25.09.2019Neustadt kommt nie ins Spiel und verliert sehr deutlich
Waren Spiel und Niederlage in Meißen noch vertretbar und den Umständen geschuldet, so rieben sich viele Fans und Zuschauer im Heimspiel gegen Heidenau die Augen. Nur zu selten sahen sie die Gefährlichkeit und den Kampfesmut aufblitzen, zu dem das Berthold-Team in der Lage ist. Zu schnell lag es nach 1:1 beim 1:4 gegen den SSV hinten. Die Auszeit sollte es in der neunten Minute richten und es sah fast nach dem erwarteten Aufbegehren aus. Schnell gelang auch der Anschlusstreffer, aber das war es dann schon wieder. Robust und versiert setzten die Gäste nach, ohne dass die Gastgeberinnen nochmals so richtig in Schlagdistanz kommen konnten. Coach Bernd Berthold akzeptierte, dass der Gegner an diesem Tage einfach besser war: „Der SSV hat verdient gewonnen. Mit einer katastrophalen Chancenverwertung gerieten wir mit 16:10 bis zur Halbzeit in Rückstand. Der Gesamteindruck hat sich auch in der zweiten Hälfte nicht gebessert. Die vertanen Chancen waren Thema Nummer eins, was durch technische Fehler noch begünstigt wurde. Das darf einfach nicht passieren. Es gab zu viele Aussetzer im Angriff und im technischen Bereich. In den letzten 25 Minuten hatte zudem unsere Abwehr einfach keinen Zugriff mehr und hinten wie vorn wurde die Verantwortung weiter geschoben. Positiv ist da nur Linda Röllig im Tor zu nennen, die einige freie Würfe wegnahm. Das ist als Rückfall in alte Zeiten nur ärgerlich. Wir müssen auch diese Partie wieder abhaken. Jetzt muss gegen Neugersdorf eben ein Sieg her. Ansonsten kommen wir selbst nur noch mehr unter Druck. Ich erwarte von jeder jetzt 100 und mehr Prozente Leistung. Auch gegen Heidenau zeigte sich, wenn wir die Chancen nutzen, gerät der Gegner unter Druck und das Spiel läuft völlig anders.“ Die klare Ansage des Trainers zu kommentieren, ist unnötig. Immerhin fand er nach so einem Spiel selten solch deutliche Worte. Dem Team ist zugute zu halten, dass Heidenau fast eine Klasse besser war als in der Vorsaison. Jedenfalls war den Gästen anzumerken, dass sie das Derby gewinnen wollten. Nach dem Wechsel kam immerhin noch etwas Hoffnung auf, als zum 12:16 verkürzt wurde. Die Gäste ließen nicht locker und erhöhten danach bis zur 40. Minute auf zehn Tore Differenz. So blieb es bis zum Abpfiff, ohne dass die Neustadt-Damen noch wesentlich verkürzen konnten. Natürlich war zu erkennen, dass sie sich nicht aufgaben, aber an diesem Tage fehlte einfach der Teamspirit, um einen solch kompakten Gegner so einfach umzustoßen. Unter der Woche bleibt viel Arbeit, damit die Partie gegen Neugersdorf entsprechend vorbereitet einen anderen Verlauf nimmt. Mehr als gegen Heidenau sollten da die HCS-lerinnen voll auf Augenhöhe mit dem Gastgeber stehen und vor allem versuchen, mit den eigenen Stärken zu wuchern. Mehr Sicherheit und eine andere Körpersprache können da das arteigene Tempospiel besser zur Geltung bringen. Zwei zu Hause verlorene Punkte sollen nun in fremder Halle aufgewogen werden.
HC Sachsen spielte mit: Wiekiera, Röllig; Hähnel, Lange, Prenzel (5/2), Eckhardt (4), A. Bräuer (1), Kreisch, Cembranos Bruzon ((6/1), Mosig, Storm (4), Pietsch, und T. Bein (2).
Eberhard Neumann