerswerda

19.4.       Burgenland          -HC Sachsen

25.4.       Hoyerswerda       -Niederndodeleben

26.4.       HC Sachsen         -Magdeburg

02.5.       Chemnitz              -HC Sachsen

02.5.       Burgenland          -Hoyerswerda

 

Eberhard Neumann